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Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit

Titel: Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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hoch und halb herum, um die Weihwasserflasche nach ihm zu schleudern.
    Prompt stieß er sie von sich wie ein heißes Eisen. Sie hörte ihn stöhnen, während ihr der Geruch von verbranntem Fleisch in die Nase stieg. Wieder landete sie auf dem Fußboden, doch ihr Überlebensinstinkt sorgte dafür, dass sie trotz ihrer schmerzenden Glieder sogleich wieder aufsprang und zur Tür rannte. Erst als sie im gräulichen Lichtstrahl stand, wagte sie es, sich zu Bishop umzudrehen.
    Er krümmte sich auf der Liege. Überall dort, wo ihn das Weihwasser getroffen hatte, war seine Haut übel versengt. Zudem blutete er. Die Flasche musste ihn geschnittenhaben, als sie zerbrach. Gleichzeitig zog sein Duft sie magisch an und weckte einen Hunger in ihr, den sie auf keinen Fall stillen wollte.
    Sein Gesicht war schmerzverzerrt, als er zu ihr aufsah, seine Augen allerdings blickten eiskalt drein. Und Marika wollte sich nicht schlecht fühlen, weil sie ihm weh getan hatte. Sie war schließlich kein Monstrum, keine Abscheulichkeit. Nein, sie war halb menschlich, trank kein Blut und tötete nicht grundlos.
    »Sie werden mir verraten, wo Saint ist«, sagte sie frostig. »Bringen Sie mich nicht dazu, Ihnen noch mehr weh zu tun!«
    »Einer von uns beiden wird sterben«, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Das wissen Sie.«
    Sie nickte. »Ich weiß auch, dass ich es nicht sein werde.«
    Dann schloss sie die schwere Tür, schob den Riegel von außen vor und ging die Treppe hinauf in den anbrechenden Tag.
     
    »Haben Sie den Dhampir gefunden?«
    Victor Armitage blickte von dem blutigen Roastbeef auf, das vor ihm auf einem Teller lag. Sein Arbeitgeber, ein grauhaariger Mann mit schieferfarbenen Augen, sah ihn erwartungsvoll an. »Ja, Mylord. Sie kam in die Taverne, genau wie Sie gesagt hatten.«
    »Und nahm sie unser Angebot an?«, fragte der Ältere und schenkte Victor nach.
    Dieser kaute sein zartes, saftiges Fleisch und spülte den Bissen mit einem Schluck Wein hinunter. Cecil Maxwellstellte grundsätzlich nur die besten Köche ein, wo auch immer er gerade residierte. Das war selbst in dieser Hinterwäldlergegend nicht anders. »Ja, hat sie. Sie scheint mir recht durchschaubar zu sein.« Er tupfte sich die Lippen mit der Serviette ab. »Ihr Verhalten war genau so, wie wir es erwarteten.«
    Maxwell schwenkte bedächtig sein Weinglas und betrachtete die Flüssigkeit. Trotzdem wusste Armitage sehr wohl, wem seine Aufmerksamkeit wirklich gehörte: ihm. »Haben Sie auch diesen Bluterguss an Ihrem Hals erwartet?«
    Automatisch wanderte Victors Hand an seinen Hals. Sein Kragen verbarg die Abdrücke von Marikas Fingern, die ihn gewürgt hatten. Wie konnte Maxwell davon wissen? Nun, irgendwie wusste er immer alles.
    Der Ältere lächelte, und es war eindeutig ein selbstzufriedenes, kein erfreutes Lächeln. »Sie verraten sich, Victor. Die angemessene Reaktion wäre gewesen zu fragen: ›Welcher Bluterguss?‹«
    Victor brachte ein bemühtes Lächeln zustande. »Sehr wohl, Mylord. Wie ich sehe, habe ich noch vieles von Ihnen zu lernen.«
    Nun schwand Maxwells Lächeln. »Und so wird es auch immer bleiben, Victor!«
    Bei diesem Blick verging Victor schlagartig der Appetit. Seit Jahren folgte Victor dem Mann – und anderen wie ihm – in der Hoffnung, sich in die höheren Ordensränge hinaufzuarbeiten. Doch er schaffte es nicht, und Maxwell hatte ihm soeben eröffnet, dass er es auch nie könnte. Ein geringerer Mann hätte in solch einem Moment aufgegeben, nur konnte man den Silberhandorden nicht einfachverlassen. Der Tod, natürlich oder nicht, war der einzige Weg aus dem Orden.
    Victor jedoch wollte gar nicht hinaus. Er wollte sich beweisen. Wenn mit dem Dhampir alles wie geplant verlief, würden die Ältesten seine Leistungen zur Kenntnis nehmen. Und Maxwell wäre gezwungen, zuzugeben, dass er gute Arbeit geleistet hatte. Das allein war jede Anstrengung wert.
    »Wann werden Sie den Dhampir wieder treffen?«
    »In einer Woche«, antwortete Victor und schnitt erneut in sein Fleischstück, denn sein Appetit kehrte zurück. »Bis dahin sollte sie wissen, wo Saint ist.«
    Maxwell lächelte in seinen Wein, und endlich war es ein zufriedenes Lächeln. Vor allem war Victor lieber, wenn der Wein diesen kalten Blick abbekam und nicht er. »Und dann wissen wir es auch.«
    Victor nickte. »Ich lasse sie überwachen. Sollte sie irgendetwas entdecken oder irgendwohin gehen, werden die Männer ihr folgen und mir entsprechend berichten. Falls sie

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