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Die Satanswelt

Die Satanswelt

Titel: Die Satanswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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auf.
    »Es gäbe vielleicht eine Garantie dafür, daß sie dich nicht gefangennehmen«, sagte Chee.
    »Was? Wie?«
    »Natürlich, der Preis dafür ist vielleicht der Tod. Aber du hast gelernt, diese Furcht zu beherrschen.«
    »Oh«, sagte Falkayn leise, »ich verstehe, was du meinst.« Er schnippte mit den Fingern. »Weshalb bin ich nicht von selbst darauf gekommen?«
    Und so brach er schließlich auf.
    Er benutzte das Beiboot, hatte aber zur Vorsicht ein Düsenpack umgeschnallt. In dem winzigen Cockpit war es geisterhaft still. Das grünliche Licht der Instrumente verbarg die Sterne. Er fühlte sich einsam wie noch nie.
    Latimers Stimme klang in seinem Kopfhörer auf. »Peilen Sie 158,6 Megahertz an! Der Leitstrahl bringt Sie zu einer Luftschleuse. Lassen Sie das Boot in der Kammer zurück und warten Sie auf mich!«
    »Verstanden.« Falkayn stellte das Peilsignal ein.
    Dieser Latimer schien eine Menge Funktionen gleichzeitig auszuüben – als Gahoods Stellvertreter, Nachrichtenoffizier und Steward. Natürlich, man benötigte keine große Crew, wenn ein Schiff weitgehend automatisiert war, aber es gab doch sicher noch mehr Leute an Bord.
    Der Kurs des Bootes führte Falkayn dicht an einem der Kreuzer vorbei. Die Geschütztürme waren schmaler, als er vermutet hatte, und vollgepfropft mit Instrumenten. Welches Lebewesen, und sei es so winzig wie Chee Lan, konnte sich in dieser Enge aufhalten?
    Allmählich dämmerte Falkayn die Wahrheit. Ein Mosaikstein fügte sich zum anderen. Er stellte die Maserverbindung zum Schiff her. »Hörst du mich, Chee Lan?«
    »Ja, was gibt es?«
    Falkayn benutzte die Sprache der Eriau, die er auf Merseia gelernt hatte. Es war immerhin möglich, daß Latimer mithörte. Der Hermeter beschrieb, was er gesehen hatte. »Ich bin fest davon überzeugt, daß sich nur auf dem Hauptschiff eine kleine Besatzung befindet. Die übrige Flotte wird von Robotern gesteuert«, schloß er seinen Bericht. »Das erklärt vieles – zum Beispiel die Formation. Und das Tempo, das Gahood einschlägt. Da es sich nur um Maschinen handelt, kann er Verluste leichter verschmerzen. Gewiß, eine solche Flotte ist teuer. Aber für eine Welt wie Satan würde sich das Risiko lohnen.«
    »I-yirh, das klingt logisch, David. Besonders wenn dieser Gahood so etwas wie ein unabhängiger Kriegerfürst mit eigenem Gefolge ist. Dann kann er auf eigene Faust handeln … Meine Hoffnung steigt ein wenig. Vielleicht ist der Feind nicht ganz so stark, wie wir befürchteten.«
    »Stark genug«, entgegnete Falkayn- »Wenn ich nach einer Stunde immer noch nicht zurück bin oder du sonst das Gefühl hast, daß etwas nicht stimmt, dann verschwindest du wie der Blitz von hier. Treue bis in den Tod ist ein abgedroschenes Klischee.«
    Sie wollte widersprechen, aber er fuhr fort: »Für mich könntest du nichts mehr tun. Also ist es besser, wenn du dafür sorgst, daß van Rijn die nötigen Informationen erhält.«
    »In Ordnung«, sagte sie leise. »Und alles Gute, Dave.«
    Das Kampfschiff ragte drohend vor ihm auf. Er schaltete den Autopiloten aus und übernahm die Handsteuerung. Grelles Licht quoll ihm entgegen, als er den Schatten eines Geschützturmes verließ. Es kam von einer riesigen kreisförmigen Öffnung im Rumpf. Vorsichtig näherte er sich der Schleuse. Die Schwerkraft des Schiffes erfaßte sein kleines Boot, aber er setzte es sicher im Innern auf. Dann verließ er rasch das Cockpit.
    Er hakte das Ding vom Gürtel und bereitete alles vor. Sein Mut stieg, als er das kühle Metall in den Fingern spürte. Ein Blick auf die Instrumente zeigte ihm, daß die Schwerkraft etwas über dem Erdstandard lag. Das Licht war um ein gutes Drittel heller als normal, und das Spektrum deutete auf eine Sonne vom F-Typ hin.
    Die innere Schleusentür öffnete sich. Nur wenig Luft strömte ein. Offenbar handelte es sich um ein Mehrkammernsystem. Eine Gestalt im Raumanzug trat näher. Hinter der Plexiglasscheibe des Helms erkannte Falkayn Latimers Gesichtszüge. Sie wirkten durch das Spiel von Licht und Schatten noch herber als gewöhnlich. Er trug einen Strahler, ein Liga-Fabrikat, das er zweifellos auf Luna erstanden hatte. Und er kam nicht allein. Im Hintergrund bewegte sich ein kräftiger Roboter, ein zylindrisches Metallwesen, das mit Spezialgliedmaßen, Sensoren und Effektoren ausgestattet war.
    »Nicht gerade die feine Art, einen Botschafter zu empfangen«, meinte Falkayn. Er hob nicht die Hände.
    Latimer verlangte es auch nicht. »Eine

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