Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Satanswelt

Die Satanswelt

Titel: Die Satanswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
wird die nötigen Informationen erhalten. Diesen Schaden zumindest fügen wir dem Gegner zu, auch wenn er uns besiegt.«
    Chee betrachtete ihn eine Zeitlang schweigend. Dann meinte sie leise: »Ich habe den Verdacht, daß du dich von deinen Gefühlen leiten läßt. Aber warum nicht? Der Plan hat einiges für sich.«
    »Dann fangen wir an!« Entschlossen richtete sich Falkayn auf.

 
14
     
    Falkayn war auf der Brücke, umgeben von Beobachtungsschirmen und dem Flüstern der Maschinen. Chee Lan befand sich im Heck. Sie hatte die Geschütze übernommen. Jeder von ihnen hätte sich irgendwo an Bord aufhalten und von dort aus seine Befehle an den Komputer weitergeben können. Ihre Trennung war nicht mehr als eine Vorsichtsmaßnahme für den Fall eines Angriffs. Aber Falkayn fühlte sich einsam. Die Uniform, die er anstelle seines Coveralls unter der Raumrüstung trug, war weniger eine diplomatische Notwendigkeit als eine Trotzreaktion.
    Er starrte die Bildschirme und dann die Instrumente an. Sein Organismus konnte die Gesamtheit der Daten nicht aufnehmen und verarbeiten. Dazu war nur der Komputer fähig. Aber er besaß genug Erfahrung, um sich ein Bild von der allgemeinen Lage zu machen.
    Die Tausendsassa befand sich auf Abfangkurs zu einem der äußeren Flottenschiffe. Sicher hatte man sie im gleichen Moment entdeckt, als sie den Hyperdrive aktivierten. Aber keines der Schiffe hatte die Richtung geändert oder seine halsbrecherische Geschwindigkeit herabgemindert. Statt dessen setzten sie ihren Weg in einer gefährlich engen Formation fort.
    Es sah so aus, als gewährte der fremde Kommandant seinen Untergebenen nicht die geringste Handlungsfreiheit. Das ganze Geschwader bewegte sich als Einheit, wie ein Hammer, der seinem Ziel entgegengeschleudert wurde.
    Falkayn fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. »Verdammt, warum antworten sie nicht?«
    Natürlich, nichts zwang sie dazu. Sie konnten die Tausendsassa einfach passieren lassen. Oder sie führten eine blitzschnelle Phasenangleichung durch, sobald das Schiff in Reichweite kam, und griffen an.
    »Vielleicht erkennen sie das Signal nicht als solches«, meinte Chee Lan.
    »Sie wissen genug über uns, um eine Spionagezentrale in unserem Territorium einzurichten«, fuhr Falkayn auf. »Versuch es noch einmal, Konfusius!«
    Die Bildschirme flimmerten leicht, als der Komputer die Antriebsvibrationen so veränderte, daß sie Punkte und Striche ausstrahlten. Dieses System war noch neu und wenig erprobt, aber es galt auch nur eine einfache Botschaft zu übertragen: Dringend! Schalten Sie den Hyperdrive ab und nehmen Sie Funkverbindung mit uns auf!
    »Nichts, Sir«, erklärte der Komputer nach einer Minute.
    »Dann stell die Übertragung wieder ein!« befahl Falkayn. »Chee, kannst du dir ihr Verhalten erklären?«
    »Oh, ich wüßte eine ganze Reihe von Gründen – aber vermutlich trifft kein einziger zu.«
    Falkayn nickte. »Du hast recht. Jede Rasse besitzt ihre eigene Logik. Allerdings – ein Volk, das es bis zur Raumfahrt gebracht hat …« Er zuckte mit den Schultern. »Lassen wir die Vermutungen! Sie haben offensichtlich keine Lust, ein Schiff aus dem Verband zu lösen und ein Gespräch mit uns zu führen. Das heißt, daß wir uns vor einer Falle in acht nehmen müssen. Ändere den Kurs, Konfusius! Wir bleiben parallel zu ihnen.«
    Falkayn griff nach der Pfeife, die er auf den Tisch gelegt hatte. Sie war kalt geworden. Umständlich zündete er sie an. Der bittere Rauchgeschmack auf der Zunge tat ihm gut.
    »Ihr Tempo gefällt mir nicht«, meinte Chee mit gesträubtem Fell. »Wenn wir ihnen noch eine Weile folgen …«
    »Wir sind verhältnismäßig sicher«, beruhigte Falkayn sie. »Schließlich kennen wir das Gebiet besser als sie. Konfusius besitzt die Daten von sämtlichen Asteroidenbahnen in der Nähe von Satan.«
    »Du glaubst also nicht, daß sie ein Spähschiff vorausgeschickt haben?«
    »Nein. Das würde bedeuten, daß ihr Heimatsystem oder zumindest ein Teil ihres Einflußbereiches hier in der Nähe liegt. Nun ist die Gegend um Beta Crucis nicht gerade gründlich erforscht, aber einige Expeditionen – denke nur an die Lemminkainiten! – haben sich bereits umgesehen. Und Forscher achten immer auf Zeichen von technisch hochentwickelten Zivilisationen. Ich bin überzeugt davon, daß man die Fremden irgendwann entdeckt hätte, wenn sie im Umkreis von fünfzig Lichtjahren Niederlassungen besitzen würden. Aller Wahrscheinlichkeit nach kommen sie von

Weitere Kostenlose Bücher