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Die Satanswelt

Die Satanswelt

Titel: Die Satanswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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über die technische Zivilisation wußte.
    So konnten die Partner einen Preis für die Erhaltung des Unternehmens fordern. Dieser Preis enthielt ihren freien Abzug einschließlich der Zusicherung, daß ihnen niemand folgen würde.
    Van Rijn andererseits verlangte eine Entschädigung dafür, daß er ihren Aufbruch arrangierte. Natürlich war er darauf aus, mehr über die Shenna zu erfahren. (Den Namen hatte er Thea Beidaniel bereits entlockt). Er strebte eine Begegnung zwischen ihnen und seinem Volk an. Bevor Kim Yoon-Kun, Anastasia Herrera und Eve Latimer in den Raum starteten, versprachen sie ihm, alles zu tun, um ihre Herrscher zur Entsendung einer Delegation zu bewegen. Wo die Gespräche stattfinden sollten, verrieten sie nicht. Es lag in Thea Beidaniels Ermessen, den Ort im geeigneten Moment zu nennen.
    Ein weiteres gemeinsames Interesse lag darin, Stillschweigen zu bewahren. Weder die Partner noch van Rijn hegten den Wunsch, daß sich die Regierungen einmischten. Sollte jedoch eine der beiden Gruppen genug von den Privatverhandlungen haben, konnte sie immer noch mit ihrem Wissen an die Öffentlichkeit treten. Da van Rijn in diesem Fall weniger zu verlieren hatte als Serendipity, besaß er ein gutes Druckmittel Thea gegenüber. Sie erkaufte sich sein Schweigen, indem sie ihm verriet, was Falkayn vom Komputer über Beta Crucis und die Eiswelt erfahren hatte.
    Die Verhandlungen schleppten sich zäh dahin. Man mußte legale Formalitäten beachten und Nachrichtenagenturen abwehren, die mehr über die Hintergründe des Verkaufs erfahren wollten. Unauffällig hielt van Rijn die Frau hin. Er brauchte Zeit. Zeit, bis von Falkayn eine Nachricht kam. Zeit, um zu entscheiden, welche Vorbereitungen gegen eine vage umrissene Gefahr zu treffen waren. Zeit, um diese Vorbereitungen in die Wege zu leiten …
    Thea hingegen drängte zum Aufbruch. Kims Gruppe hatte soviel Vorsprung, daß sie die Shenna auf alle Fälle warnen konnte. Und wenn sie noch länger warteten, fand van Rijn nur Gelegenheit, seine Streitmacht zu organisieren.
    Sie erklärte ihm, daß die Shenna keinen besonderen Ehrgeiz hätten, mit irgend jemandem zu verhandeln. Möglich, daß sie einen gut informierten Mann wie van Rijn empfingen, um ihn auszuhorchen – vor allem jetzt, da ihre Spionagezentrale ausgeschaltet war. Aber eine Garantie gab es dafür nicht. Weshalb sollten sie schwächeren Rassen Zugeständnisse machen? Sie schlug dem Kaufmann vor, daß sie ohne Begleitung in einem von ihr gewählten Raumschiff aufbrechen sollten, mit verhüllten Sichtluken …
    Er lehnte ab. Abrupt unterbrach sie die Verhandlungen und setzte ihm eine knappe Woche als letzte Frist. Van Rijn schäumte, aber es nützte nichts. Sie behauptete, dieser Termin sei ihr von den anderen Partnern gesetzt worden, als sie den Treffpunkt vereinbarten. Wenn er nicht akzeptierte, würde sie ihn eben nicht hinbringen.
    Er entgegnete, daß es andere Wege gäbe, den Shenna auf die Spur zu kommen. Der Streit wogte hin und her.
    Schließlich kamen sie überein, daß van Rijn Adzel als Begleiter mitnehmen durfte, während sie allein reiste. (Er erpreßte dieses Zugeständnis mit dem Hinweis, wie unentbehrlich er in der Liga eigentlich sei und welche Geschäfte ihm durch die Reise entgingen.) Sie sollten zu dem von ihr gewünschten Zeitpunkt aufbrechen. Aber sobald sie sich im Hyperdrive befanden, würde sie dem Bordkomputer in van Rijns Gegenwart die Zielkoordinaten nennen. Es handelte sich ohnehin nicht um einen Planeten der Shenna.
    Sie einigten sich schließlich, auf ein neues Schiff von einer nichthumanoiden Werft, das zum Verkauf ausgeschrieben war. Sobald es im Solsystem eintraf, brachten sie ihr Gepäck an Bord – jeder hatte das Recht, die Habseligkeiten des anderen zu durchsuchen – und starteten zu ihrer Mission.
    Soviel wußte Adzel. Van Rijns andere Aktivitäten waren ihm hingegen verborgen geblieben. Es überraschte ihn nicht, daß heimlich Kuriere van Rijns Stellvertreter und Distriktchefs aufsuchten, um ihnen Befehle zu erteilen. Aber er erfuhr erst jetzt, daß van Rijn auch die anderen großen Handelsfürsten der Liga verständigt hatte. Gewiß, er sagte ihnen nicht alles. Aber der Grund lag weniger darin, die Existenz des Wanderplaneten zu verheimlichen, als zu verhindern, daß durch Kurzsichtigkeit und Übereifer seine Pläne gefährdet wurden. Van Rijn warnte die Industriebosse vor einer mächtigen, vermutlich feindlichen Zivilisation jenseits des erforschten Raumes. Einige

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