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Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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die Sorglosigkeit, die in der Kopfbewegung lag, wenn sie die Haare zur Seite strich, befreiten Drizzt von den niederdrückenden Schuldgefühlen. Es war, als stemme ein Riese einen Felsen hoch.
    Sie hätten sich noch den ganzen Tag und die darauffolgende Nacht Geschichten erzählen können, ja, sogar noch viele Wochen, aber als Drizzt auffiel, daß die Sonne sich langsam dem westlichen Horizont näherte, wußte er, daß es an der Zeit war, das Mädchen nach Hause zu schicken.
    »Ich werde Euch begleiten«, bot Drizzt an.
    »Nein«, antwortete Catti-brie. »Das tut Ihr besser nicht. Bruenor würde es nicht verstehen, und dann hätte ich eine Menge Schwierigkeiten am Hals. Ich kenne diese Wege besser als Ihr, Drizzt Do'Urden, also macht Euch keine Sorgen! Und Ihr könnt auch gar nicht mit mir Schritt halten, selbst wenn Ihr wolltet!«
    Drizzt mußte über diese Prahlerei lächeln, obwohl er dem Mädchen beinah glaubte. Sie machten sich sofort auf den Weg, marschierten zum südlichen Ausläufer des Berges und sagten sich dort Adieu. Natürlich versprachen sie, sich beim nächsten Tauwetter wieder zu treffen oder spätestens im Frühling, falls sich vorher keine Gelegenheit bieten sollte.
    Fast hüpfend betrat das Mädchen den Höhlenkomplex, aber ein Blick auf das säuerliche Gesicht ihres Vaters dämpfte ihre Freude. An diesem Morgen war Bruenor nach Bryn Shander gegangen, weil er geschäftlich mit Cassius zu tun hatte. Der Zwerg war gar nicht erfreut zu hören, daß ganz in seiner Nähe ein Dunkelelf sein Lager aufgeschlagen hatte, aber er war ganz sicher, daß seine neugierige - viel zu neugierige - Tochter das für grandios halten würde.
    »Du hältst dich von diesem Berg fern«, sagte Bruenor, kaum daß Catti-brie eingetreten war. Das Mädchen war verzweifelt. »Aber mein Vater -«, versuchte sie zu protestieren.
    »Gib mir dein Wort, Mädchen!« forderte der Zwerg. »Ohne meine Erlaubnis wirst du keinen Fuß mehr auf diesen Berg setzen! Nach dem, was Cassius sagt, lebt dort oben ein Dunkelelf. Gib mir dein Wort!«
    Catti-brie blickte hilflos und lief dann hinter Bruenor in den Höhlenkomplex. Sie wußte ganz genau, daß es harte Arbeit bedeuten würde, ihren Vater umzustimmen, aber sie wußte auch, daß Bruenor Ansichten vertrat, die nicht gerechtfertigt waren, zumindest nicht, wenn es Drizzt Do'Urden betraf.
    Einen Monat später setzte erneut Tauwetter ein, und Cattibrie hielt ihr Versprechen. Sie setzte keinen Fuß auf Kelvins Steinhügel, marschierte aber die Talpfade in der Umgebung ab und rief nach Drizzt und Guenhwyvar. Drizzt und der Panther, die bei dieser Wetterveränderung nach dem Mädchen Ausschau hielten, waren schnell an ihrer Seite. Wieder wurden Geschichten ausgetauscht, und Drizzt und Catti-brie aßen den Picknickkorb leer, den das Mädchen zusammengestellt hatte.
    Als Catti-brie an jenem Abend zu den Zwergenminen zurückkehrte, hegte Bruenor einen starken Verdacht, aber er fragte sie nur, ob sie ihr Versprechen eingehalten habe. Der Zwerg hatte seiner Tochter immer vertraut, aber auch als Cattibrie antwortete, daß sie nicht auf Kelvins Steinhügel gewesen sei, legte sich sein Mißtrauen nicht.

Enthüllungen
    Bruenor suchte an einem Frühlingsmorgen die unteren Abhänge von Kelvins Steinhügel ab. Der meiste Schnee war schon geschmolzen, denn der Frühling stand in voller Blüte, aber einige schattige Stellen erschwerten ihm das Fortkommen. Die Axt in der einen Hand und den Schild, der mit dem Wappen des Streithammer-Clans, einem schäumenden Krug, verziert war, in der anderen, ging Bruenor weiter. Auf jeder rutschigen Stelle, bei jedem Felsen, der ihm im Weg stand, fluchte er lautstark und verteufelte die Dunkelelfen. Er kreiste um den nordwestlichen Bergausläufer. Seine lange, spitze Nase nahm in dem beißenden Wind eine kirschrote Färbung an, und er keuchte vor Anstrengung. »Ist an der Zeit, sich auszuruhen«, murmelte der Zwerg, als er auf eine Steinnische traf, deren hohe Wände Schutz vor dem kalten Wind boten.
    Bruenor war nicht der einzige, dem diese komfortable Stelle aufgefallen war. Kurz bevor er die zehn Fuß breite Einkerbung in der Felswand erreichte, tauchte urplötzlich ein riesiger, insektenartiger Kopf vor ihm auf. Der Zwerg fiel nach hinten. Er war verunsichert und hatte Angst, denn er erkannte das Tier - Remorhaz, der Polarwurm - und hatte keine große Lust, es mit ihm aufzunehmen.
    Remorhaz kam gleich darauf aus der Spalte; sein schlangenähnlicher, vierzig Fuß langer

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