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Die Schatten schlafen nur

Die Schatten schlafen nur

Titel: Die Schatten schlafen nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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Willst du den Typen in den Soldatenarsch blasen? Du willst über die Kronscheiße absahnen, ist es das?«
    »Nein!«
    »Was dann, Jürgen?«
    Er wurde ganz steif. »Sie bleibt in der Kiste und du rührst sie nicht an.«
    »In Ordnung«, sagte sie auf einmal samtweich. »Du willst es auf die langsame Art. Du willst dir die Hände nicht dreckig machen, in Ordnung. Aber wehe!« Sie schrie wieder. »Wehe, wenn du der auch nur einen Tropfen Wasser gibst! Ich sehe dich! Ich beobachte dich! Immer! Und jetzt setz deinen Arsch in Bewegung und lass ihr Auto verschwinden!«
    »Und wie stellst du dir das vor?«
    »Nimm’s auseinander, schick’s durch den Schredder, ist mir scheißegal, wie. Hauptsache, es ist weg. Warst du doch mal groß drin, im Verschwindenlassen, oder ist das auch nur ein Märchen? Irgendwas musst du doch mal gebracht haben.«
    Er spuckte, erst auf den Boden, dann in ihr Gesicht. »Du wirst mir helfen, Fotze. Vielleicht kannst du ja noch was lernen. Komm schon hoch, Superkader! Du glaubst doch nicht, dass ich dich auch nur eine Sekunde aus den Augen lasse.«

34
    Sie hatten alles in Bewegung gesetzt, was der Fahndungsapparat hergab, aber es tat sich nichts.
    Die Meinhard kam und fragte, hörte zu, ging wieder, war sanftmütig und verständnisvoll.
    Van Appeldorn lehnte jede persönliche Hilfe ab; er wollte weder bei Toppe noch bei Ackermann übernachten – selbst Cox hatte unbeholfen eine Isomatte und einen Schlafsack in seiner Wohnung angeboten –, er müsste nach Hause und sich um Anna kümmern. Wer sich da um wen kümmerte, wussten sie nicht so genau, aber es milderte ihre Sorge.
    Am Donnerstagmittag schrillte das Telefon und diesmal schaffte Toppe es als Erster.
    »Guten Tag, hier ist Frau Senger. Herr Hauptkommissar?«
    »Ja, Toppe! Frau Senger? Helfen Sie mir mal auf die Sprünge.«
    »Ich bin die Pflegerin von Herrn Froriep. Er hat heute einen sehr guten Tag. Ich hatte doch versprochen, mich dann zu melden. Sie hatten doch gesagt, ich soll Sie dann anrufen …«
    »O ja, natürlich. Das ist sehr nett, Frau Senger, vielen Dank.«
    »Jaa … Kommen Sie denn jetzt, oder nicht? Ich muss ihn doch vorbereiten.«
    »Ja, ja natürlich.« Toppe wand sich, aber ihm war klar, dass er fahren musste. »Wir könnten in ungefähr zwei Stunden bei Ihnen sein. Würde das passen?«
    »Zwei Stunden? Kein Problem, ich lass ihn noch ein Schläfchen machen und dann wird er schon auf Sie warten.«

    »Sie hat dich erkannt, du Idiot! Verstehst du das? Erkannt! Oder muss ich das buchstabieren?«
    So langsam fing sie an zu nuscheln, ihm aber ging es noch gut. Er hatte die Knarre noch fest in der Hand. Über fünfzig Stunden ohne Schlaf, aber er war noch fit, total fit.
    Und sie lamentierte weiter: »Selbst in dein Hirn muss doch reingehen, dass wir keine Zeit mehr haben. Wir können nicht warten, bis die krepiert, wir müssen weg! Scheiße! Du hast immer gewusst, dass es keine Beamtenlaufbahn mit Pensionsanspruch ist, du kleiner Wichser. Selbst du! Wir waren Profis und wir sind es immer noch. Also!«
    Aber von ihm kam nichts.
    »Lass uns das Ding jetzt durchziehen, okay? Und dann machen wir uns in aller Ruhe vom Acker. Haben wir doch hundertmal durchgespielt. Wir sind perfekt, wir sind Profis, Mann! Sieh das doch mal so: Wir sind vogelfrei. Also, komm her zu mir, Süßer, komm rüber zu mir.«
    Da war er wieder ganz wach. »Wenn du die Knarre weglegst.«
    »Ich bin doch nicht blöd!«
    »Dacht ich mir.«
    »Du bist wahnsinnig!« Das leise Schleimen war verschwunden, wie weggepustet.
    Er hob die Waffe ein wenig, winkte mit dem Lauf und hatte alle Mühe, die Schlafwelle niederzukämpfen, die über ihn kam.
    »Okay«, sagte sie gefährlich ruhig. »Dann sind die Fronten klar. Ich geh den Weg. Ohne dich.«
    »Das sehen wir dann.«

    Trotz aller Müdigkeit fuhr Toppe heute lieber selbst.
    Es fiel ihm nicht leicht, sich auf die Fragen zu besinnen, die er Robert Froriep stellen wollte, seine Gedanken schweiften immer wieder ab. Cox schien es nicht anders zu gehen. Sie waren schon lange auf der Autobahn, als er anfing zu reden: »Haben die Düsseldorfer Kollegen eigentlich versucht, Froriep davon in Kenntnis zu setzen, dass sein Ziehsohn ermordet wurde?«
    »Schon, aber die hatten auch nicht mehr Erfolg als wir. Sie meinten, er hätte es nicht so recht verstanden.«
    Dann schwiegen sie wieder, bis Toppes Handy zirpte. Er zog es aus der Tasche und gab es Cox. »Nimmst du das an?«
    Während Cox lauschte, wurde seine Miene immer

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