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Die Satanswelt

Die Satanswelt

Titel: Die Satanswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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weit her. Das Kurierschiff von Luna brach in höchster Eile auf, sobald die Serendipity- Partnervon dem Einzelgänger-Planeten erfahren hatten. Auch das läßt auf einen langen Weg schließen.«
    »Und auf einen bloßen Bericht hin setzen die Unbekannten sofort ihre Flotte ein? Ohne sich zu vergewissern, ob alles seine Richtigkeit hat? Ki-yao !«
    Falkayn schmunzelte. »Das erstemal, daß eine Cynthierin eine Handlung zu impulsiv findet!«
    »Aber die gleichen Geschöpfe haben Serendipity aufgebaut – eine Aufgabe, die unerhörte Geduld und Ausdauer erforderte!«
    »Dazu gibt es Parallelen in der Geschichte der Menschheit. Und schließlich haben Menschen in diesem Fall eine bedeutende Rolle gespielt …«
    »Es kommt Antwort«, unterbrach sie der Komputer. Falkayn starrte wie gebannt auf den Bildschirm. Botschaft empfangen. Verbindung erwünscht. Treffpunkt zehn astronomische Einheiten von hier entfernt, Abstand fünfhundert Kilometer.
    Falkayn machte sich nicht die Mühe, Chee die Zeichen zu übersetzen. Das konnte Konfusius tun. Blitzschnell traf er seine Entscheidungen. Befehle prasselten auf den Komputer ein: »Bestätige die Antwort! Und berechne den neuen Kurs! Achte darauf, daß wir nicht in eine Falle gelockt werden, weder von dem Schiff, das aus dem Hyperdrive auftaucht, noch von der restlichen Flotte!«
    »Der gesamte Verband bleibt zusammen«, unterbrach ihn Konfusius. »Offensichtlich wollen sie uns in voller Stärke empfangen.«
    »Was?« stieß er hervor. »Aber das ist doch lächerlich!«
    »Finde ich nicht«, entgegnete Chee düster. »Wenn von dreiundzwanzig Schiffen gleichzeitig auf uns gefeuert wird, sind wir tot.«
    »Vielleicht meinen sie es ehrlich.« Falkayn schob die Pfeife in den Mundwinkel. »In dreißig Sekunden werden wir es wissen.«
    Die Schiffe schalteten die Quanten-Oszillatoren aus und erreichten wieder den relativistischen Materie-Energie-Zustand. Es folgte eine kurze Schubperiode, bis die kinetischen Geschwindigkeiten ausgeglichen waren. Falkayn überließ dieses Manöver Konfusius. Während Chee sich um die Geschütze kümmerte, konzentrierte er sich ganz darauf, die Fremden zu beobachten.
    Viel sah er nicht. Ein Suchstrahl konnte die Schiffe zwar abtasten und das Bild zurückwerfen, aber die Einzelheiten gingen auf den schwach erhellten Strecken verloren. Und nur die Einzelheiten zählten; die Naturgesetze ließen keine fundamentalen Unterschiede zwischen den einzelnen Raumschiff-Typen zu.
    Die neunzehn Zerstörer oder Begleitboote, oder wie man sie sonst nennen wollte, waren radikal stromlinienförmig ausgelegt – etwa dreimal so lang wie sein eigenes Schiff, aber keine Spur breiter. Irgendwie erinnerten sie an steifgefrorene Aale. Die Kreuzer dagegen hatten mehr Ähnlichkeit mit Haien; dieser Eindruck wurde verstärkt durch flossenartige Strukturen, die wohl Instrumente oder Geschütze beherbergten. Das Hauptschiff stellte in der Grundform eine riesige Kugel dar, aber Aufbauten und Schleusen und Türme verwischten dieses Bild.
    Falkayn hatte noch nie so schwerbewaffnete Schiffe gesehen. Sie starrten geradezu vor Kanonen, Energiestrahlern und Abschußrampen. Wo zum Teufel blieb bei all dem technischen Kram noch Platz für die Mannschaft?
    Die Instrumente verrieten, daß die fremde Flotte mit Abschirmfeldern, Radar, Kernenergie und ähnlichem ausgestattet war. Das überraschte ihn nicht. Was ihn jedoch in Erstaunen versetzte, war ihre ungewöhnlich enge Formation. Weshalb verteilten sie sich nicht? Ein Sprengkopf von fünfzig Megatonnen, der in ihrer Mitte detonierte, reichte aus, um zwei oder drei Schiffe voll zu erwischen und die übrigen mit Strahlen zu verseuchen.
    Es sei denn, den Fremden machten Neutronen und Röntgenstrahlen nichts aus. Aber dann konnten sie kein Protoplasma besitzen. Mit oder ohne Medikamente verträgt das organische Molekül nur einen begrenzten Teilchenbeschuß. Dann löst es sich auf. Es sei denn, sie hatten eine Abschirmmethode für ungeladene Partikel entwickelt. Es sei denn …
    »Stehst du mit ihnen in Verbindung?« fragte Falkayn.
    »Nein«, erwiderte Konfusius. »Sie bremsen ab. Das hätten sie früher oder später ohnehin tun müssen, wenn ihr Ziel tatsächlich Satan ist. Die Geschwindigkeitsangleichung überlassen sie uns.«
    »Arrogante Widerlinge!« fauchte Chee.
    »Kein Wunder bei dem Arsenal!« Falkayn setzte sich. Er wußte, daß er lächerlich aussah, mit aufgeklappter Helmplatte und der Pfeife zwischen den Zähnen. Aber er brauchte

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