Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schattenfrau

Die Schattenfrau

Titel: Die Schattenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
Vom Netzwerk:
das Telefonbuch hinter Ihnen reichen«, bat er. »Das mit den rosa Seiten.« Er schlug die Seite über den Kundendienst der Post auf und wählte eine der 020-Nummern, landete aber in der Warteschleife und legte auf. Er suchte die Nummer des Postamts Länsmansgärden heraus, und nach zwei Klingelzeichen meldete sich eine Frauenstimme.
    »Guten Tag, mein Name ist Erik Winter, und ich bin Kriminalkommissar. Wir ermitteln im Zusammenhang mit einem Verbrechen, und ich hätte gern gewusst, ob Sie mir mit einer Sachauskunft helfen könnten. Nein, nur eine Sachaus... Nein, das wird Ihnen keine Probleme bereiten, glaube ich. Es geht um Ihre Kennziffern auf der Qui... Ja, genau, die Zahlenkombi... Nein, ich will das nur ganz beispielhaft klären... BITTE hören Sie zu, ich habe eine Frage zu folgenden Ziffern.« Es gelang ihm, ihr die Ziffern zu ne nnen und woher er sie hatte.
    Er hörte zu und versuchte ihren Erklärungen zu folgen. »Die Erste steht also für die Art des Dienstes? Null, eins bedeutet Einzahlungen auf ein Postscheckkonto? Danke. Die vier... Ja, direkt danach. P-Nummer? Das Amt, wo die Einzahlung getätigt wurde!? Die Nummer sagt, wo die Einzahlung getätigt wurde? Ich habe die Nummer hier... Ich wiederhole sie gerne. Können Sie sagen, wo das ist? Dann holen Sie ihn bitte. Ich warte.«
    Er hielt den Hörer ein paar Zentimeter vom Ohr weg. »Die vier ersten Ziffern bezeichnen, wo die Einzahlung gemacht wurde«, teilte er sein neuerworbenes Wissen mit den beiden Frauen. »Sie holt ein Verzeichnis.«
    Er hörte eine Stimme im Hörer und drückte ihn sich wieder ans Ohr. »Ja? Zwei, zwei, drei, sieben, ja. Mölnlycke!? Sind Sie sicher? Ja, das sind die Ziffern. Und dann die... Heißt das so? Okay, was bedeu... Der Schalter, sagen Sie? Diese Ziffern null, null, drei, null besagen also, an welchem Schalter die Einzahlung getätigt wurde? Dann bedeutet die genannte Zahlenkombination also, dass die Einzahlung der Miete für die Wohnung mit dieser Nummer hier am 2. September auf der Post in Mölnlycke an einem bestimmten Schalter getätigt wurde? Stimmt das? Danke.«
    Winter legte auf. »Sie haben es ja mitbekommen«, sagte er.
    Winter war auf dem Weg zum Hof vor Helene Andersens Wohnung, als sein Handy in der Innentasche seines Sakkos vibrierte. »Winter hier.«
    »Bertil. Wo bist du?«
    »Auf dem Weg zum Hof. Und du?«
    »Vor der Wohnung. Andersens Wohnung.«
    »Ich bin in einer Minute bei dir«, antwortete Winter.
    Ringmar wartete auf der Treppe.
    »Beiers Jungs sagen, dass vor gar nicht langer Zeit jemand in der Wohnung gewesen ist.« »Und das bedeutet?«
    »Wahrscheinlich irgendwann in den letzten Wochen. Nach ihrem Tod.« »Wie können sie das wissen?«
    Ringmar zuckte die Achseln. »Die können eben zaubern. Aber ich glaube, sie haben etwas vom Staub gesagt. Ein genauer Bescheid kommt noch. Und dann meinen sie, es habe jemand in den Sachen rumgekramt und dann versucht, alles wieder ungefähr so hinzulegen, wie es vorher war.«
    »Das hört sich an, als wäre da einer ganz schön ungeschickt.«
    »Könnte eine falsche Spur sein. Oder Einbildung, trotz allem. Helene Andersen hatte vielleicht eine bestimmte Ordnung in ihren Sachen.«
    »Oder es war jemand da und hat gesucht und sich nicht weiter darum gekümmert, ob es bemerkt wird.«
    »Nun, anscheinend wohl gerade doch.« »Hast du mit der alten Dame gesprochen?« »Ja, kurz. Sie ist natürlich erschüttert. Übrigens hat sie sich nach dir erkundigt.« »Verrat mir, was sie gesagt hat. Ich will später noch mal hin.«
    »Sie redet dauernd von dem Mädchen. Jennie. Sie kann an nichts anderes denken, sagt sie.«
    »Mir geht es genauso«, meinte Winter. »Es fällt schwer, nicht daran zu denken.«
    »Wenn die Presse Wind hiervon bekommt, ist der Teufel los«, stöhnte Ringmar.
    »Wir müssen unbedingt darauf achten, dass nichts durchsickert«, warnte Winter.
    »Warum?«
    »In einigen Tagen kommt vielleicht jemand auf das Postamt in Mölnlycke und bezahlt wieder die Miete. Dann sollten wir dort sein.«
    »Das ist ja ein Ding«, staunte Ringmar.
    »Gehen wir jetzt mit einer landesweiten Fahndung nach dem Mädchen an die Öffentlichkeit und machen Helenes Identifizierung bekannt, verderben wir uns jede Chance. Eine kleine Möglichkeit nur, aber immerhin.«
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll«, sagte Ringmar perplex.
    »Es ist verrückt, aber tatsächlich nicht unwahrscheinlich«, begeisterte sich Winter.
    »Ja, vermutlich. Wir sollen also bis dahin den

Weitere Kostenlose Bücher