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Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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traf Roddys Leiste, und als sich sein Griff plötzlich lockerte, zerkratzte sie ihm das Gesicht. Sie schlug mit dem Knie ein zweites Mal zu - dieses Mal war ihr Angriff weniger effektiv -, aber Roddy, der sich krümmte, konnte nicht mehr so gut zupacken. Das Mädchen hätte sich beinahe losreißen können.
    Doch dann verstärkte sich Roddys Umklammerung wieder, und die beiden rangen einen Augenblick miteinander. Plötzlich spürte Catti-brie, wie jemand ihre andere Hand festhielt, und bevor sie verstehen konnte, was vorging, hatte Roddy sie losgelassen, und eine dunkle Gestalt trat neben sie.
    »Dann seid Ihr also doch noch aufgetaucht, um Euch Eurem Schicksal zu stellen«, rief Roddy Drizzt erfreut zu.
    »Lauft weg«, riet Drizzt Catti-brie. »Das hier geht Euch nichts an.« Catti-brie, die bebte und furchtbare Angst hatte, widersetzte sich nicht.
    Roddys knotige Hände umklammerten Spalters Griff. Der Kopfgeldjäger hatte schon zuvor mit dem Dunkelelf gekämpft und hatte nun nicht vor, ihn zu einem seiner behenden Ausweichmanöver kommen zu lassen. Mit einem Nicken ließ er den Hund von der Leine.
    Der Hund rannte auf Drizzt zu und wollte gerade zum Sprung ansetzen, als Guenhwyvar auf ihn zustürzte und ihn zur Seite riß. Der Hund stand wieder auf. Er war nicht schwer verletzt, aber jedesmal, wenn der Panther ihn anbrüllte, wich er ein paar Schritte zurück.
    »Genug jetzt«, sagte Drizzt plötzlich ganz ernst. »Ihr habt mich lange verfolgt. Ich bewundere Eure Ausdauer, aber Euer Zorn trifft den Falschen, das sage ich Euch. Ich habe die Distelwolles nicht getötet. Niemals hätte ich mein Schwert gegen sie erhoben!«
    »Zur Hölle mit den Distelwolles!« brüllte Roddy zurück. »Meint Ihr, daß es mir darum geht?«
    »Mein Kopf würde Euch kein Gold einbringen«, erwiderte Drizzt.
    »Zur Hölle mit dem Gold!« rief Roddy. »Ihr habt meinen Hund getötet, Drow, und mir mein Ohr genommen!« Mit seinem dreckigen Finger fuhr er über sein vernarbtes Gesicht.
    Drizzt wollte mit ihm reden und ihn daran erinnern, daß er es gewesen war, der den Kampf eröffnet hatte, und daß es seine Axt gewesen war, die den Baum gefällt hatte. Aber Drizzt verstand Roddys Motivation und wußte, daß Worte allein ihn nicht besänftigen konnten. Drizzt hatte Roddys Stolz verletzt, und für einen Mann wie McGristle war diese Verletzung unerträglicher als physischer Schmerz.
    »Ich will nicht kämpfen«, bot Drizzt fest entschlossen an. »Nehmt Euren Hund, verschwindet und gebt mir Euer Wort, daß Ihr mich nicht mehr verfolgen werdet.«
    Roddys höhnisches Gelächter ließ Drizzt erschauern. »Ich würde Euch bis ans Ende der Welt jagen, Drow!« brüllte Roddy. »Und ich würde Euch immer finden. Kein Loch wäre tief genug, um mich abzuhalten. Kein See wäre groß genug! Ich werde Euch jetzt erledigen, und falls Ihr wegrennen solltet, kriege ich Euch eben später!«
    Roddy lächelte, und seine gelben Zähne kamen zum Vorschein. Vorsichtig marschierte er auf Drizzt zu. »Ich werde Euch erledigen, Dunkelelf«, knurrte der Kopfgeldjäger ganz leise. Mit einem plötzlichen Sprung hielt er auf Drizzt zu und schwenkte Spalter hin und her. Drizzt wich rasch zurück.
    Mit einem zweiten Schlag hätte er das gleiche Ergebnis erzielen können, aber Roddy nahm die Hand einfach zurück, anstatt wieder von vorn zu beginnen, und streifte Drizzts Kinn.
    In einem Sekundenbruchteil stand er vor Drizzt und schleuderte die Axt wild herum. »Steht still!« rief Roddy, als Drizzt zur Seite trat oder sich duckte. Drizzt wußte, daß er ein großes Risiko einging, wenn er sich nicht gegen die Schläge zur Wehr setzte, aber er hoffte, daß er den kräftigen Mann ermüden und dann eine friedlichere Lösung finden konnte.
    Für einen großen Mann war Roddy sehr beweglich und schnell, aber Drizzt war wesentlich schneller als sein Gegner, und der Drow glaubte, daß er dieses Spielchen noch eine Weile weiterspielen konnte.
    Spalter kam seitlich näher und hielt auf Drizzts Brustkorb zu. Aber das war ein Täuschungsmanöver, denn Roddy wollte, daß Drizzt sich duckte, damit er dem Drow ins Gesicht treten konnte.
    Doch Drizzt ahnte, was Roddy vorhatte. Er machte einen Satz, anstatt sich zu ducken, schlug einen Salto über die Axt und landete mühelos ganz dicht neben McGristle. Und jetzt schlug Drizzt zu. Mit beiden Krummsäbelgriffen hieb er auf Roddys Gesicht ein. Der Kopfgeldjäger stolperte nach hinten und spürte, wie ihm warmes Blut über das Gesicht

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