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Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit

Titel: Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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Saint zu finden versucht, erfahren wir es.«
    »Wenn Bishop Saints Aufenthaltsort preisgibt, wird sie ihn finden«, sagte Maxwell bestimmt. »Sie wird gar nicht anders können. Ihre Neugier und ihre Rachsucht sind zu groß. Folglich werden wir sie sehr gründlich überwachen müssen. Sollte sie Saint vor uns erwischen, wird sie ihn höchstwahrscheinlich töten.«
    Ein Stück Roastbeef schien in Victors Hals festzustecken. Das war gar nicht gut. Er schluckte energisch. »Ich lasse nicht zu, dass das geschieht.«
    Zum ersten Mal sah Maxwell ihn nicht angewidert an. »Genau das wollte ich hören.«
    Es war Zeit, dass er sich wieder anderem als Victor zuwandte. »Was macht uns sicher, dass Bishop seinen Freund verrät?«
    »Verrät?« Maxwell lachte leise. »Ach nein, unser Freund Bishop hat viel zu viel Ehrgefühl, um seinen Freund zu
verraten
, Victor.«
    Aber war nicht gerade der Verrat das, worauf sie bei dieser ganzen Operation setzten? »Ich dachte … das heißt, ich hatte den Eindruck …«
    »Versuchen Sie nicht zu denken, Victor! Sie tun einfach nur, was ich Ihnen sage. Auf diese Weise wird unser beider Aufgabe weniger kompliziert.«
    Victor errötete. »Verzeihen Sie, Mylord!«
    Maxwell schenkte Victor nochmals nach, obwohl dieser seinen Wein noch kaum angerührt hatte. »Sobald Bishop begreift, dass er es mit einem Dhampir zu tun hat, wird er ihr sofort sagen, wo sie Saint findet.«
    »Wird er?« Im Stillen verfluchte Victor sich für die Frage, die sein Arbeitgeber zweifellos für sehr dumm hielt.
    Statt höhnisch reagierte Maxwell aber geradezu erfreut, weil er ihm die Hintergründe näher ausführen durfte. »Er weiß, dass Saint sie sehen wollen wird, und er wird glauben, dass sein Vampirbruder stark genug ist, um sich ihrer Angriffe zu erwehren – womit er natürlich recht hat. Hingegen wird Saint nicht imstande sein, den Dhampir
und
unsere Agenten abzuwehren. Und bis er das begreift, ist es schon zu spät.«
    Victor lächelte. »Dann hat der Silberhandorden beide, Bishop und Saint.«
    Auch Maxwell lächelte und erhob sein Glas. »Und denDhampir, Victor. Vergessen Sie nicht, dass wir auch noch den Dhampir haben werden!«
     
    Als sie mit Roxana unterwegs war, bemerkte Marika ihr fehlendes goldenes Kreuz. Der Anhänger hatte ihrer Mutter gehört, und da sie ihn niemals abnahm, war die einzige Erklärung für sein Verschwinden, die ihr einfiel, dass sie ihn letzte Nacht verloren haben musste, als sie mit dem Vampir gekämpft hatte.
    Zu der Stelle, an der sie ihn gefangen genommen hatte, war es kein großer Umweg, und das Kreuz bedeutete ihr sehr viel. Also wollte sie hinfahren, nachdem sie Roxanas Kleid gekauft hatten – ein hübsches in Rosa, das wunderbar zu ihrem schwarzen Haar und ihrem etwas dunkleren Teint passte.
    Marika lenkte den Einspänner den holprigen Weg zu den Hügeln hinauf. Bis Mittag waren es zwei Stunden, und obwohl die Sonne unangenehm grell war, hielt Marika sie noch gut aus. Diese Überempfindlichkeit gegen Licht war ein fürwahr nachteiliger Aspekt ihres »Seinszustands«.
    Eigentlich war alles negativ, was mit dem DhampirSein einherging. Sie würde ohne Zögern all ihre Kraft und ihre Fähigkeiten aufgeben, könnte sie dafür eine normale, menschliche Frau werden.
    Nun, zumindest glaubte sie das, wenn sie nicht weiter über die Folgen eines solchen Tausches nachdachte.
    Die Stelle war schnell gefunden. Das Gras war vom Kampf niedergetrampelt, und die Stiefelabdrücke der Männer hatten sich dort gesammelt, wo der verwundete Dimitru gelandet war.
    Roxana schien nicht einmal entsetzt, dass ihr Vater verletzt worden war. Vielleicht war sie doch härter, als Marika dachte. Oder sie glaubte nicht daran, dass ihr Vater jemals sterben könnte – wie alle jungen Mädchen. Seltsamerweise gefiel Marika weder die eine noch die andere Erklärung.
    »Du suchst auf dieser Seite des Weges, ich auf der anderen«, wies Marika sie an und stieg aus dem Wagen.
    Wortlos folgte Roxana ihrem Befehl. Manchmal kam es Marika vor, als könnte sie dem Mädchen auch sagen, es solle von einer Klippe springen, und Roxana würde sogar das tun.
    Wäre Roxana so sehr erpicht, sie nachzuahmen und zu idealisieren, wenn sie wüsste, was Marika wirklich war? Unsinn! Sie machte sich ja selbst verrückt, und alles nur wegen Bishops Bemerkung zu ihrem Geheimnis! Damit hatte sie zugelassen, dass er glaubte, Macht über sie zu haben, und das war dumm gewesen.
    Während sie das Gras an der Stelle absuchte, an der sie mit

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