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Die Satanswelt

Die Satanswelt

Titel: Die Satanswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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daß er wieder einmal eine Dosis Antibart-Enzym nehmen mußte. »Natürlich besteht die Möglichkeit, daß sie bereits in der Gegend waren und unsere Ankunft beobachten. Dann werden sie heimeilen und Daddy mit dem großen Stock holen.« Er wandte sich scherzhaft an Konfusius: »Du hast keine Schiffe im Raum entdeckt, oder?«
    »Nein.«
    »Na also!« Falkayn ließ sich wieder in die Kissen sinken.
    »Meine Detektoren sind ausgeschaltet«, erläuterte Konfusius.
    Falkayn schoß hoch. Ein Teil der Suppe schwappte über Chee Lans Fell, die sich mit einem Fauchen bedankte. »Was?« rief David.
    »Kurz vor der Landung erhielt ich den Befehl, mich auf lokale Gefahren zu konzentrieren«, erinnerte ihn Konfusius. »Daraus schloß ich, daß die Komputerkapazität nicht durch interstellare Monitorinstrumente beeinträchtigt werden sollte.«
    Falkayn stöhnte. »Ich dachte, du hättest inzwischen mehr Initiative entwickelt. Wozu warst du denn auf der Luna-Werft?«
    Chee schüttelte sich, daß die Suppentropfen flogen. »Dann schalte die Dinger wenigstens jetzt ein!« kreischte sie und fügte einen Fluch in ihrer Muttersprache hinzu.
    Einen Moment lang war es in Falkayns Kabine ganz still. Chee Lan rückte näher und umklammerte seinen Arm. Und dann sprach die Maschine:
    »In Richtung Circinus sind insgesamt dreiundzwanzig Vibrationsquellen zu beobachten.«
    Kein Volk, das sie kannten, lebte dort draußen. Und Falkayn hegte keinen Zweifel daran, welches Ziel diese Schiffe ansteuerten.
    »Dreiundzwanzig!« flüsterte Chee Lan. »Ein ganzer Kampfverband!« Sie wandte sich an den Komputer: »Hast du nähere Daten?«
    »Die Entfernung beträgt etwa ein halbes Lichtjahr«, entgegnete Konfusius nüchtern. »Ihre Pseudogeschwindigkeit liegt höher, als es bei der dichten Gas- und Materieschicht, die Beta Crucis umgibt, ratsam erscheint. Das Verhältnis der einzelnen Signalamplituden läßt darauf schließen, daß die Flotte aus einem großen Schlachtschiff, drei Kreuzern und neunzehn kleineren, sehr schnellen Begleitbooten besteht. Allerdings sind die Fehlermöglichkeiten im Moment noch so zahlreich, daß man keine verläßliche Aussage treffen kann.«
    Chee sah Falkayn mit ihren jadegrünen Augen an. »Was machen wir nun?«
    Der Hermeter holte tief Atem. Seine Handflächen fühlten sich feucht an, und sein Puls raste. »Auf keinen Fall dürfen wir in der Nähe von Satan bleiben«, erklärte er. »Jeder Neutrino-Detektor macht unseren Antrieb ausfindig. Gewiß, wir könnten eine engere Bahn um Beta Crucis einschlagen und hoffen, daß seine Ausstrahlung uns schützt, bis die fremden Schiffe verschwunden sind. Aber wenn sie sich zu einem längeren Aufenthalt entschließen, holen wir uns womöglich eine tödliche Dosis. Umgekehrt könnten wir unseren Orbit sehr groß wählen. Dann ist zwar eine minimale Ausstrahlung vorhanden, aber es besteht Hoffnung, daß sie ihre Instrumente nicht gerade auf uns richten. Ich muß gestehen, daß mir auch diese Lösung nicht sonderlich gefällt. Wir wären für unbestimmte Zeit festgenagelt und hätten keine Möglichkeit, van Rijn zu verständigen.«
    »Es sind vier Nachrichtenkapseln an Bord«, warf Chee Lan ein.
    Falkayn schüttelte den Kopf. »Auch sie geben im Hyperdrive Strahlung ab, die jeder gute Detektor auffängt. Außerdem bestehen die Dinger nur aus einem primitiven Antrieb und einem Robotpiloten, der es gerade noch fertigbringt, das eingegebene Ziel anzusteuern. Jeder Verfolger könnte sie einholen und vernichten.«
    Die Cynthierin entspannte sich ein wenig. Jetzt, da sie das volle Ausmaß der Krise erfaßt hatte, bemühte sie sich, kühl und logisch wie ihr Partner zu überlegen. »Hältst du es für besser, wenn wir einen Fluchtversuch nach Sol wagen?«
    »Eine Hetzjagd, bei der wir leicht den kürzeren ziehen können.« Falkayn beugte sich vor. »Bei zweihundert Lichtjahren fällt ein Vorsprung von einem Lichtjahr nicht ins Gewicht. Aber ich finde, daß wir unser Risiko kaum vergrößern, wenn wir ihnen entgegenfliegen. Vielleicht gelingt es uns, neue Erkenntnisse zu gewinnen oder etwas zu unternehmen – das wird sich ergeben. Und die Sache hat einen entscheidenden Vorteil. Wenn wir in den Hyperraum tauchen, ist die Schiffsausstrahlung so stark, daß sie das Abfeuern einer winzigen Nachrichtenkapsel völlig überdeckt. Bis jemand auf den Verdacht kommen könnte, daß es sich um zwei Körper handelt, ist die Kapsel längst außer Reichweite. Ganz gleich, was uns also zustößt, Old Nick

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