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Die Saga vom Eisvolk 02 - Hexenjagd

Die Saga vom Eisvolk 02 - Hexenjagd

Titel: Die Saga vom Eisvolk 02 - Hexenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Sandemo
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gelöscht zu werden.
    Das konnte nur sie tun. Nun half es nicht mehr, sich hinter der Scheune oder in seiner Kammer zu verstecken.
    Nun mußte er es wirklich erleben.
    Klaus fühlte sich schwindelig und umnebelt. Irgendwo in seinem Innern pochte es dumpf: vierzehn Jahre… Strafe…
    Aber er begriff die Bedeutung der Worte nicht mehr.
    Sachte ließ er seine Finger über ihre Bluse gleiten, grinste töricht und fühlte, wie seine Wangen brannten.
    Sofort rückte Sol dichter an ihn heran, so daß er ihre Hüften durch den Stoff spüren konnte. Er packte zu und umklammerte sie mit seinen starken Händen.
    In ihren Augen leuchtete eine seltsame Glut, ihr Mund war halb geöffnet, der Atem verhalten und erwartungsvoll. Daß er streng nach Pferd und Stall roch, störte sie nicht, es gab ihm nur etwas Primitives, das Sol umso mehr anzog.
    Klaus atmete schwer und stoßweise. Er stütze sich auf einen Ellbogen. Mit einer Hand strich er über ihre vollen Brüste.
    Sie ließ ihn gewähren. Sie schlug ihm nicht auf die Hände, wie es die anderen, dummen Mädchen gewöhnlich taten.
    Seine Hand tastete sich in ihre Bluse und schloß sich um eine Brust, und in ihren Augen las er eine Zuneigung und ein Verstehen, wie es der einsame Junge noch nie vorher gekannt hatte. Ein roter Nebel begann sich vor seine Augen zu senken, und in seinen Ohren sauste es. Seine Hand preßte ihre Brust so hart, daß es blauschwarze Flecken bei ihr hinterlassen würde, die noch Wochen danach nicht verschwanden. Er konnte nicht mehr klar denken, doch er bemerkte undeutlich, daß ihre Knie nackt waren, aber er war es nicht gewesen, der sie entblößt hatte. Dann gewann die unerträgliche Spannung die Oberhand, und alles, was er noch hörte, war ein tierhafter, klagender Schrei von ihm selbst. Ohne daß er wußte, wie es gekommen war, sah er plötzlich direkt unter sich Sols glühendes, erregtes Gesicht, und seine Hand schob sich dorthin, wohin sie so gerne wollte.
    Sol erzitterte in einem einzigen, langen Schauer. Einen Moment lang sah es so aus, als würde es schiefgehen, denn Klaus hatte solche Angst, daß sie einfach verschwinden würde, daß er sich in seiner eigenen Hose verhedderte und so verzweifelt vor sich hin fluchte, daß sie ihm helfen mußte. Aber endlich hatte er ihn draußen, und der einzige Gedanke in seinem Kopf war ein langgezogenes, halb bewußtloses O Gooott! Wie ist das herrlich, - ich halte das nicht aus! Ich sterbe, Gott im Himmel, ich sterbe!
    Die vierzehnjährige Sol hatte ihren ersten Mann verführt.
    Sol schlenderte heimwärts, mit einem fast seligen Ausdruck im Gesicht. Klaus war voller Entsetzen wieder nüchtern geworden und hätte am liebsten sein Leben gegeben, um das ganze ungeschehen zu machen. Er hatte vor Reue mit den Zähnen geschlagen und überhaupt ziemlich mitgenommen ausgesehen. Aber sie hatte ihn beruhigt. Niemand würde etwas erfahren. Er konnte ruhigen Herzens Grästensholrn verlassen und zum Lehnsherrn ziehen. Dies war nur eine Episode, er würde sie bald vergessen haben.
    »Niemals!« versicherte Klaus. »Niemals! Aber wenn das herauskommt, lande ich am Galgen.«
    Wenn du den Mund hältst, wird niemand etwas merken.
    Ich habe kein Interesse daran, es irgend jemandem zu erzählen, das kannst du dir doch wohl denken.«
    Er nickte und verabschiedete sich schnell, und dann lief er davon, als wäre ihm der Teufel höchstpersönlich auf den Fersen.
    Was für ein Erlebnis, dachte Sol, wie sie so durch den schönen Sommertag schlenderte. Gar nicht mal so übel.
    Obwohl das ganze genau genommen schon vorbei war, bevor es richtig angefangen hatte. Sie hatte so eine Ahnung, daß es noch etwas anderes geben mußte, etwas Besseres als diese Hauruck-Eroberung. Sie selbst hatte es wohl auch ein wenig zu eilig gehabt, sie hätte sicher ein bißchen länger mit ihm spielen und ihn locken müssen.
    Aber Klaus war so simpel, und sie so unerfahren. Sie ahnte, daß es da ein gewaltiges Spektrum gab, aus dem man schöpfen konnte. Mit einem anderen Typ Mann würde sie es ganz wunderbar genießen können! Die Zukunft schien unwiderstehlich aufregend vor ihr zu liegen.
    Als der Wald lichter wurde und sie sich dem Waldrand näherte, sah sie eine einzelne Gestalt, die mit dem Rücken zu ihr hinter einem Baum stand. Es war deutlich, daß er den Lindenhof ausspionierte.
    Sol schlich sich lautlos näher heran.
    »Jetzt komme ich und hole dich!« brüllte sie mit verstellter, tiefer Stimme und bohrte ihre Finger in seinen Rücken.
    Der Mann

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