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Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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lief.
    »Verschwindet«, sagte Drizzt ernst. »Geht zurück nach Maldobar und nehmt Euren Hund mit«
    Falls Drizzt geglaubt hatte, daß Roddy sich angesichts weiterer Schande ergeben würde, dann hatte er sich ernstlich getäuscht. Roddy brüllte vor Wut, rannte auf Drizzt zu, um ihn niederzuschlagen.
    Drizzt hieb mit seinen Waffengriffen auf Roddys eingezogenen Kopf ein und setzte zu einer Rolle vorwärts über Roddys Rücken an. Der Kopfgeldjäger fiel zu Boden, stand aber schnell wieder auf und warf einen Dolch in Drizzts Richtung, gerade als der sich umdrehte.
    Drizzt registrierte in der letzten Sekunde einen silbernen Blitz und wehrte die Waffe mit seinem Säbel ab. Noch zwei Dolche kamen auf Drizzt zugeflogen, und jedesmal kam Roddy einen Schritt näher.
    »Ich kenne jetzt Eure Tricks, Dunkelelf«, sagte Roddy. Ein teuflisches Grinsen umspielte seine Lippen. Mit zwei flinken Schritten stand er dicht vor Drizzt und setzte wieder Spalter ein.
    Drizzt machte eine Rolle seitwärts und kam ein paar Meter weiter weg wieder auf die Füße. Roddys unbeugsame Selbstsicherheit ging dem Dunkelelf langsam, aber sicher auf die Nerven. Er hatte auf den Kopfgeldjäger mit solcher Wucht eingeschlagen, daß die meisten Männer dabei zu Boden gegangen wären, und er fragte sich mittlerweile, wieviel dieser kräftige Mensch ertragen konnte. Der Gedanke brachte Drizzt zu dem unausweichlichen Schluß, daß er nicht nur mit den Krummsäbelgriffen auf Roddy einschlagen mußte.
    Wieder kam Spalter von der Seite. Diesmal duckte Drizzt sich nicht. Er trat in den Kreis, den die Waffe beschrieb, und blockte sie mit einem Säbel ab, so daß Roddy ungeschützt dastand und er mit dem zweiten Krummschwert zustoßen konnte. Drei schnelle Stiche schlossen eins von Roddys Augen, aber der Kopfgeldjäger grinste nur und griff an. Er schnappte sich Drizzt und schmetterte den leichteren Gegner zu Boden.
    Drizzt wand sich und schlug um sich. Dabei wußte er ganz genau, daß er im Nachteil war. In dieser Position konnte er Roddys Kraft nichts entgegensetzen, und da seine Bewegungsmöglichkeiten stark eingeschränkt waren, nutzte ihm auch seine Flinkheit nichts mehr. Roddy lag auf ihm und wollte gerade mit Spalter zuschlagen.
    Dann jaulte der Hund kurz auf. Das war eine Warnung, doch er schenkte ihr nicht genug Beachtung, um Guenhwyvars Sprung auszuweichen. Der Panther riß Roddy von Drizzt herunter und schmetterte ihn zu Boden. Der kräftige Mann war umsichtig genug, um auf das Tier einzuschlagen, und er erwischte Guenhwyvar an einem Hinterlauf.
    Nun mischte sich auch der Hund wieder ein, aber Guenhwyvar hatte sich schon erholt, sprang um Roddy herum und drängte das andere Tier ab.
    Als Roddy sich wieder Drizzt zuwandte, setzte der Dunkelelf seine Krummschwerter so gewandt ein, daß der Kopfgeldjäger nicht mithalten und kontern konnte. Drizzt hatte verfolgt, wie Roddy den Panther verletzt hatte, und das Glitzern in seinen lavendelfarbenen Augen zeugte nicht mehr von Kompromissen. Ein Schwertgriff zerschmetterte Roddys Gesicht, die andere Klinge fuhr flach darüber hinweg. Ein Fuß trat in seinen Bauch, seine Brust und dann in seine Leistengegend. Dabei hatte es den Anschein, als würde der Dunkelelf nur eine einzige Bewegung vollführen. Ungerührt nahm Roddy Drizzts Schläge entgegen und stöhnte nur hin und wieder, aber der wutentbrannte Dunkelelf war nicht zu bremsen. Roddy glaubte immer noch, er könne Drizzt noch einmal zu Boden werfen.
    Drizzts Krummsäbel ritzte Roddys Unterarm und hinterließ eine tiefe Wunde. Der Kopfgeldjäger wich zurück und umklammerte seinen verletzten Arm. Dabei ließ er Spalter fallen.
    Drizzt hörte nicht auf. Er fiel über McGristle her, als er nicht aufpaßte, und trat und schlug auf ihn ein, bis der Mann taumelte. Dann sprang der Dunkelelf in die Luft und trat mit beiden Füßen gegen Roddys Kinn. Der kräftige Mann aus den Bergen ging zu Boden. Aber Roddy ließ sich nicht beirren und versuchte aufzustehen. Plötzlich spürte der Kopfgeldjäger die Spitzen der beiden Krummschwerter links und rechts an seinem Hals.
    »Ich habe Euch geraten, zu verschwinden«, sagte Drizzt grimmig und verrückte die Waffen um keinen Millimeter. Roddy spürte die Kälte des Metalls deutlich.
    »Tötet mich«, sagte Roddy ruhig. Er wußte um die Schwäche seines Opponenten. »Wenn Ihr den Mut dazu habt.«
    Drizzt zögerte, aber sein finsterer Blick verschwand nicht. »Verschwindet«, sagte er so gelassen, wie es ihm möglich war.

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