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Die Schattenfrau

Die Schattenfrau

Titel: Die Schattenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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erklärte sie Winter die stummen Bilder.
    Der Mann mit der Kappe verließ die Kasse und ging zur Tür. Die Kassiererin hob den Arm und winkte. Ein anderer Mann trat zur Kasse vor und beobachtete fasziniert die ungewöhnliche Aktion der Kassiererin. Sara Helander schreckte auf, drängte sich zum Schalter vor. Währenddessen verließ der Mann mit der Kappe das Postamt durch die Doppeltür, ohne Bergenhems Falte in der Matte auch nur wahrzunehmen.
    Bergenhem und Sara Helander waren in der Zwischenzeit in den dunklen Raum gekommen und hatten sich neben die Kassiererin gestellt.
    »Herrgott«, fluchte Sara Helander, als ihr klar wurde, dass jede Bewegung von ihr zu sehen war. Was bin ich für eine Idiotin, beschimpfte sie sich in Gedanken.
    Winter hielt das Band an und spielte es noch einmal zurück. Der Mann mit der Kappe kam wieder ins Bild.
    »Das ist er«, sagte Winter. »Der mit der Baseballkappe.« Er ist nicht der einzige, der so 'ne blöde Kappe trägt, dachte er. Aber die hier hat vorne eine Aufschrift in großen, leuchtenden Buchstaben.
    »Ja, das ist er«, bestätigte die Kassiererin. Winter wiederholte die Beschreibung am Handy für die beiden Streifenpolizisten.
    »Sie fangen an und suchen draußen«, erklärte er Sara Helander und Bergenhem mit dem Handy am Ohr. Er wartete, dass die nächste Verbindung zustande kam. »Hallo? Ja, sperrt im Westen und Osten ab, wenn es geht. Was? Nein, um Gottes willen keine Sirenen. Und vergesst den Busbahnhof nicht. Ja, den Busbahnhof. Jemand muss sofort hin.«
    Er drückte auf Aus und eilte zur Tür.
    »Ist Bertil mit Verstärkung unterwegs?«
    »Ja«, bestätigte Bergenhem. »Was machen wir jetzt?«
    »Ihr wisst, wie er aussieht.« Winter sah auf die Uhr. »Es sind noch keine zehn Minuten vergangen, seit er hier war. Er kann sich ins Auto gesetzt haben und weggefahren sein, aber es besteht die Möglichkeit, dass er noch irgendwo hier ist. Wir haben die großen Parkplätze in der Nähe und den Busbahnhof unter Kontrolle. Ich glaube nicht, dass er Verdacht geschöpft hat.«
    »Okay«, sagte Bergenhem.
    »Er ist bestimmt noch da«, hoffte Winter. »Ein Mädchen von der Bereitschaft hat sich vor den Türen zum Einkaufszentrum postiert. Ich möchte, dass du reingehst und dich umschaust, ob du ihn sehen kannst, Bergenhem. Wenn ja, kommst du sofort raus, wartest mit den Kollegen vor der Tür und rufst mich an.«
    Und zu Sara Helander sagte er: »Du kommst mit mir.«
    Sie antwortete nicht.
    Schnell verließen sie das Postamt und wandten sich nach rechts.
    »Mach die Runde links um den Platz, wir treffen uns dann an der Ecke«, sagte Winter und ging rechts in die Förenings Sparbanken und wieder hinaus. Der Mann mit Kappe war weder im Blumenladen noch in der Nordbank, auch nicht in der Pizzeria Bella Napoli oder in den Räumen von Förbo Härryda an der Ecke.
    »Nichts«, sagte Sara Helander, als sie an der Ecke anlangte.
    Gemeinsam liefen sie durch die Fußgängerunterführung. Links lag der Parkplatz, und Winter sah den Streifenwagen. Der andere stand in der Nähe des Einkaufszentrums. Bertil war noch nicht angekommen, oder er war auf der anderen Seite.
    Sie gingen am Neubau des Gymnasiums vorbei und standen vor dem Kulturhaus. Links führte eine Brücke über den Fluss, hinter der sich die Straße gabelte, und dann noch einmal weiter weg und dann noch einmal. Winter fühlte sich an die Fingerabdrücke erinnert. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals.
    Sie gingen in das Kulturhaus und weiter durch die Bibliothek und die anderen Räume, aber sie sahen nur zwei Teenager mit Kappen.
    »Er war mindestens vierzig«, sagte Sara Helander. »Ja.«
    Sie verließen das Gebäude. Gegen den Wind eilten sie im Laufschritt weiter. Dort war schon der Busbahnhof. Winter konnte die Rückseite des Einkaufszentrums und den Parkplatz daneben, zur Straße hin, überblicken. Fredrik und Aneta bewegten sich zwischen den Autos. Halders' kahler Schädel glänzte im Sonnenlicht.
    Polizisten standen bei den Bussen. Winter erkannte Ringmar, der mit Börjesson redete. Bergenhem kam aus der Passage neben dem Konsum gelaufen und schüttelte viel sagend den Kopf, als er Winter entdeckte. Jetzt sind wir alle hier, dachte Winter, die ganze Rasselbande, aber wozu?
    Er schritt in westlicher Richtung weiter quer über die große Bushaltestelle. Schräg rechts von ihm, auf der anderen Straßenseite, war ein großes Ärztehaus, und direkt vor ihm begann der nächste große Parkplatz, voller rangierender Autos. Winter lief

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