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Die Satanswelt

Die Satanswelt

Titel: Die Satanswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Gelegenheit konnte er herausfinden, ob Serendipitys Datenspeicher Informationen zu einem bestimmten Punkt besaßen, der nach Gewinn roch. Van Rijn hatte sich damit einverstanden erklärt, die Kosten zu übernehmen, ohne einen Tobsuchtsanfall zu erleiden.
    Die Tür schwang auf. Falkayn betrat einen kleinen, luxuriös eingerichteten Raum, der wiederum zu einer Reihe von Türen führte. Eine melodische Stimme sagte: »Guten Tag, Sir! Benutzen Sie bitte Eingang vier!« Ein kurzer enger Korridor brachte ihn an die nächste Tür, und dahinter befand sich endlich ein Büro. Im Gegensatz zu den meisten Räumen von Lunograd wurde hier das Fehlen von Fenstern nicht durch irgendein überdimensionales Landschaftsfoto oder einen Wandschirm ausgeglichen. So wirkte das Zimmer trotz des weichen Teppichs, der perlmuttschimmernden Decke und der bequemen Möbel irgendwie nackt. Eine Frau arbeitete an dem großen Schreibtisch, der an einem Ende des Raumes aufgebaut war. Sekretariatsmaschinen umgaben sie wie eine Barriere.
    »Willkommen«, sagte sie.
    »Danke.« Er lächelte flüchtig. »Ich hatte fast das Gefühl, in eine Festung einzudringen.«
    »In gewisser Weise stimmt das sogar, Sir.« Ihre Stimme hätte angenehm dunkel sein können, vor allem, da sie Englisch mit einem gutturalen Akzent sprach, den nicht einmal sein geübtes Ohr einzuordnen wußte. Aber sie war zu herb, zu neutral, und selbst ihr Lächeln wirkte einstudiert. »Geheimhaltung gehört mit zu unserem Service. Viele Kunden bestehen darauf, wenn sie uns besuchen. Wir Partner empfangen jeden Klienten persönlich.«
    Das erklärte das unverschämte Honorar, das sie bereits für einen Besuch forderten.
    Sie reichte ihm die Hand, ohne aufzustehen. »Ich bin Thea Beidaniel«, stellte sie sich nüchtern vor. »Bitte, nehmen Sie Platz, Bürger Kubitschek.«
    Er setzte sich. »Nun, da ich hier bin, kann ich meinen Decknamen ja aufgeben. Ich nehme an, daß die meisten Besucher das tun.«
    »Eigentlich nicht. Es besteht selten Grund dazu, bevor sie allein mit den Menschen sind. Natürlich erkennen wir einige Prominente.« Thea Beidaniel machte eine Pause und fügte hinzu: »Prominent in dieser galaktischen Umgebung. Bei der Vielzahl von Zivilisationen sind uns natürlich Grenzen gesetzt. Sie, Sir, kommen offensichtlich von einem kolonisierten Planeten. Ihre Haltung läßt auf eine aristokratische Struktur schließen; Sie selbst gehören der Oberschicht an. Da es hier im Commonwealth keinen Erbadel gibt, muß Ihre Heimatwelt autonom sein. Aber das läßt immer noch eine Menge Spielraum.«
    Da er sich seit langem Gedanken über Serendipity machte, versuchte er die Frau in ein echtes Gespräch zu ziehen.
    »Gut beobachtet, Bürgerin. Allerdings hat mein Besuch nichts mit politischen Dingen zu tun. Ich arbeite für eine terranische Firma – Solar Spice and Liquors. Mein Name ist David Falkayn, und ich stamme von Hermes.«
    »Jeder hat von Nicholas van Rijn gehört.« Sie nickte. »Ich traf bereits mehrmals persönlich mit ihm zusammen.«
    Falkayn lächelte, als er merkte, mit welchem Respekt sie von seinem Arbeitgeber sprach. Old Nick war eine Persönlichkeit, und David wußte recht gut, daß er einen Teil der Einladungen, mit denen er überschüttet wurde, diesem Mann zu verdanken hatte.
    Merkwürdig eigentlich, daß sich die Gründer und Besitzer der Serendipity Co. – die Geschwister Beidaniel, Kim Yoon-Kun, Anastasia Herrera, Bürger und Bürgerin Latimer – niemals unter die High Society mischten. Sie blieben unter sich, in ihren nüchternen Büros und in jener Burg, die Außenseiter nicht einmal zu Gesicht bekamen.
    Thea Beidaniel sah nicht übel aus. Man konnte sie sogar hübsch nennen: hochgewachsen, schlank, gut gebaut. Ihr Haar war kurzgeschnitten, aber das betonte nur ihre schöne Kopfform; das Gesicht wies klassische Züge auf. Nur fand er, daß selbst eine Athene mehr Wärme ausstrahlte. Sie mochte vierzig sein oder auch fünfzig. Zweifellos pflegte sie sich und benutzte die besten Verjüngungsmittel. Nur ihr Haar verriet einen leisen Grauschimmer, und um die Augen zeigten sich die ersten Fältchen. Diese Augen waren das Schönste an ihr – groß und leuchtend grün.
    »Stimmt es, daß Sie Informationen kaufen?« fragte er. »Wenn ja, dann könnten wir vielleicht ein Geschäft abschließen.«
    »Gewiß. Je mehr Daten wir erhalten, desto besser. Ich muß Sie allerdings gleich darauf aufmerksam machen, daß wir die Preise festsetzen. Sehen Sie, der Wert einer

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