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Die Saga vom Eisvolk 02 - Hexenjagd

Die Saga vom Eisvolk 02 - Hexenjagd

Titel: Die Saga vom Eisvolk 02 - Hexenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Sandemo
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zugleich etwas unentschlossenes Gesicht drückte Schüchternheit aus. »Tut mir leid, das wollte ich nicht.«
    »Ach ja, du solltest ja mit den Kühen hinauf auf die Bergwiese. Aber war das nicht am Montag?«
    »Heute ist Montag.«
    Tatsächlich?« Sie tat, als würde sie überlegen. »Natürlich, heute ist Montag. Ich war gerade im Wald, um einige Kräuter zu sammeln, die Vater als Medizin braucht…«
    Das war noch nicht einmal dreist gelogen - sie hatte ja ein paar spärliche Stengel im Korb.
    Und ich habe gerade Ausschau nach einem Platz gehalten, an dem ich mich hinsetzen und meinen Proviant verspeisen kann. Möchtest du mir Gesellschaft leisten? Du hast doch sicher Hunger?«
    Klaus hatte heftiges Herzklopfen verspürt, als er das Mädchen vor sich auf dem Pfad sah, und jetzt versuchte er, sich wieder zu beruhigen. Nun war er erneut verwirrt.
    Er zögerte.
    »Nja… doch, eigentlich schon, aber gehört sich das?«
    Sol runzelte die Augenbrauen. Herrgott, wie schön sie ist, dachte er ohnmächtig. Ihm war, als sei er von all seinen Übergeordneten seinem Schicksal überlassen worden.
    Das Verlangen stieg wieder in ihm hoch, obwohl er es gar nicht wollte. Er durfte nicht vergessen, wer sie war.
    Vierzehn Jahre, vierzehn Jahre, murmelte er innerlich, als sei es ein magischer Refrain. Vierzehn Jahre, und denk daran, was für einen Aufstand das gibt bei den feinen Herrschaften!
    »Warum sollte es sich nicht gehören?«, sagte Sol erstaunt.
    »Komm, hinter dem Buckel dort ist es bestimmt sonnig und geschützt. Und ich habe eine Flasche Wein… » Sie hatte schon vor einiger Zeit eine passende Stelle ausgesucht. Die lag ganz verdeckt und konnte vom Pfad her nicht eingesehen werden - der sowieso fast nie begangen wurde. Außerdem drangen auch keine Geräusche von dieser Stelle bis zum Pfad. Falls nicht gerade jemand um Hilfe rief, natürlich. Aber das hatte Sol nun gewiß nicht vor.
    Klaus gab sich geschlagen. Er fühlte sich von einer herrlichen, leichtsinnigen Stimmung gepackt, als er in diese glitzernden, in diesem Moment bernsteingelben Augen sah – als hätten sie ihre Farbe der Sonne gestohlen. Und ein Schluck Wein konnte doch wohl nicht schaden? Und etwas zu essen Er war hungrig und verdiente ein wenig Essen und Trinken nach der anstrengenden Arbeit.
    Eine halbe Stunde später lagen sie ausgestreckt im warmen Gras hinter der Hügelkuppe und lauschten dem Trillern der Lerchen über den Wiesen weit hinten. Klaus hatte von seinem ziemlich einsamen Leben erzählt, von dem Trost den er bei den Tieren fand, und davon, daß er noch nie ein Mädchen gehabt hatte. Nicht so richtig. Ein Kuß auf die Wange vielleicht, und schüchterne Hände auf dem zitternden, widerstrebenden Körper eines Dienstmädchens. Weiter war er nicht gekommen. Er hatte sich nicht getraut.
    Es war Sol, die ihn dazu gebracht hatte, diese Dinge zu erzählen. Sie hatte es geschafft, es aus ihm herauszulocken, neugierig wie sie war. Sie lächelte wie eine zufriedene Katze, als sie hörte, daß er auf diesem Gebiet ganz unerfahren war.
    Mit leichten, weichen Fingern war sie ihm über Wangen, Hals und Nackenwirbel gefahren und hatte ihm in die Augen geblickt, während er erzählte. Ihre Finger hatten kleine, rasche, tanzende Bewegungen hinein in seine Hemdöffnung getan, mit seinem ganzen Stolz gespielt, den wenigen Haaren auf seiner Brust, und ihn dann gekitzelt, so daß er unwillkürlich einen Laut von sich gegeben hatte, der ein Zwischending war zwischen Schreien und Lachen.
    Sol war neugierig auf diese Seite des Lebens, das, was zwischen Mann und Frau passierte - sie wußte viel zu wenig darüber. Sie hatte hier und da etwas aufgeschnappt, hatte zwei und zwei zusammengezählt. Darüber, wie Kinder gemacht wurden. Wie Männer funktionierten, wie und wozu eine Frau sie gebrauchen konnte. Daß es beim ersten Mal weh tat, aber das sei nicht so schlimm. Der Anblick der Pferde hatte den Funken in ihr entzündet, ihr eine Ahnung davon gegeben, wie es sein könnte. Sie hätte ihn gerne darum gebeten, ihr sein Geschlechtsteil zu zeigen, denn sie war sehr neugierig wie es wohl aussehen mochte. Aber vielleicht traute er sich nicht? Und so groß wie das des Hengstes war es sicher nicht.
    Der Wein hatte seine Wirkung entfaltet. Allein durch ihn schon hatten sich einige von Klaus' Bedenken in Luft aufgelöst - und die geheimnisvollen Kräuter und die anderen Mittel, die Sol hineingetan hatte, entzündeten ein Feuer in seinem Körper. Und das Feuer gierte danach,

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