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Die Schattenmatrix - 20

Die Schattenmatrix - 20

Titel: Die Schattenmatrix - 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Zufriedenheit geregelt, und setzte eine allgemeine Zustimmung voraus. Zunächst waren alle völlig entgeistert und dann sehr betreten. Javanne Hastur hatte endlich die Maske fallen lassen und ihren Plan enthüllt, Darkover mittels ihres Sohnes zu regieren. Mikhail schüttelte den Kopf. »Ich wurde noch nie von dir geführt, Mutter. Du kannst dir unmöglich einbilden, dass dies jemals der Fall sein wird.«
»Es wäre sehr wohl der Fall, wenn dich Marguerida nicht verführt hätte.«
Das war zu viel. Marguerida begann schallend zu lachen, bis ihr Tränen über die Wangen kullerten. Sechs Leute sahen sie erstaunt an, während Mikhail Mühe hatte, nicht in ihre Fröhlichkeit einzustimmen. Als sie sich schließlich wieder in der Gewalt hatte, wischte sie sich mit dem Ärmel über die Augen und sagte: »Verzeih mir, liebe Tante. Ich habe in meinem ganzen Leben noch niemanden verführt, und die Worte trafen mich … ach du meine Güte.« Sie brach in einen neuen Lachanfall aus, während Javanne auf ihrem Stuhl kochte.
»Du hältst nicht viel von mir, Mutter, hab ich Recht?«
»Doch, natürlich - du bist mein Sohn!«
»Aber du glaubst nicht, dass ich ohne deine Führung in der Lage bin zu regieren.«
Javannes Miene verhärtete sich, und in ihre Augen trat ein gefährliches Glitzern. »Ich weiß genau, was getan werden muss - im Gegensatz zu euch allen.«
»Du hast jahrelang auf die Gelegenheit gewartet, die Macht hinter dem Thron zu werden, nicht wahr, Mutter? Es ist dir zwar bei deinem Bruder missglückt, aber du dachtest, du könntest mit mir Erfolg haben. Deshalb hast du Regis auch nicht von seinem Eid entbunden und so verhindert, dass er Dani sein rechtmäßiges Erbe übergibt. Doch als Marguerida auftauchte, waren alle deine Intrigen zunichte gemacht. Es tut mir Leid, wirklich.« Nichts von dem, was er sagte, schien seine Mutter zu erreichen.
»Mikhail, das ist das Klügste, was ich je von dir gehört habe«, bemerkte Regis, bevor Javanne antworten konnte.
»Ja, wahrscheinlich.« Mikhail hob die Hand, die zur Vermeidung von unabsichtlichem Kontakt nun ebenfalls in einem Handschuh steckte. »Varzil war ein Ridenow und ein Empath, und davon habe ich anscheinend einiges abbekommen, seit ich diesen Ring trage. Allerdings braucht man nicht unbedingt eine besondere Gabe, um den krankhaften Ehrgeiz meiner Mutter zu erkennen.« Er fing den verzweifelten Blick seines Onkels auf. »Nein, der Ring hat mich nicht freundlicher werden lassen. Tut mir Leid, Onkel Regis, aber zu vieles ist passiert.«
»Ja, das ist wahr. Ich hatte meinen großen Augenblick, als ich das Schwert des Aldones trug, aber mehr war es nicht - ein Augenblick. Ich habe meine Bürde abgelegt, aber du kannst deine nicht loswerden, niemals. Ich weiß, du wirst mich nicht herausfordern, dafür bist du zu ehrenhaft, egal was meine Schwester hoffen mag. Aber wir müssen die Angelegenheit
klären, denn es gibt andere, sogar hier in der Burg, die Intrigen spinnen würden, um dich in einen Aufstand zu verwickeln. Ich darf nicht voraussetzen, dass du weise genug bist, ihnen zu widerstehen.« Regis schüttelte den Kopf. »Das ist keine Mutmaßung über deinen Charakter, Mikhail, sondern lediglich Verständnis für die menschliche Natur.«
»Ich habe nicht um diese Matrix gebeten, aber ich glaube, wir alle müssen akzeptieren, dass ich sie besitze, jetzt und für immer. Ich kann sie schlecht einfach wegwerfen, oder?« Mikhail ließ die Schultern ein wenig hängen. Dann blickte er in die Runde, und ihm wurde klar, dass die unmittelbare Zukunft Darkovers von den Leuten in diesem Raum entschieden wurde. Zuerst fühlte er sich viel zu jung und überfordert, aber das verging schon bald, und eine gewisse Ruhe überkam ihn. Was immer bei der Sache herauskam, er würde es ertragen, auch wenn es wahrscheinlich bedeutete, dass er den Rest seines Lebens auf dem Elhalyn-Thron verbrachte. »Das ist das Vernünftigste, was ich je gehört habe, seit ich hier bin«, knurrte Dom Gabriel. »Halt deine Dämonen zurück, Frau! Du quälst uns alle.«
Javanne zuckte zusammen und sah plötzlich sehr alt aus. Heftige Gefühlsregungen schienen in ihr zu toben, Enttäuschung, Wut und tiefe Sorge. Mikhail war gerührt und konnte nicht verhindern, dass seine Mutter ihm Leid tat, auch wenn er wusste, dass sein Mitleid sie nur noch zorniger machte. Sie war völlig in ihren eigenen Gefühlen gefangen, und anstatt den Verstand einzusetzen, den sie zweifellos besaß, tobte sie in hilfloser

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