Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Satanswelt

Die Satanswelt

Titel: Die Satanswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
diese Beruhigung.
    Der Empfangsschirm begann zu flimmern. Falkayns Magen verkrampfte sich. »Sie melden sich«, sagte er. »Chee, soll ich dir einen Monitor einschalten?«
    »Nein«, entgegnete die Cynthierin kühl, »ich konzentriere mich auf die Geschütze.«
    Die Maserstrahlen erreichten das Schiff. »Die Übertragung kommt vom Hauptschiff«, berichtete Konfusius, aber Falkayn hörte nur mit halbem Ohr hin. Seine Blicke waren starr auf den Bildschirm gerichtet.
    Das durfte nicht wahr sein!
    Eine Instrumentenkonsole, in hartes, weißes Licht getaucht. Davor – ein Mensch! Ein schmächtiger, grauhaariger Mann mit brennenden Augen …
    Falkayn schluckte. »Hallo, Hugh Latimer«, sagte er leise.
    »Ich entsinne mich nicht, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben.«
    »Nein. Aber wer könnten Sie sonst sein?«
    »Und wer sind Sie?«
    Falkayn überlegte fieberhaft. Sein Name war ein Trumpf in diesem gefährlichen Spiel. Er durfte ihn dem Feind nicht zu früh verraten. »Sebastian Tombs«, erwiderte er, »Handelskapitän der Polesotechnischen Liga.« Sicher schadete es nicht, wenn er seinen tatsächlichen Rang verriet. »Befehligen Sie diesen Kampfverband?«
    »Nein.«
    »Dann würde ich gern mit dem Kommandanten sprechen.«
    »Das werden Sie«, erklärte Latimer. »Er hat es befohlen.«
    Falkayn stellte sich dumm. »Schön, dann verbinden Sie mich mit ihm!«
    »Sie verstehen nicht«, sagte der andere. Seine Stimme wirkte mechanisch, und die Augen waren unentwegt auf einen Punkt gerichtet. »Gahood verlangt, daß Sie auf sein Schiff kommen.«
    Falkayn legte die Pfeife beiseite. »Sie erwarten doch nicht im Ernst …« Er beherrschte sich. »Ich hätte ein paar Vorschläge für Ihren Kommandanten, aber ich halte sie einstweilen zurück, da ich seine Anatomie noch nicht kenne. Fragen Sie ihn nur, ob er mich tatsächlich für so naiv hält, daß ich mich freiwillig in seine Gewalt begebe.«
    Täuschte er sich, oder huschte ein Schatten der Angst über Latimers Züge? »Ich habe meine Befehle erhalten. Was nützt es, wenn ich Ihre Worte ausrichte und dafür bestraft werde?« Er zögerte. »So wie ich es sehe, haben Sie zwei Möglichkeiten. Sie können sich weigern. In diesem Fall wird Gahood wohl die Geschütze einsetzen. Vielleicht entkommen Sie, vielleicht nicht; es scheint ihm ziemlich gleichgültig zu sein. Auf der anderen Seite können Sie die Einladung annehmen. Er freut sich darauf, einen – ungezähmten Menschen kennenzulernen. Möglich, daß Sie etwas erreichen. Ich weiß es nicht. Vielleicht können wir beide vorher Bedingungen aushandeln, die Ihnen eine gewisse Sicherheit geben. Aber es darf nicht zu lange dauern, sonst wird er ungeduldig – und wütend.« Seine Furcht trat jetzt offen zutage. »Und dann könnte alles geschehen.«

 
15
     
    Falkayn ließ nur ungern einen Abstand von fünfhundert Kilometern zwischen sich und dem Schiff, aber Latimer bestand darauf.
    »Vergessen Sie nicht, es war mein Lebensinhalt, soviel wie nur möglich über die technische Zivilisation in Erfahrung zu bringen«, erklärte der hagere Mann. »Ich kenne die Fähigkeiten Ihres Schiffes. Es besitzt neben den normalen Bordwaffen vier schwere Strahlerkanonen und vier Torpedos mit nuklearen Sprengköpfen. Auf diese kurze Entfernung sind wir nahezu ebenbürtige Gegner. Sollte tatsächlich ein Streit entstehen, so müßten wir mit dem Untergang unserer Flotte rechnen.«
    »Was hindert Sie daran, mich gefangenzunehmen, wenn meine Mannschaft so weit weg ist, daß sie nicht mehr wirksam eingreifen kann?« erkundigte sich Falkayn.
    »Nichts«, meinte Latimer, »höchstens der Mangel an Beweggründen. Ich nehme an, daß Gahood Sie nur ausfragen wird und Ihnen vielleicht eine Botschaft an Ihre Vorgesetzten mitgibt. Wenn Sie allerdings zu lange zögern, verliert er die Geduld.«
    »Also schön«, sagte Falkayn hart, »ich komme so rasch wie möglich. Wenn ich nach Ablauf einer Stunde nicht auf mein Schiff zurückkehre, wird meine Mannschaft einen Verrat vermuten und entsprechend handeln.« Er unterbrach die Verbindung. Einen Moment lang saß er reglos da, die Hände um die Stuhllehnen geklammert.
    Chee strich leise herein und nahm zu seinen Füßen Platz. »Du willst nicht gehen«, sagte sie ungewöhnlich sanft. »Du hast Angst, daß sie dir wieder Psychodrogen verabreichen.«
    Falkayn nickte. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie das ist«, stieß er hervor.
    »Soll ich …?«
    »Nein, ich bin der Kapitän«, fiel ihr Falkayn ins Wort. Er stand

Weitere Kostenlose Bücher