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Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Titel: Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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herausgerutscht ist.
    Ido betrachtet die feinen Runzeln um ihre Augen herum, die aus drucksstarken Falten um ihre Lippen, und spürt, wie ihm etwas die Eingeweide zusammenzieht. Es ist vielleicht verrückt, aber er denkt an eine andere Art Jugend, an einen neuen Anfang.
    »Du bist schön, so wie immer schon, ja sogar noch schöner. Jeder Schmerz, den du erlebt hast, macht deine Schönheit einzigartiger, bereichert dein Gesicht.«
    Sogleich bereut er diese Worte, die ihm plötzlich ganz unpassend vorkommen, für ihn, für ihr Verhältnis. Ein alter Mann, der plötzlich den galanten Jüngling gibt.
    Doch sie reagiert mit einem strahlenden Lächeln, legt eine Hand auf die seine, die auf der Fischplatte ruht. Es ist, als habe sieb jetzt schon etwas entschieden, er spürt es an dem leichten Schaudern seiner Hand, das von ihr erwidert wird.
    »Kann ich heute Nacht bei dir bleiben wie in alten Zeiten?«, fragt ihn Soana. Da muss er nicht lange überlegen. »Mein Haus ist auch dein Haus, das weißt du doch.« Und so fing alles an.
    Es war der Wirt, der abrupt den Strom von Idos Gedanken unterbrach. Er war dünner, als er ihn in Erinnerung hatte, und beträchtlich älter geworden, war kahl wie ein Kürbis, was er nun mit einem langen Vollbart ausglich. Der rechte Ärmel seines Wamses war zugenäht. Aber sein Gesicht hatte sich nicht so sehr verändert, zumindest war es auch jetzt wieder gerötet wie nach ausgiebigem Biergenuss.
    »Es ist schon spät, wir schließen jetzt. Oder soll ich Euch ein Zimmer geben? Oben haben wir hübsche, saubere Kammern.« »Was ich dringender brauchte, sind einige Auskünfte.«
    Sogleich wurde Nehva zurückhaltender. »Wenn Ihr hier nicht übernachten möchtet, kann ich Euch nicht mehr anbieten und muss Euch bitten, jetzt zu zahlen und zu gehen.«
    Ido lächelte unter seiner Kapuze. »Ich bin ein alter Freund.«
    Der Wirt schaute nur fragend drein.
    »Als du mir sagtest, dass du den Kampf aufgeben willst, hast du mir versprochen, dass ich immer auf dich zählen könne, wenn ich Hilfe brauche ...« Nehva riss den Mund auf. »I...«
    Sofort legte der Gnom den Zeigefinger an die Lippen. »Nein, nein, nur ein Kaufmann auf Reisen ... Verstanden?«
    »Mein Gott, wie lange ist das her! Aber wieso ...?«
    Ido stand auf und legte ihm eine Hand auf den Mund. »Es ist wahrscheinlich besser, wenn du das gar nicht weißt. Aber hast du hier ein Hinterzimmer?« Nehva nickte und führte ihn dann an der Theke vorbei in seine Wohnung. Dort nahmen sie Platz.
    Erst jetzt nahm Ido die Kapuze ab und zeigte sein Gesicht mit der langen breiten Narbe dort, wo einmal sein linkes Auge gewesen war.
    Nehva lächelte: »Verdammt, du hast dich keinen Deut verändert ...«
    »Und was ist mit all den grauen Haaren?«, erwiderte Ido, während er einen der vielen Zöpfe in die Hand nahm, die seine Frisur nach Gnomenart zierten. Sein alter Freund lachte. »Ach, du warst doch schon grau, als wir noch zusammen im Land des Feuers kämpften.« »Aber doch weniger, oder?« Auch Ido lachte.
    »Ach, Ido, wer hätte das gedacht ...«, begann der Wirt, »hier bei uns hört man ja nur wenig von dir, sieht höchstens mal ein Schild mit der Höhe des Kopfgelds, das auf dich ausgesetzt ist. Ich habe schon geglaubt, du lebst gar nicht mehr... Aber jetzt erzähl schon, wie läuft es denn bei euch?«
    Ido schüttelte den Kopf. »Ich dachte, die Sache mit deinem Arm hätte dich Vorsicht gelehrt. Glaub mir, es ist besser, wenn du gar nicht weißt, was wir so treiben. Ich schaue nur auf einen Sprung bei dir vorbei, und du solltest mich wieder vergessen, sobald ich durch diese Tür raus bin. Verstehst du?« Nehva nickte betrübt. »Aber es ist schade. Wie gern würde ich mit dir so offen reden wie in den alten Zeiten ... ich könnte es wirklich gebrauchen ... Hier läuft alles immer mehr aus dem Ruder ...« »Nehva, glaub mir, ich würde dir wirklich gern zuhören, und wenn ich's nicht so eilig hätte und nicht gesucht würde ... Aber je länger ich mich hier aufhalte, desto gefährlicher wird es auch für dich ...«
    Der Wirt zuckte mit den Achseln. »So, wie die Dinge liegen, wäre das vielleicht sogar eine Befreiung für mich.«
    »Red keinen Unsinn, Leute wie du werden hier gebraucht.«
    Nehva verzog zweifelnd das Gesicht. »Dann sag mir, wie ich dir helfen kann.« »Es wird dir nicht leicht fallen, aber ich vertraue auf dein gutes Gedächtnis. Wie es aussieht, muss hier in der Gegend mal ein Halbelf aufgetaucht sein, vor vielen Jahren allerdings

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