Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
wirklich nur leicht, sonst wäre ich ja schon tot«, versuchte Ido zu beruhigen. »Also schreib weiter. Ich wurde vergiftet, mein Gefährte verletzt. Schickt uns einen Drachen und einen Magier. Ido.«
San schrieb zu Ende u nd b lic k te dann m it w e it aufgeri s senen Augen zu Ido auf.
»Und jetzt brauchen wir ein Feuer.« Der Gnom reichte ihm zwei kleine Feuersteine. »Weißt du , wie d as geht?« San nic k te sc h wach.
Es dauerte ziemlich lange. D er Junge war aufgeregt und quetschte sich in einem fort die Finger. Doch I do drängte ihn n i cht, d enn er w u sste, dass er damit nu r alles noch sc h wier i ger machen würde, u nd z u dem k onnte er die An gs t d e s J u n gen auch verstehen.
Schließlich stoben ein paar Funken auf und sprangen auf das Papier über.
»So, j e tzt kon z entrier dich!«
San wusste nicht genau, was er zu tun hatte, war zu ve r wirrt.
»Komm, schließ die Augen und halte die Hand über das Papier«, forderte Ido ihn auf.
San gehorchte, doch seine Hand zitterte.
»Denk an den Namen, den ich dir jetzt sage: Folwar. Denk ganz intensiv nu r diesen Namen, verstande n ? D enk an nichts anderes!«
Zum Glück war der Zauber nicht sehr kompliziert. Für etwas Schwierigeres wäre San zu aufgewühlt gewesen.
Langsam verbrannte die Flamme das Papier, bläulicher Rauch stieg auf und zog davon.
»Nun kannst du die Augen öffnen.«
San tat es, und Ido zeigte ihm den Rauch. »Siehst du? Das zeigt, dass es geklappt hat. Gut gemacht!« Er bemühte sich, i hn anzulächeln, wäh r end bereits heftige Schauer seinen Körper durchliefen.
Mit offenem Mund sah San den bläulich e n K r ingeln nach und schien einen Moment lang ihre prekäre Lage vergessen zu können.
Au c h I do bli ck te zum Himmel auf, an dem es jetzt lang s am hell wurde. »Nun können wir n u r noch warten.«
Aufgeregt eilte Theana zu M e ister Folwar. E s k am selten vo r , d a ss er sie zu sich beste l lte. In d e n langen Jahren i h rer Lehrzeit war immer Lonerin sein Lieb l ingssch ül er gewesen, o b wohl er später zu ihnen gest o ßen war.
»Der Meister will dich dringend sprechen«, war ihr ausgerichtet worden, woraufhin sie sofort das Schlimmste befürchtet hatte.
Nun riss sie die Tür auf und stürmte in den Raum.
Aber sofort beruhigte sich ihr Herzschlag ein wenig, als sie das Lächeln sah, mit dem F olwar s ie a u s s einem R o llst u hl hera u s a nblic k te. Sie v e rlan gs a m te ihre Schritte, er g riff aber d o ch u nwill kü rli c h Fo l wars Hand, n a hm sie zw i sch e n die ihren u nd kniete vor ihm nie d er.
»Ich war so in Sor g e, M e ister! War u m habt I hr m ich so ei l ig r u fen las s en?«
Der alte Magier lächelte sanft. Theana liebte dieses Lächeln, schon von früh auf hatte es ihr Tr os t gespende t , u nd sie k o nnte sich nicht vorst e llen, ohne es zu leben.
»Tut mir leid, dass ich dich mit meiner Eile geängstigt habe. Aber die Lage ist tatsächlich dr am atisch.«
Seine Miene wurde ernster, und Theana erhob sich. Offensichtlich wollte ihr Folwar etwas Wi c htiges mitteilen.
»Gerade habe ic h eine magische Botscha f t v o n Ido erha l ten. Er wurde verg i ftet u nd sitzt im G ro ß en Land f e st, in d er Nähe d er G renze z u m Land d e s W a s s ers.
Und der J u n g e, den er bei s i ch hat, ist verw u ndet. D a s hei ßt , wir bra u chen jemanden, der sich in der M a gie, aber auch in den Heilkün s ten auskennt . « Theana schaute ihn entgeis t ert an. » Und Ihr m eint, d a ss ich das ü bernehmen sol l ?«
Eine Zeit lang hatte sie sich in Laodamea um die Schwerstverwundeten aus dem Krieg g e kü mmert. Aber es w a r eine v er g leic hs weise r u hi g e Arbeit in ein e m vertrauten Umfeld gewesen. Dies j e doch wäre etwas g anz anderes.
Folwar ni ck te.
Und Theana b e schrän k te s i ch dara u f, den K o pf zu se n ken. Sie würde n i cht kneifen, nicht bei der wichtigsten Aufgabe, die ihr der Me is ter je übertragen hatte, auch wenn sie befürchtete, dass ihre Fähigkeiten vie ll eicht n i cht aus r eichen würden.
»Wie Ihr wünscht.«
»Du wirst dich mit Bjol und seinem Drachen auf den Weg machen.«
Theana schrak auf. Sie war noch nie geflogen und hatte panische Angst vor Drachen. Ein leichtes Zittern befiel ihre Hände.
»Ihr müsst unverzüglich aufbrechen.« Das Mädchen senkte wieder den Kopf.
»Ich werde me i n Best e s g eben ... Und dan k e f ür Euer V ertra u en.«
Folwar lächelte wohlwolle n d. »Und nun g e h. Ich bin s i cher, dass du uns n i
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