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Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Doch diese Gelassenheit stand in krassem Widerspruch zu den Problemen, denen er sich bald stellen mußte.
    Roddy lachte ihn aus. »Tötet mich, Ihr schwarzhäutiger Teufel!« brüllte er und kroch auf Drizzt zu. »Tötet mich, oder ich werde Euch kriegen! Ich werde Euch bis ans Ende der Welt und auch noch weiter jagen, wenn es nötig ist!«
    Drizzt wurde aschfahl und warf Guenhwyvar einen hilfesuchenden Blick zu.
    »Tötet mich!« schrie Roddy, der kurz davor war, hysterisch zu werden. Er packte Drizzt an den Handgelenken und zog daran. Am Hals des Mannes tauchten leuchtendrote, blutige Linien auf. »Tötet mich, wie Ihr meinen Hund getötet habt!«
    Drizzt versuchte die Hände wegzureißen, aber Roddys Griff war wie eine Eisenzwinge.
    »Ihr habt nicht den Mut dazu?« bellte der Kopfgeldjäger. »Dann werde ich Euch behilflich sein!« Trotz Drizzts Widerstand riß er fest an dessen Handgelenken. Die Linien wurden zu tiefen Furchen. Falls der verrückte Mann Schmerzen hatte, dann zeigte er es nicht. Mit einem unablässigen Grinsen forderte er den Gegner heraus.
    Den Dunkelelf überfielen die verschiedensten Gefühlsanwandlungen. In diesem Moment wollte er Roddy töten, aber eher aus Benommenheit als aus Rache. Und dennoch spürte er, daß er es nicht konnte. Soweit Drizzt wußte, bestand Roddys einziges Vergehen darin, daß er unaufgefordert Jagd nach ihm gemacht hatte, und das war nicht Grund genug. Bei all dem, woran Drizzt glaubte, mußte er ein Menschenleben respektieren, selbst wenn es sich um ein so erbärmliches wie das von Roddy McGristle handelte.
    »Tötet mich!« rief Roddy wieder. Der zunehmende Ekel des Dunkelelf s machte ihm auf eine anzügliche Weise Freude.
    »Nein!« schrie Drizzt Roddy mit solchem Nachdruck ins Gesicht, daß der Kopfgeldjäger verstummte. Drizzt, der mittlerweile so aufgebracht war, daß er sein Zittern nicht mehr verbergen konnte, wartete nicht ab, ob Roddy auf seinen Schrei antwortete. Mit dem Knie schlug er gegen Roddys Kinn, riß sich von Roddy los und hieb dann mit beiden Waffen auf die Schläfen des Kopfgeldjägers ein.
    Roddy verdrehte die Augen, verlor aber nicht das Bewußtsein, sondern schüttelte die Schläge in seiner zähen Art ab. Immer wieder schlug Drizzt auf ihn ein. Sowohl sein eigenes Tun als auch der unveränderliche Trotz des Kopfgeldjägers erschreckten ihn.
    Und als die Wut nachgelassen hatte, stand Drizzt zitternd und mit Tränen in den Augen über dem kräftigen Mann. »Treib den Hund weit weg!« rief er Guenhwyvar zu. Starr vor Schrecken ließ er die Waffen fallen und beugte sich hinunter, um sich zu vergewissern, daß Roddy nicht tot war.
    Roddy wachte auf. Sein gelber Hund schaute auf ihn hinunter. Es wurde zusehends dunkler, und der Wind war heftiger geworden. Sein Kopf und Arm schmerzten, aber er kümmerte sich nicht um die Verletzungen, sondern wollte sogleich wieder die Jagd aufnehmen. Jetzt war er vollkommen sicher, daß Drizzt niemals die Kraft haben würde, ihn zu töten. Sein Hund hatte keine Mühe, die Fährte aufzunehmen, die nach Süden führte. Der Kopfgeldjäger und sein Hund brachen sofort auf. Roddys Entschlossenheit ließ kaum nach, als er um eine Felsnase kam und auf den rotbärtigen Zwerg und das Mädchen traf, die dort auf ihn warteten.
    »Ihr rührt mein Mädchen nicht an, McGristle«, sagte Bruenor ruhig. »Ihr hättet mein Mädchen nicht anfassen sollen!«
    »Sie steckt mit dem Dunkelelf unter einer Decke!« protestierte Roddy. »Sie hat den mörderischen Teufel gewarnt und ihm gesagt, daß ich auf dem Weg zu ihm bin!«
    »Drizzt ist kein Mörder!« schrie Catti-brie zurück. »Er hat die Bauern nicht getötet! Er sagt, daß Ihr das nur behauptet, damit die anderen Euch helfen, ihn zu kriegen!« Catti-brie stellte plötzlich fest, daß sie ihrem Vater gerade eingestanden hatte, daß sie den Dunkelelf getroffen hatte. Als Catti-brie auf Bruenor gestoßen war, hatte sie ihm nur von McGristles unverschämtem Benehmen erzählt.
    »Du bist zu ihm gegangen«, sagte Bruenor, der tief verletzt war. »Du hast mich angelogen und bist zu dem Drow gegangen! Das habe ich dir doch verboten. Du hast gesagt, daß du das nicht tun...«
    Bruenors Worte trafen Catti-brie schwer, aber sie blieb standhaft. Bruenor hatte sie zur Aufrichtigkeit erzogen, und das beinhaltete auch, daß sie ehrlich war, wenn es um das ging, woran sie glaubte. »Du hast einmal zu mir gesagt, daß jeder das kriegt, was ihm gebührt«, erwiderte Catti-brie. »Du hast mir gesagt,

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