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Die Sau und der Mörder

Die Sau und der Mörder

Titel: Die Sau und der Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Springenberg/Michael Bresser
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Dafür bringe ich heute leider
nicht die Voraussetzungen mit .«
    »Ist schon
okay .« War es natürlich nicht. »Sollen wir schlafen
gehen?«
    »Ich möchte
in deinem Bett schlafen .«
    »Als
Gentleman nächtige ich selbstverständlich auf dem Sofa .«
    »Ich möchte
mit dir in deinem Bett schlafen .«
    Hoppla. So
forsch hatte ich Karin noch nicht erlebt. Zwanzig Minuten später lagen wir in
den Federn.
    »Nette
Tiere«, deutete sie auf meinen Nachttisch.
    »Ein Geschenk
von Stefan«, fühlte ich mich ein bisschen stolz. Dann löschte ich das Licht.
    »Wie liegt es
sich in meinem Pyjama ?«
    »Er ist zu
groß .«
    »Gute Nacht,
Karin.«
    »Gute Nacht,
Dieter. Tut mir leid, dass wir...«
    »Psst .« Ein Kuss brachte sie zum Schweigen.

23
     
     
    U m neun schlug ich die Äuglein auf;
Karin schlummerte noch selig. Ich zog mich leise an, tätigte eine Katzenwäsche
und krallte mir die Autoschlüssel.
    Dann ließ ich
die Bulderner Geschäftswelt frohlocken: Bäckerei, Fleischerei und der
Tante-Emma-Laden waren hocherfreut, Lebensmittel gegen Bares einzutauschen.
Nachdem ich die Kofferraumklappe mit äußerster Mühe geschlossen hatte, fuhr ich
bei Karin vorbei und warf den ausgehungerten Ziegen köstliche Heu- und
Trockenfuttersnacks in die Tröge. Dermaßen in Schwung, erstickte ich wenig
später etwaige Neidgefühle meiner Tiere im Keim, indem ich ihnen ein
Gourmetfrühstück par excellence kredenzte. Pedder grunzte vor Freude, dass
einem fast die Ohren abfielen. Anschließend riss ich mit knurrendem Magen die
Fenster im Wohnhaus auf, beseitigte die Spuren des gestrigen Abends, deckte den
Tisch, kochte eine Kanne Kaffee und entzündete den Kamin.
    Bevor ich
Karin weckte, gestattete ich mir eine Zigarette, die erste an diesem Morgen.
Seltsamerweise ging ich dafür sogar nach draußen.
    Als ich den
Blick über die schneebedeckten Felder schweifen ließ, begann ich zu sinnieren:
Was war aus dem eisenharten Schnüffler geworden? Ich war frühmorgens ins Dorf
gefahren, um für Wurst und Käse anzustehen. Ich hatte Tiere versorgt, die nicht
die meinigen waren. Ich hatte meine erste Kippe erst eine Stunde nach dem
Aufstehen geraucht, dazu noch in eisiger Kälte. Ich hatte den Frühstückstisch
gedeckt inklusive lustiger Weihnachtsservietten und freute mich darauf, eine
Frau gleich mit einem Kuss zu wecken.
    Ich war
eindeutig krank. Die andere Möglichkeit war, dass ich verlie... nein, das
konnte nicht sein. Ich zermalmte die Kippe mit dem Absatz, putzte mir die Zähne
und schlich ins Schlafzimmer.
    Schumann
hatte ihre Position verändert, so dass ich problemlos ihren Mund erreichen
konnte. Als unsere Lippen aufeinander trafen, schlug sie die Augen auf
    »Aufstehen,
du Schlafmütze, Frühstück ist fertig .« Mein Gott, war
die Braut schnucklig.
    »Guten
Morgen. Dachte schon, du kommst nie mehr zurück .«
    »Du bist die
ganze Zeit wach gewesen ?« War das zu fassen?
    »Ja. Du hast
so süß ausgesehen, als du beim Sockenanziehen fast hingeflogen bist .«
    »Aha. Während ich durch die Weltgeschichte zuckel, drückst du deinen
hübschen Kopf ins Kissen und gibst dich Tagträumen hin. Aber damit ist Schluss.
Du stehst sofort auf und leistest mir beim Frühstück Gesellschaft .«
    Es bedurfte
sechs weiterer Küsse und des Versprechens auf mehr in der Küche, sie aus dem
Bett zu kriegen.
    »Was hast du
heute vor ?« , ließ ich nach der
Brötchenvertilgungsorgie meine Smalltalk-Künste aufblitzen.
    »Um zwölf
treffe ich mich mit einem Pferdezüchter, der sich für ein Stück Land
interessiert. Ich habe mehr Fläche, als ich bewirtschaften kann, und für einen
guten Preis werde ich verkaufen .«
    »Es ist
bereits Viertel vor«, zeigte ich auf das monströse Erbstück an der Wand.
    »Herrje, dann
muss ich schleunigst los. Wann sehen wir uns wieder ?« ,
wollte sie wohl die Suppe löffeln, solange sie heiß war.
    »Ich ruf dich
an, muss jetzt erst mal einen Mörder fangen .«
    »Heute Abend ?«
    »Müsste
hinhauen«, war ich ob ihres Tempos ein wenig überrascht.
    Die
Verabschiedung nahm weitere fünf Minuten in Anspruch, und es waren nicht die
unangenehmsten. Als Schumann vom Hof fuhr, winkte ich ihr nach.
     
    Ich musste handeln. Vaganz hatte mich
belogen, so viel stand nach der gestrigen Lektüre fest. Ich war richtig
gespannt auf seine Ausrede, dachte ich, während ich seine Nummer in die Tasten
hackte. Nach dem sechsten Läuten wurde das Freizeichen erlöst.
    »Bei Vaganz.«
Eine weibliche Stimme, die die Ohren klingeln

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