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Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Titel: Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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er auch bleiben, nur ein Schatten.« San nickte. Offensichtlich hatte er großes Vertrauen zu Ido, brauchte nur dessen Trost, um den Weg fortzusetzen.
    »Glaub mir. Es wird alles gut werden. Ich bin bei dir, San, und werde dich beschützen mit meinem Leben. Verstehst du?«
    Der Junge nickte entschlossen. »Ich verlasse mich ganz auf dich.«
    Ido lächelte, und der Junge warf sich ihm an den Hals. Ein heftiger Schmerz durchfuhr Idos Rippe.
    »Nicht so stürmisch ...«, flüsterte er, freute sich jedoch über diese Umarmung und drückte San fest an sich.
    Mit einem seltsamen Gefühl wachte Ido auf. Acht Tage waren sie nun schon unterwegs, und bisher war alles gut gegangen. Nachts zogen sie weiter, und gegen Morgen machten sie halt und legten sich zur Ruhe. Auch wenn sie dabei abwechselnd Wache hielten, erlaubte sich der Gnom nie einen allzu tiefen Schlaf. Schließlich war man hinter ihnen her.
    Im Dunkeln lauschte er auf seinen Körper. Er hätte nicht genau sagen können, was er in den Gliedern spürte, doch er hatte so ein ungutes Gefühl. Es schien noch nicht lange dunkel zu sein, dem schmalen blauen Streifen am Himmel nach zu urteilen, der noch im Westen zu erkennen war. Die Nacht war nicht anders als die vorherigen, nur heller, mit einem ge radezu strahlenden Halbmond. Und doch stimmte da irgendetwas nicht. Erweckte San, ohne ihm seine Befürchtungen mitzuteilen. Wozu ihn unnötig erschrecken, er war ja ohnehin schon verunsichert genug. »Wir brechen sofort auf.«
    Der Junge rieb sich die Augen. »Wollen wir denn nichts essen?«
    »Iss du etwas, während wir reiten.«
    Sie stiegen auf und galoppierten sofort los.
    »Stimmt irgendetwas nicht?«, fragte San argwöhnisch.
    Ido zuckte mit den Achseln. »Nein, wieso?«
    »So schnell sind wir noch nie geritten.«
    »Je eher wir da sind, desto besser für uns.«
    In der Luft lag ein seltsam dumpfer vibrierender Ton. Vielleicht täuschte er sich auch, vielleicht narrte ihn die anhaltende Schwüle, die ihnen immer noch zusetzte, obwohl sie sich vom Land des Feuers entfernten. Doch Ido nahm es deutlich wahr, und zudem hörte er immer wieder etwas Vertrautes aus diesem Ton heraus, das er aber nicht richtig einordnen konnte.
    Dann plötzlich begriff er. Bald würde dieser Ton ganz nahe bei ihnen sein. Der Gnom trieb das Pferd noch einmal an und legte die Hand aufs Heft seines Schwertes.
    Unwillkürlich dachte er an Vesa, welch große Hilfe er ihm jetzt gewesen wäre, wie seine Flanken bei diesem Laut unter seinen Schenkeln gebebt hätten. Ja, denn was Ido schon von Weitem wahrgenommen hatte, war das Brüllen eines Drachen, ein Brüllen, das früher lange Zeit beides, Freund oder Feind, bedeuten konnte, seit Dohors Machtergreifung aber nur noch von Tod und Verderben kündete.
    Mit einem Drachen konnte es ein Pferd niemals aufnehmen, und dennoch spornte er es weiter an, trieb es an seine Grenzen und zog sein Schwert. »Egal was passiert, du fliehst, so schnell du kannst, verstanden?« 0 »Lass mich nicht allein!«, rief San aufgeschreckt.
    »Dein Überleben ist wichtiger als alles andere. Tu also, was ich dir sage!« Die Luft bebte, und eine Windbö erfasste sie von hinten.
    Sie sahen, wie etwas über sie hinwegflog, einen Moment lang, den Mond verdeckend, in der Luft verharrte, dann wendete und direkt auf sie zukam. Bald schon verbarg eine immense düstere, an den Umrissen ein wenig erhellte Masse den Horizont. Die Flügel waren durchscheinend, das Maul ein Glutofen. Jetzt riss sie ihren Schlund weit auf, und ein Feuerball verbrannte den Weg, der vor ihnen lag.
    Die Flammen erhellten einen mächtigen Drachenleib mit grün schimmernder Haut und roten Schuppen auf Kamm und Rücken. Darauf saß ein Drachenritter, der finster und bedrohlich dreinschaute.
    Jäh wendete Ido das Pferd, galoppierte, einen Fluchtweg suchend, an dem Flammenmeer entlang und machte sich unterdessen zum Kampf bereit. Mit dem silberfarbenen Ritter, der auf seinem Rücken klein wie ein Spielzeugsoldat wirkte, tauchte der Drache aus den Flammen auf. Im nächsten Augenblick traf seine Tatze ihr Ross im Lauf, und Ido stürzte auf den mit schwarzen Splittern übersäten Wüstenboden, während Sans Schreie wie von fern an sein Ohr drangen. War er weggelaufen? Oder hatte der Drache ihn schon erwischt?
    Als der Gnom wieder auf die Beine kam, sah er gerade noch eine kleinere Gestalt, die sich unter der enormen Tatze des Tieres wand. Kein Zweifel, ihr Pferd, und San saß noch im Sattel. Ido spürte, wie ihm das Blut

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