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Die Schattenmatrix - 20

Die Schattenmatrix - 20

Titel: Die Schattenmatrix - 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Wut.
Marguerida, die mit ihrem Armband gespielt hatte, blickte auf. »Du benimmst dich wie ein verzogenes Kind, Tante Javanne, und das passt nicht zu dir. Ja, ich weiß, ich sollte so etwas nicht sagen. Aber seit Mittsommer intrigierst du und schmiedest heimlich Pläne. Hast du Mikhail deshalb nach
Haus Halyn geschickt, Regis? Damit er außer Sichtweite von Javanne ist?«
»Du hast mich durchschaut, Marguerida. Das war tatsächlich mit ein Grund. Danilo wollte mich davon abhalten, aber ich habe nicht auf ihn gehört. Ich brauchte Zeit, um den Rat der Comyn wieder ins Leben zu rufen und die Aldarans einzubinden. Es war ein großer Fehler, und Danilo hatte Recht.« Er sah seinen Friedensmann an und erhielt ein Lächeln und ein anerkennendes Nicken als Antwort. »Natürlich konnte ich nicht wissen, dass ihr beide euch in die Vergangenheit davonmacht und mit etwas zurückkommt, das alles nur noch schlimmer macht.«
»Wieso schlimmer, Onkel?«
»Ich kann dir schwerlich meinen Thron verwehren, solange du dieses Ding trägst. Und das bringt meinen eigenen Sohn in eine schmerzliche Lage.« Er sah Linnea an. »Das Gleichgewicht der Macht, um das ich mich immer so bemüht habe, ist zerstört. Selbst wenn du die Matrix nicht erhalten hättest, wäre durch deine Heirat mit Marguerida alles sehr schwierig geworden - aber da beides zusammenfällt, gibt es keine Lösung, ohne dass jemand sehr enttäuscht sein wird.«
Danilo Syrtis-Ardais räusperte sich, und alle sahen ihn fragend an. Seine hellen Augen blitzten schalkhaft, und Mikhail fragte sich, was an der Situation so komisch war. Regis’ Gesichtsausdruck verriet ebenfalls Verwunderung.
Nachdem er sich der allgemeinen Aufmerksamkeit sicher war, begann Danilo zu sprechen. »Sind denn nun alle ihre Beschuldigungen und Klagen losgeworden? Sind wir uns einig, dass unser vordringlichstes Problem die Erbfolge in den Domänen Hastur und Elhalyn ist? Oder wollen wir untereinander streiten, bis die Terraner von unserer Schwäche Wind bekommen? Sie warten nämlich seit Jahren auf eine günstige Gelegenheit, sich unseren Planeten einzuverleiben.«
»Nett gesagt, aber wie sollte deiner Meinung nach alles geregelt werden - was dich ohnehin nichts angeht!«, fauchte Javanne auf der Suche nach einem Ziel für ihre Wut.
»Ich habe nicht die Absicht, irgendetwas anderes zu regeln als mein eigenes Leben«, antwortete Danilo trocken, »ein Vorgehen, das ich auch anderen empfehlen würde. Ich bin kein Königsmacher und habe auch nicht den Ehrgeiz, einer zu werden. Aber wir haben es mit Tatsachen zu tun, so unangenehm sie sein mögen. Mikhail ist erwachsen und wurde zum Regieren ausgebildet, und er verfügt nun über ein Werkzeug, das ihm gewaltige Macht verleiht. Er war außerdem Regis’ ursprünglicher Erbe.«
»Aber…«, begann Javanne.
Danilo hob die Hand mit einer anmutigen Bewegung, die jedoch seine Kraft nicht verbarg. »Bitte, erlaubt mir, zu Ende zu sprechen, Lady Javanne. Wir haben ein Problem - zwei Erben für einen Posten. Und, liebe Javanne, Ihr könnt nicht beides haben. Ihr könnt nicht darauf bestehen, dass Regis seinem Schwur treu bleibt, und Euch gleichzeitig Mikhails rechtmäßigen Ansprüchen widersetzen. Die Nachfolge ist ein Problem der Familie, aber sie ist auch ein Problem der Welt, auf der wir leben. Und wir müssen unsere Vorbehalte beiseite lassen und es unter diesem Blickpunkt sehen.«
»Und was schlagt Ihr nun eigentlich vor?« Lew Alton stellte die Frage, die allen Anwesenden auf der Zunge lag, und erntete einen dankbaren Blick von Mikhail.
»In Wahrheit ist es nicht mein Vorschlag, sondern der von jemand anderem.« Danilo lachte in sich hinein, offenbar amüsierte er sich prächtig. Er durchquerte mit großen Schritten den Raum und öffnete die Tür.
Dani Hastur, das Gesicht bleich vor Aufregung, betrat den Raum und zupfte den Saum seines Gewandes zurecht. Er hatte Schweißperlen auf der Stirn und kniff ängstlich die Augen zusammen. Dennoch wirkte er entschlossen und schob das kleine Kinn, das er von seiner Mutter geerbt hatte, so bestimmt vor, wie er nur konnte. Er verbeugte sich zuerst vor seinem Vater, dann vor den übrigen erstaunten Versammelten.
»Nur zu, Dani. Erzähl ihnen deine Idee.« Danilo platzte beinahe vor unterdrücktem Lachen, aber auch vor Stolz.
»Jawohl.« Der Junge stand da, stumm und nervös, und schluckte. Schließlich platzte es aus ihm heraus: »Vater - ich will nicht der nächste Hastur werden!«
»Was!« Regis erhob sich halb von seinem

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