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Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes

Titel: Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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cht enttäuschen wirst.«
    Den ganzen Flug über klammerte s i ch Thea n a an Bjol f e st. Sc hon bevor sie sich in die Lüfte erho b en, hatte sie di e Arme um s ei ne H ü ften g el eg t u nd sie s e it d em nicht mehr von dort weggenommen. Einen T ag würden sie unterwegs sein, hatte man ihnen gesagt. I m Grund hatte Theana w eniger Angst vor dem Drachen als vor der Leere u nter ihr. Sob al d sie s i ch an e i ner erhöhten Stelle befand, musste sie s i ch an ir ge ndetwas f e sth a lten. I mm er hatte s ie das G ef ü hl, g le i ch abz u stürzen. Und so ging es ihr nun erst recht au f dem R ü cken di e ses Drach e n.
    »Nicht so än gs tlich! « , ri e f Bj o l ver g n üg t a u s.
    »Tut mir leid, aber das ist mein ers t er Flug«, antwortete sie mit kaum vernehmbarer Stimme.
    Sie kam sich so dumm vor. Aber sie war ja wirklich kein abenteuerlustiger Mensch. I hre Kindheit hatte sie in einem abgelegenen klei n en Dorf verbra c ht, fa s t i mm er im Ha us , u nd ihr fehl t e g änzlich die Nei gu n g , etwas zu u nterneh m en.
    Dies hier war das erste Mal, dass ihr solch eine heikle Aufgabe übertragen wurde.
    I hre Gedanken wanderten zu Lonerin, d e r keinem Risiko a u s dem Weg ging und der a l s H e ld v o n einer Re is e in Lä nd e r , die nur ganz wenige besucht hatten, zurückkehren würde. Ein w e nig lockerte sie den Griff, als sie die Erinnerung an den Ku s s überkam, den sie beide sic h geg e ben hatten. Sie schmerzte. Seit Lonerin fort war, dach t e s i e u nablä ssi g mit Sor g e da r an, d a ss er v i e l leicht nicht zurüc k kehren könnte. Auch ihr kühler Abschied ging ihr n icht aus dem Kopf. Lonerin war mit Dubhe zusammen aufgeb r ochen, nachd e m er sein Leb e n a u fs Spiel g e setzt h atte, um d a s ihre zu retten: eine Tatsach e , die ihr zeigt e , wi e vi e l ihm an di es em zwiel i chti g en Mädchen lag. Auf Anhieb war ihr klar gewes en, dass f ü r s i e s e l bst n u n k ein Pl atz m ehr in s ei nem Leben w a r. Aber sie k am eben nicht damit zurecht. Ihre Gespräche, ihr  Lächeln u nd d ann dieser K uss , di es er f l üc ht ig e, u nbede u tende K u s s , der fü r sie jedoch die ganze Welt bedeu t ete, n e in, a ll d a s konnte sie n i cht vergessen.
    Es waren diese Gedanken, die sie doch ein wenig ablenkten, sodass sich nach und nach die schlimmste Furcht legen konnte. Bjol seinerseits redete die ganze Zeit u nd v ers uc hte, sie mit b e lan g losem heiterem Geplauder zu beruhigen. Theana antwortete fast immer recht ei nsilbig, hin und her gerissen z w ischen Scham für ihre Angst und Verlegenheit a u fgrund der Situation. Immerhin hatte sie die ganze Zeit einen fremden Mann im A r m.
    Gegen Abend erreichten sie die Gegend, die Ido angegeben hatte, und begannen das T errain zu erkunden, ind e m sie tiefer fl o gen. Unse l igerweise bat B j ol Theana, ebenfalls d i e A ugen offen zu halten.
    »Vier Augen sehen mehr als zwei«, erklärte e r, »es s e i denn, es wäre unerträ g lich für Euch, hinunterzuschauen . «
    Sie schüttelte den Kopf und ließ den Blick umherwandern, während ihr im Magen immer flauer wur d e. Do c h si e biss d i e Zähne zu sa mmen. E s mus s te s ein. Sie konnte doch nicht jetzt, da ausnahmsweise einmal e twas Mut von ihr verlangt wurde, plötzlich schlappmachen.
    Sie fanden die beiden dank des magischen Feuers, das Ido und San entzündet hatten. Für Theana war es vollkommen unverwechselbar. »Dort sind sie!«, rief sie aufregt und deutete in d ie R ichtung. Bjol r e c k te s ich vor. » I ch sehe nichts.«
    »Aber ic h spüre s i e«, erwider t e Theana l ä che l nd. S ie re ag ierte äußerst empfindlich a u f alle magischen Ströme, und so war das Flämm c hen für sie w i e eine Fackel, d ie ihr den Weg w ies.
    Es war inzwischen dunkel geworden, und als sie landeten, sahen sie als Erstes den Jungen, d e r aufgeregt win k te. »Hier, hi e r, s ind wir!« Behände spra n g Theana aus dem Sattel und lief, ein wenig stolpernd we g en der schwer e n Tasche ü ber der Schulte r , auf den Jungen zu.
    »Wo ist Ido? « , rief sie und ve rs uchte sogl e ic h , d ie Sache in d ie Hand zu nehmen. Der Junge sah blass und mitgenommen aus. Sein zerzaustes Haar fiel ihm in die Stirn, u nd sein Schritt wir k te noch u nsic h er e r, we i l er zu l a ufen versuchte. Auf Theana machte er einen eigentümlich e n Eindruck. Er hatte etwas von einem Mann, aber a u ch noch von einem kle i nen Jungen, und eine besondere A u ra umgab ihn, die sie nicht näh e r hätte

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