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Die Schattenfrau

Die Schattenfrau

Titel: Die Schattenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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überschritt und es langsam bergab ging?
    »Wie viele von uns sollen sich um die Kollegen kümmern?«, fragte Bergenhem. »Die Kollegen?«, fragte Carlberg.
    »Das kleine Fest des Ermittlungsdezernats«, half ihm Sara Helander auf die Sprünge.
    »Können die das nicht selbst ermitteln?«, war Halders Frage.
    »Was zum Teufel meinst du damit?«, fragte Möllerström.
    »Ermittlung. Das Ermittlungsdezernat.«
    »Reg dich ab, Fredrik«, ging Winter dazwischen.
    »Was mei... «
    »Ich sage, REG DICH AB«, wiederholte Winter und beugte sich über ein Blatt Papier, als sei die Angelegenheit damit erledigt. Das war die beste Methode, Kritik zu üben und gleichzeitig dem Opfer die peinliche Fortsetzung zu ersparen.
    »Du und Börjesson, ihr nehmt euch die Zechbrüder vor«, sagte Ringmar zu Bergenhem.
    »Da dürften einige noch etwas müde sein«, meinte Bergenhem.
    »Da sind sie wohl nicht die Einzigen«, flachste Sara Helander.
    Alle im Zimmer mussten plötzlich an die kommenden Feiertage denken. Hier saßen sie, 24 Personen. Viele hatten für den Abend oder für Samstagabend das große Krebsessen der Saison geplant. Würden sie es richtig genießen können? Würden sie überhaupt nach Hause können? Wie viele Überstunden da wohl wieder auf sie zukamen?
    »Hier ist doch keiner müde«, protestierte Winter, gähnte demonstrativ und winkte den Kollegen zum Abschied. An der Tür entstand Gedränge, weil alle gleichzeitig hinauswollten.
    Winter stieg die Treppe zur Kriminaltechnik hoch und ging durch die Doppeltür, die die Abteilung vor unwillkommenen Besuchern schützte. Beier und seine Gruppe vermieden gern jedes Risiko. Wer durch die erste Tür kam, landete am Empfang und musste sein Anliegen erklären und abgeben, was er bei sich trug. Und Beier selbst nahm nur entgegen, was in Beutel oder Kartons verpackt war. Sonst wird alles auf dem Weg hierher unbrauchbar, dachte Winter. Inzwischen gab es Plastiktüten der Kriminaltechnik in allen Polizeifahrzeugen und trotzdem kam es vor, dass gedankenlose Leute ihre Funde unverpackt ablieferten.
    Winter wurde ohne weiteres eingelassen. Unmittelbar rechts hinter der Tür begannen die Labors: das der Spurensicherung mit zwei Angestellten, einem Waffenexperten und einem Chemiker für Drogenanalysen, Stoffuntersuchungen und das Sichtbarmachen von Fingerabdrücken. Zwei Polizisten und ein ziviler Angestellter waren in einem besonderen Labor allein mit der Auswertung von Fingerabdrücken befasst. In Göteborg waren drei Fotografen ganztags mit der Erfassung von Fingerabdrücken beschäftigt, ein weiterer Kollege arbeitete in Uddevalla.
    Dreizehn Polizisten bildeten die Abteilung für Spurensicherung im Dezernat für Kriminaltechnik. Darüber hinaus gab es zwei Kommissare und zwei weitere Angestellte im Labor.
    Einige von ihnen saßen in der neuen Cafeteria. Das Staatliche Kriminaltechnische Institut hatte dem Dezernat in Göteborg eine ansehnliche Summe zugeteilt, obwohl ein baldiger Umzug bevorstand. So hatte Beier ungehindert um- und ausgebaut. Hatte er früher ein einziges Labor geführt, in dem sämtliche Untersuchungen durchgeführt werden mussten, gab es jetzt ein Hauptlabor, das die eingehenden Stücke und Proben den weiteren Labors zuwies, einen Raum für Untersuchungen von Stoff- und Faserproben, ein Labor für chemische Analysen, ein Labor der Spurensicherung, das Winter gerade passiert hatte, und ein Speziallabor zur Untersuchung von Fingerabdrücken sowie ein zusätzliches Zweitlabor. So konnten Kleider von Opfern und Verdächtigen in getrennten Räumen untersucht werden, und ein Vertauschen einzelner Proben wurde nahezu unmöglich. Beier legte Wert darauf, dass jeweils verschiedene Angestellte die Untersuchungen von Spuren des Opfers und des Täters vornahmen.
    I am impressed, dachte Winter. Er war eine Weile nicht mehr hier oben gewesen. Beier kam ihm über den Flur entgegen. »Möchtest du Kaffee?«
    »Gern, danke.«
    »Er steht schon bereit.«
    Sie gingen in Beiers Zimmer. Beier schloss die Tür hinter ihnen. »Womit wollen wir anfangen?«, fragte er.
    »Beim Auto.«
    »Es sind unscharfe Bilder.«
    »Aber es ist ein Ford?«
    »Das glauben wir.«
    »Escort CLX.«
    »Vielleicht. Wahrscheinlich.«
    »Hast du mit der ITV-Gruppe Kontakt aufgenommen?« »Die haben keine Experten für diese Art von Untersuchung. Meine Augen sind so gut wie deren. Oder deine.« »Kann man das machen, dass man mehr vom Fahrer sieht?«
    »Jensen brütet gerade darüber, aber er macht sich keine

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