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Die Satanswelt

Die Satanswelt

Titel: Die Satanswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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dem Serendipity- Komputer das gleiche Geheimnis entlockt haben wie er. Weshalb sollte er Sie also mit Dingen belästigen, die Sie ohnehin wissen? Nein, er wird neue Daten sammeln, und das dauert naturgemäß eine Weile.«
    Adzel ging auf dem Kommandodeck hin und her, den Schwanz eingezogen, um nicht an die Instrumente zu stoßen. Sie hatten Sol hinter sich gelassen. Die Erde und Luna waren zu einem blau-goldenen Doppelstern zusammengeschrumpft. Ein Kreuz auf der Sternenkarte markierte ein Gebiet in der Nähe von Circinus.
    »Aber wir könnten auch umkehren und warten«, fuhr der Wodenit fort. »Vielleicht laßt sich Bürgerin Beidaniel noch umstimmen.«
    »Nein«, entgegnete van Rijn. Seine Fettmassen quollen über die Stuhlränder. »Sie ist hart, das merkte ich, als es ging um den Verkauf von Serendipity. Und wenn sie sagt, ihre Bosse sind nicht scharf darauf, zu verhandeln mit uns, dann stimmt das.«
    Er sog an seiner langen Tabakspfeife. Der beißende blaue Qualm nebelte alles ein. »Wir wissen praktisch nichts über diese Fremden, aber sie haben erfahren eine ganze Menge von uns. Ergo, wenn es kommt zum Treffen, sind wir die Bettler.«
    »Wenn Ihnen das Geschick von Falkayn und Chee Lan so am Herzen liegt, könnten Sie ja ein paar Schiffe zur Verstärkung anfordern, bevor wir in den Hyperdrive gehen.«
    »Hat keinen Sinn, solange sie nicht ausdrücklich verlangen Hilfe. Sind beide erfahrene Pioniere. Und wenn ihnen wirklich ist etwas zugestoßen, kommen Schiffe auch zu spät.«
    »Ich dachte an eine Unterstützung gegen feindliche Angriffe. Sie könnten auf eine fremde Streitmacht treffen. «
    »Und wie viele Schiffe benötigen wir, um zu kämpfen gegen fremde Streitmacht? Schwer zu sagen, aber sicher eine ganze Menge.« Van Rijn schüttelte den Kopf. »Im Krieg gibt es nicht ersten und zweiten Platz, Schuppenfreund! Wir schicken schwächere Truppe als der Feind und sehen sie nie wieder. Und wir können nicht entbehren genug Raumschiffe, um ganz sicherzugehen, daß wir besiegen diese Schurken, die uns abzuluchsen versuchen hartverdienten Gewinn.«
    »Gewinn!« Adzels Schwanzspitze klatschte hart auf das Deck. »Wir bekämen Unterstützung genug, wenn Sie das Commonwealth verständigen würden! Aber Sie schweigen, weil Sie Angst haben, ein Monopol zu verlieren.«
    »Immer sachte, Großer!« Van Rijn hob eine Hand. »Ist nicht ganz so schlimm. Wie soll ich machen Gewinn, wenn Zivilisation wird – schwupp! – erledigt? Und außerdem habe ich ein Gewissen. Ist vielleicht verbogen, aber irgendwann muß ich verantworten vor meinem Gott, was ich habe gemacht im Leben.« Er bekreuzigte sich vor der kleinen Dismas-Statue aus Marswurzel, die ihn gewöhnlich auf seinen Reisen begleitete. Die Kerzen hatte er bei dem hastigen Aufbruch vergessen, aber unter dem Sockel steckten zahlreiche Schecks zugunsten des Heiligen.
    »Weißt du, was es heißt, zu treffen alle Entscheidungen?« fuhr er fort. »Möchtest du tragen diese Last?«
    »Nein«, gab Adzel zu. »Aber es zeugt von gefährlichem Stolz, wenn ein Mensch glaubt, diese Aufgabe allein übernehmen zu können.«
    »Wer sonst ist besser? Sieh dich an! Du bist zu naiv, zu vertrauensselig. Andere sind dumm, hysterisch oder vertreten eine große politische Idee, nach der sie möchten umkrempeln das Universum. Nun, ich kann bitten meinen Freund da drüben, ein gutes Wort für mich einzulegen im Himmel. Und ich pflege meine Beziehungen auch in diesem Leben. Ich spiele nicht jede Karte allein, o nein, ich habe eine Menge gute Leute, die im rechten Augenblick erfahren, was sie müssen wissen.«
    Van Rijn lehnte sich zurück. »Adzel«, sagte er. »Du weißt, wo das Bier ist. Wenn du mir bringst einen Krug, erzähle ich dir, was du nicht weißt, weil du nicht mit warst bei den Verhandlungen. Und du wirst verstehen, daß mir auch gebunden sind die Hände …«
     
    Die Serendipity -Teilhaber hatten keine vollständige Niederlage erlitten. Sie konnten mehrere Trümpfe ausspielen. Da war zum einen die Maschinerie, die sie aufgebaut hatten, die Komputer und die Datenspeicher. Niemand konnte sie daran hindern, dieses Werk zu zerstören, wenn sie es wollten. Aber es hingen bereits zu viele Schlüsselunternehmen von ihrem Service ab. Das Commonwealth und die Liga hätten empfindliche wirtschaftliche Rückschläge erlitten.
    Natürlich enthielt das System keine Auskünfte über die fremde Rasse. Aber eine Durchsicht der Datenspeicher ergab zumindest einen Anhalt darüber, was dieses Volk

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