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Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Titel: Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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schon.«
    Nehva lächelte. »Und glaubst du wirklich, das hätte ich dich nicht wissen lassen? Nein, Halbelfen gibt's hier doch schon so lange nicht mehr ...«
    »Es ist ja auch schon zwanzig Jahre her. Und außerdem sah er vielleicht nicht unbedingt wie ein Halbelf aus, eher wie ein normaler Junge mit roten Haaren, violetten Augen und leicht spitz zulaufenden Ohren.«
    »Ach, der ... ja, jetzt weiß ich«, erklärte der Wirt im Brustton der Überzeugung. »An den kann ich mich erinnern.«
    »Du bist ein Phänomen. Das hätte ich wirklich nicht zu hoffen gewagt.« »Lüg mich nicht an, deswegen bist du doch gekommen.« »Ja, sicher, aber was weißt über ihn?«
    »Nun ja, was soll ich sagen ...? Ich hab ja noch nicht einmal mehr sein Gesicht vor Augen. Hier bei uns schneien so viele Fremde herein ... das hast du ja selbst gesehen ...«
    »Erzähl mir alles, was du weißt.«
    »Tja, er war eine ganze Zeit lang hier, hat sich ein Zimmer genommen. Ich erinnere mich noch daran, weil sich die Gäste im Allgemeinen hier nicht so lange einquartieren. Er aber blieb eine ganze Weile. Am ersten Abend hat er mich gefragt, wie er zu den Ruinen komme, und ich habe ihn ausgelacht und ihm dann die ganze Geschichte erzählt. Während er so zuhörte, ist er immer wütender geworden, und ich war schon drauf und dran, ihn rauszuschmeißen. Dann erzählte er, er suche Spuren von der Großen Winterschlacht, und ich riet ihm, ins Große Land zu reisen, dort gebe es Spuren in Hülle und Fülle. Und dann wollte er wissen, ob es hier irgendwo eine NihalStatue gebe, und ich habe mich gefragt, wo der wohl herkommt, dass er noch nie eine gesehen hat. Eines Morgens hat er sich dann wieder auf die Reise gemacht und sich vorher von mir den Weg ins Land des Windes erklären lassen.« Das Heimatland seiner Mutter ... Ido schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Wieso hatte er nicht daran gedacht? »Hast du ihn später mal wiedergesehen?«
    Nehva schüttelte den Kopf. »Also das war schon ein seltsamer Typ, wenn ich ganz ehrlich sein soll. Man hatte den Eindruck, der hat gar keinen Schimmer von der Aufgetauchten Welt. Er machte sich dann auf den Weg, und ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist.«
    Ido schlug sich mit beiden Händen auf die Oberschenkel. »Also dein Gedächtnis ist wirklich einmalig, du hast mir sehr geholfen«, sagte er mit einem Lächeln. »Es hat wohl keinen Sinn, dich zu fragen, was du eigentlich suchst und wer der Junge war?« »Da hast du recht.«
    »Dann sag mir wenigstens, ob du in Schwierigkeiten bist.«
    »Nein, eigentlich nicht«, antwortete der Gnom, obwohl er sich da selbst nicht so sicher war.
    Nehva stieß die Luft aus. »Gut, dann will ich dir mal glauben.«
    Ido stand auf.
    »Schade, dass du schon wieder loswillst. Du hast mir ge fehlt, du und die anderen. Ich vermisse diese Zeit, als wir noch glaubten, wir könnten tatsächlich etwas verändern, als man zwar nie wusste, ob man den nächsten Tag noch erleben würde, aber immerhin etwas hatte, für das es sich zu sterben lohnte.«
    Ido lächelte traurig. Er dachte an all seine Männer, die gefallen waren, und für ihn war es nur ein schwacher Trost, zu wissen, dass sie für eine gerechte Sache gestorben waren. »Du hast mir auch gefehlt.«
    Er umarmte ihn fest.
    »Ich komme wieder, und dann haben wir alle Zeit der Welt, miteinander zu plaudern«, versprach er, während er sich losmachte und ihm das Geld für das Abendessen in die Hand drückte.
    »Dann lass dich wenigstens von mir einladen!«, protestierte der Wirt. Ido winkte ab. »Deine Auskünfte waren unbezahlbar.«
    Forschen Schritts verließ er die Schenke, schwang sich auf das Pferd und machte sich wieder auf den Weg.
    Nun musste er sehen, dass er schleunigst dorthin gelangte, wo er eigentlich mit seiner Suche hätte beginnen müssen: in das Land des Windes, die Heimat von Nihal und Sennar.

Die Pläne der Gilde
    Wie gewöhnlich war es finster in Thenaars Tempel, und der stürmische Wind draußen drang wie düsteres Heulen an die Ohren der beiden Männer in der ersten Bank vor der mächtigen Statue des Schwarzen Gottes: Das schwarze Kristall, aus dem sie gefertigt war, glitzerte unheimlich, und mit einem höhnischen Grinsen im Gesicht, windzerzaustem Haar, in einer Hand einen Pfeil, in der anderen einen langen blutbesudelten Dolch, wachte Thenaar über ihr Gespräch.
    »Nun, was ist?«, fragte der eine plötzlich in die Stille hinein.
    Der andere kniete betend in der Bank, murmelte noch eine letzte

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