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Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition)

Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition)

Titel: Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Millar
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Kane.«
    »Du
arbeitest
für einen, Schleimbeutel. Willst du noch mehr hören? Du warst Polizist. Einer der sogenannten schweren Truppe aus Glenfield in Carrickfergus. Siehst du? Ich weiß alles über dich, was es zu wissen gibt, Stanley, ich kenne sogar deine neue Adresse in Ballymena.« Karl schlug Lennon auf die Knöchel.
    Lennon kreischte wie am Spieß.
    »Wenn du noch mal so schreist, stopfe ich dir das Maul, du harter Bursche.«
Klatsch.
Das linke Schulterblatt.
    »Oooh …«, stöhnte Lennon. »Bitte … warum machen Sie das? Geld? Wollen Sie mehr Geld?«
    »Hören Sie mir gut zu, Mister Moy Park. In der Nacht, als Sie mich überfallen haben, haben Sie einen epischen Fehler gemacht. Machen Sie es jetzt nicht noch schlimmer, indem Sie lügen. Sonst müsste ich nämlich richtig ernst machen«, sagte Karl, nahm den . 357 er Colt Python zur Hand und drückte ihn fest auf Lennons schweißnasse Stirn.
    »Bitte … nicht …«
    »Richten Sie Mister Anonym aus, dass ich ihn kriegen werde. Ich weiß, dass der Schleimbeutel Ivana ermordet hat, und gebe erst auf, wenn der Gerechtigkeit Genüge getan wurde – so oder so.«
Klatsch!
Mit dem Schlagstock ins Genick.
    Lennon biss in den Kragen seines Mantels und ballte stöhnend die Hände zu Fäusten.
    »Was ist los, harter Mann?«, fragte Karl, der heftig schwitzte und auf ein Knie gestützt sein Werk begutachtete. »Austeilen ist gut, einstecken nicht, was?«
    Blut lief Lennon aus dem Mund. Er spuckte Karl zähen Schleim vor die Füße. »Sie sollten … sollten mich lieber umbringen, Kane … Drecksack …«
    »Oh,
ich
muss Sie nicht töten, Stanley. Wissen Sie, welchem Beruf mein Schwager nachgeht?«
    »Er … er ist Polizist.«
    »Polizist?« Karl lachte. »Das ist ungefähr so, als würde man sagen, der Papst ist ein Messknabe. Nein, mein hochgeschätzter Schwager ist nicht einfach nur Polizist. Er ist der verdammte Boss von dem Laden, und zu deinem Pech,
Stanley
, liebt mich mein geschätzter Schwager wie einen Sohn. Wenn du weiterhin bei guter Gesundheit bleiben willst, dann pack deine Siebensachen zusammen, und verschwinde aus Belfast –
pronto.
Geh zurück nach Ballymena oder in irgendein anderes Kuhkaff.«
    »Scheiß auf Sie«, stöhnte Lennon.
    »Ich bin nur besorgt um dich. Weißt du, ich musste alles in meiner Macht Stehende tun, damit mein Schwager nicht zwei seiner Leute herschickt, damit sie eine wesentlich unangenehmere Unterhaltung mit dir führen. Glaub mir. Verglichen mit deren Besuchen, war dies hier ein Spaziergang. Der Fluss Lagan kann ziemlich einsam sein, Stanley, und für Ratten wie dich, die tollkühn am Käse der Mausefalle knabbern, gibt es nur ein Ende.«
    »Arschloch!«
    Karl drehte Lennon um und blickte dem besiegten Mann ins Gesicht. Allen großen Worten zum Trotz, machte Lennon einen nervösen und berechnenden Eindruck. Karl musste kein Psychologe sein, um den verzweifelten Ausdruck eines Mannes zu erkennen, der verbissen zu ergründen suchte, was als Nächstes kommen könnte.
    »Du siehst gar nicht so schlecht aus«, sagte Karl und strich Lennon mit dem warmen Schlagstock über das verschwitzte Gesicht. »Sei einfach dankbar, dass ich dich nicht so liegen lasse, wie du mich.«
    Er zog Lennon zu guter Letzt noch einen Scheitel mit dem Schlagstock.
    Lennon sah es nicht einmal kommen.
    »Gute Nacht, Süßer«, flüsterte Karl, stand auf und verließ das Haus.
    Die Nacht draußen war kühl. Einsam. Still. Karl ging gemächlichen Schrittes zum Auto.
    »Alles okay?«, fragte Willie, der zusah, wie Karl einstieg.
    Karl nickte. »Das nennt man Schmerztherapie.«
    »Du hast getan, was du tun musstest. Er hatte sicher keine Gewissensbisse, weil er dich zusammengeschlagen hat. Ende der Geschichte. Den siehst du nie wieder.«
    »Ich hoffe, du hast recht, mein Freund«, antwortete Karl. »Hier. Leg das nach hinten.«
    »Eine Börse? Was ist da drin?«
    Meine Behandlungskosten«, antwortete Karl und ließ den Motor an.

Kapitel Einundzwanzig
    »Frisch weht der Wind der Heimat zu,
    Mein irisch Kind, wo weilest du?«
    »Fresh blows the wind, to the homeland,
    My Irish darling, where do you linger?«
    Richard Wagner, Tristan und Isolde
    T.S. Eliots Übersetzung für The Waste Land
    Das Telefon läutete, als Karl sich am Morgen gerade den ersten Kaffee eingoss. Er hasste so frühe Anrufe. Sie bedeuteten selten etwas Gutes. Plötzlich kam ihm der Zwischenfall mit Lennon vor zwei Tagen in den Sinn, doch er verdrängte den Gedanken. Er konnte sich

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