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Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Titel: Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Russell , Christine Russell
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zweifelnd mit den Schultern. Dann nickte sie ihrer Assistentin zu. »Okay. Aber sorg dafür, dass die anderen in sicherer Entfernung bleiben.«
    Alle Krieger, bis auf Oxo, der gerade die Kaueigenschaften des aufgewickelten Bungee-Seils überprüfte, beobachteten interessiert, wie Sallys hintere Fußgelenke mit gepolsterten Nylonmanschetten umwickelt und dann fest zusammengebunden wurden. Die Assistentin scheuchte Oxo vom Bungee-Seil weg und befestigte es mit einem trichterförmigen Plastikschutz an Sallys zusammengebundenen Knöcheln.
    Alice zwang sich, auf die Plattform hinauszutreten. Sie lachte fröhlich, als sie Sally ihre Designer-Sonnenbrille auf die Schnauze drückte. Nie im Leben hätte Alice zugegeben, dass ihr Körper schafsförmig wirkte. Aber bei hundertsechzig Stundenkilometern könnte man das Schaf vielleicht für sie halten. Alice war verzweifelt genug, nichts unversucht zu lassen. Es musste ihr nur noch gelingen, dass der Stoß wie ein unglückliches Missgeschick aussah.
    »Braves Schaf …«, sagte sie und ging dicht neben Sally in die Hocke. Alice hatte kein sonderliches Talent für den Umgang mit Tieren. »Gutes Schäfchen …«
    Aber Sally hörte ihr überhaupt nicht zu. Sie hoppelte zielstrebig an der Feedingsda vorbei und zog das Gummiseil hinter sich her. Sie vernahm Laute und die kamen von jenseits der Plattformkante. Sie wusste genau, was es war. Ein Seufzen und Klagen.
    »Tuftella!«, blökte sie, als sie die äußerste Kante erreichte. »Wir sind gekommen, um dich zu retten!« Und Sally stürzte sich ins Nichts.

Sally begriff ein bisschen zu spät, dass das Seufzen und Klagen überhaupt kein Seufzen und Klagen war. Sie hatte die besorgten Schreckensrufe der Menschen gehört, die weit unten an der Uferböschung standen und zu ihr hinaufsahen. Jetzt stand ihre Welt auf dem Kopf.
    Sallys Augen traten hervor, ihre Nüstern blähten sich auf und ein Dröhnen sauste in ihren Ohren. Der brausende Wind presste ihr das Fell an den Körper und drückte ihre Vorderbeine nach außen. Sie stürzte kopfüber auf den Fluss zu und ihre Hinterbeine hingen an einem sehr langen Gummiseil! Sie sah das Wasser ihr entgegensprudeln, spürte die Gischt, die von den nahen Felsen aufspritzte. Und dann, genauso plötzlich, wie sie gefallen war, verspürte sie einen gewaltigen Ruck und der Fluss entfernte sich wieder. Sie hing immer noch mit dem Kopf nach unten an dem Gummiseil, aber jetzt schoss sie wieder in die Höhe, auf die Turmspitze zu. Nur ohne Sonnenbrille.
    »AchduliebesGrasachduliebesGrasachduarmearmeSally …«, schluchzte Jasmine und spähte nach unten.
    Die Krieger hatten Sallys Schrei gehört, als sie in der Tiefe verschwand, und drängten sich jetzt alle gefährlich nahe an der Plattformkante, obwohl die Sprungleiterin sich bemühte, sie zurückzuhalten. Auch Alice stand noch immer wie versteinert dort draußen, umringt von Schafen. Und ihr wurde schwindelig.
    Sallys umwickelte Hinterbeine schossen vor den Augen der Krieger in den Himmel, dann schien ihr Gesicht für einen flüchtigen Moment direkt neben der Plattform in der Luft zu verharren. »Hallo, ihr Lieben«, rief Sally. Und schon verschwand sie wieder in der Tiefe.
    Oxo überlegte nicht zweimal. Er dachte sowieso nur selten mehr als einmal über etwas nach und in einer solchen Situation erst recht nicht. »Fünf für einen und einer für fünf!«, grölte er und stieß sich von der Kante ab.
    Das Rettungsmanöver konnte nicht direkt als Erfolg bezeichnet werden.
    Oxo prallte mit der Brust gegen das Bungee-Seil und tat sein Bestes, um es mit den Hinterbeinen zu umklammern. Dann rutschte er langsam daran hinunter, bis sein Hintern auf etwas Hartes traf. Es war der solide Plastiktrichter, der die Befestigung an Sallys Hinterbeinen schützte. Darauf saß Oxo zwar alles andere als bequem, doch wenigstens glitt er nicht weiter ab. Und während er da hing und sich eisern festhielt, rutschten auch schon die übrigen Krieger einer nach dem anderen auf seine breiten Schultern hinunter. Sie suchten hektisch mit den Hufen im Fell der anderen Halt und schlangen ihre Vorderbeine um das Seil. Jasmine hielt sich mit den Zähnen an Linx fest. Die Luft pfiff ihnen in die Nasen und Ohren, während sie an dem Seil weiter in die Tiefe stürzten.
    »Fünf für einen und einer für fünf …!«, hallte es über den Fluss.
    Unter dem zusätzlichen Gewicht dehnte sich das Gummiseil weiter und diesmal sah Sally das Wasser nicht nur, sondern sie bekam es auch zu

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