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Die Satanswelt

Die Satanswelt

Titel: Die Satanswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Panzerplatten, die seinen Rücken vom Kamm bis zum Schwanzende bedeckten. Aber sein Hinterkopf war stark ausgeprägt, und die großen braunen Augen, die immer ein wenig wehmütig dreinblickten, verrieten Intelligenz. Adzel hatte es als Planetologe zu einigem Ruhm gebracht, bevor er sich den schnöden Geldgeschäften Nicholas van Rijns widmete.
    »Dave hat angerufen«, sagte Chee. Allmählich überwand sie ihre Scheu und fand zu ihrer gewohnten Ausdrucksweise. »Er scheint sich für ein paar Stunden von dem Flittchen losgerissen zu haben, mit dem er unsere kostbare Zeit vertrödelte.«
    »Und suchte Serendipity auf? Großartig! Hoffentlich hatte er Erfolg.«
    »Jedenfalls wirkte er ziemlich erregt«, meinte die Cynthierin. »Aber er weigerte sich, mir Einzelheiten zu verraten.«
    »Begreiflich.« Adzels Tonfall wurde mißbilligend. »Soviel ich weiß, ist in dieser Stadt jeder Zehnte ein Schnüffler.«
    »Ich meine, er wollte auch nicht herkommen oder uns in seinem Hotel empfangen«, sagte Chee. »Der Komputer hat ihn davor gewarnt, ohne jedoch Gründe zu nennen.«
    Der Wodenit rieb sich das Kinn. »Das ist allerdings merkwürdig. Sind diese Räume nicht abhörsicher?«
    »Bei dem Preis, den wir zahlen, sollten sie es zumindest sein. Aber vielleicht ist wieder ein neuer Schnüffelmechanismus auf den Markt gekommen, und die Maschine hat davon erfahren. Du kennst ja die Politik von Serendipity. Dave möchte, daß wir uns von Nick noch etwas Geld beschaffen. Für eine bestimmte Gebühr kann er eine vorläufige Geheimhaltung seines Projekts erwirken. Sobald wir auf der Erde sind, will er uns Genaueres sagen.«
    »Weshalb nicht vorher? Wenn er Luna nicht sofort verlassen kann, besteht doch immer noch die Möglichkeit, daß wir einen kleinen Ausflug in unserem Schiff machen. Solange Konfusius am Werk ist, haben wir nichts zu befürchten.«
    »Glaubst du, auf den Gedanken bin ich nicht selbst gekommen, du kluger Bulligator? Aber er lehnte ab. Eine der Serendipity -Damenhat ihn nämlich auf diese sagenumwobene Burg in den Mondbergen eingeladen.«
    »Komisch. Ich hörte, daß sie nie Gäste empfangen.«
    »Da hast du ausnahmsweise richtig gehört. Aber dieses Wesen scheint rein geschäftliche Dinge Im Auge zu haben. Sie sagte nichts Näheres, deutete jedoch hohe Gewinne an. Dave wollte die gute Gelegenheit nicht auslassen. Allerdings galt die Einladung für sofort. Er hatte gerade noch Zeit, ein frisches Hemd und eine Zahnbürste einzupacken.«
    »Und Bürger von Rijns Geschäfte?«
    »Müssen warten«, erklärte Chee. »Dave hatte Angst, daß die Leute es sich anders überlegen könnten, wenn er zögerte. Es heißt, daß ihre Seelen aus gedruckten Schaltkreisen bestehen.«
    »Natürlich.« Adzel nickte. »Dave hat völlig richtig gehandelt. Selbst wenn aus dem Geschäft nichts wird, bietet sich die einmalige Gelegenheit, diese mächtige, geheimnisvolle Organisation unter die Lupe zu nehmen. Wir warten eben ein paar Tage ab.«
    Chees Fell sträubte sich. »Begreifst du denn nicht, du Koloß? Der Komputer stieß Dave auf eine große Sache – wirklich astronomisch, das las ich in seinen Augen. Angenommen, seine Gastgeber beabsichtigen ihn auszuschalten, weil sie den Rahm selbst abschöpfen möchten?«
    »Aber, aber, meine kleine Freundin«, tadelte Adzel. »Serendipity kümmert sich nicht um die Geschäfte seiner Klienten. Er deckt ihre Geheimnisse nicht auf. In der Regel kennen die Firmenteilhaber nicht einmal die Anliegen ihrer Klienten.«
    »Jede Regel hat ihre Ausnahme.«
    »Unsinn!« entgegnete Adzel mit ungewohnter Schärfe. »Serendipity riskiert den Liga-Ausschluß, wenn es verbotene Mittel wie Drogen oder Gehirnwäsche einsetzt. Gegen Bestechung ist David immun. Und wenn man ihm ein weibliches Wesen als Köder hinhält, wird er dankbar zugreifen, ohne den Angelhaken zu berühren. Hat er nicht bereits …«
    Wie der Zufall des Lebens so spielte, klingelte in eben diesem Moment das Visifon. Adzel drückte auf die Empfangstaste. Am Bildschirm zeigte sich Falkayns jüngste Eroberung. Die beiden erkannten sie sofort; sie hatten Veronica kurz kennengelernt und waren längst über das Klischee hinaus, daß alle Menschen gleich aussahen.
    »Guten Abend, Bürgerin« begann Adzel. »Kann ich Ihnen helfen?«
    Ihre Miene wirkte unglücklich. »Verzeihen Sie die Störung«, sagte sie leise, »aber ich suche Da… Kapitän Falkayn. Er ist nicht zurückgekommen. Wissen Sie vielleicht …«
    »Hier befindet er sich leider auch

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