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Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit

Titel: Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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führte. Er ergriff sie, auf dass sie ihn in eine herrliche Ruhe geleitete.
    Und dann war da nichts mehr.

Kapitel 18
     
     
     
    Marika erwachte mit einem Angstgefühl und fand sich einem Gewehrlauf gegenüber, der auf ihren Kopf gerichtet war.
    Vorsichtig wanderte ihr Blick zu Marcus Grey, dem Mann, der auf einem Stuhl neben ihrem Bett saß und das Gewehr hielt. Er sah so jugendlich aus wie sonst, abgesehen von den dunklen Bartschatten an seinem Kinn. Und er wirkte müde, ein müder schmutziger Engel neben ihrem Bett.
    »Wollen Sie mich erschießen?«, fragte sie, und ihre Stimme klang fester, als sie erwartet hatte.
    »Falls nötig, habe ich genau das vor, ja.« Er musterte sie prüfend. »Ihrem Äußeren nach würde ich meinen, dass es wohl nicht notwendig ist.«
    Nein. Sie zu erschießen wäre momentan nicht notwendig. Sie merkte selbst, wie anders alles war, wie viel besser sie sich wie vorher fühlte. Ihre Augen und ihre Haut brannten nicht, und ihre Zähne waren nicht zu groß fürihren Mund. Ihr Herz hingegen, ach, ihr Herz war viel zu schwer und zu schmerzerfüllt!
    Es ging ihr besser, aber nicht gut. Sie schluckte, denn ihr Hals war so eng, dass es weh tat. »Ist Bishop meinetwegen tot? Wenn ja, möchte ich, dass Sie den Abzug betätigen.«
    Er nahm das Gewehr herunter, wenn auch nicht weit. »Er lebt«, antwortete Marcus und zeigte ihr den Verband auf seinem Arm. »Es bedurfte des Blutes von Molyneux, Ihrem Vater und mir, um das zu schaffen, aber er lebt.«
    Erleichterung wäre ein viel zu schwacher Begriff, um zu beschreiben, was Marika empfand. »Oh, Gott sei Dank!«
    Marcus zuckte mit den Schultern. »Ich bin nicht sicher, wie viel Er damit zu tun hatte, aber ich würde sagen, es schadet bestimmt nicht, dankbar zu sein.«
    Einen Moment lang sahen sie sich nur an. Er wirkte äußerlich entspannt, aber da war eine Nervosität, eine gewisse Unruhe in jedem Blick und jeder Bewegung. »Haben Sie Angst vor mir?«
    »Nicht mehr so viel.« Seine Offenheit war gleichermaßen angenehm wie beunruhigend. »Als ich sah, was Sie Bishop letzte Nacht antaten, war ich entsetzt.«
    Bishop. Wenn sie daran dachte, was sie mit ihm getan hatte! Alles, woran sie sich erinnerte, waren sein Geruch und dann der Geschmack – vollmundige würzige Süße, die sie ausgefüllt hatte. Er hatte ihr gesagt, dass er sie liebte, und dann sah sie, was sie getan hatte …
    »Hasst er mich?« Sie könnte es ihm nicht verübeln, auch wenn der Gedanke ihr das Herz brach.
    Marcus sah sie so verärgert an, als wäre sie eine besonders begriffsstutzige Schülerin. »Er war bereit, für Sie zu sterben! Ich denke, ich kann mit relativer Sicherheit behaupten, dass er Sie nicht unsympathisch findet.«
    Beinahe hätte sie gelächelt. »Sie sind ein recht sarkastischer Mann, Mr. Grey.«
    »Verzeihen Sie!«, sagte er und klang dabei gar nicht bedauernd. »Für gewöhnlich bin ich höflicher, aber die Vampir-Brautwerbungen, denen ich bislang beiwohnen durfte, entpuppten sich als überaus strapaziös. Obwohl ich nicht umhin kann, zuzugeben, dass es manches interessanter gestaltete.«
    Wahrscheinlich sollte sie indigniert sein, aber das machte er ihr schwer. Vielleicht lag es daran, dass er so nett anzusehen war oder weil sie so überaus glücklich war, dass sie lebte – und dass Bishop am Leben war. Jedenfalls war es ihr gleich. »Bin ich geheilt?«
    »Molyneux glaubt, dass Sie es sein werden.«
    Sein werden?
Also noch nicht? »Wann?«
    »Wenn Bishop hinreichend bei Kräften ist, um Ihnen mehr Blut zu geben.«
    O nein!
Marika schüttelte vehement den Kopf. »Ich riskiere nicht, ihn wieder zu verletzen!«
    Seufzend erhob Marcus sich. »Dann werden Sie ihm die Kehle für nichts herausgerupft haben, oder? Lassen Sie mich raten. Sie werden von ihm wollen, dass er Sie gleich mit umbringt.«
    Marika blinzelte. Warum sagte er das, als wäre es eine völlig absurde Idee? »Selbstverständlich. Ich würde lieber sterben, als ihn noch einmal zu verletzen.«
    »Vampire!«
Er schüttelte den Kopf. »Gehe ich recht inder Annahme, dass Sie noch keinen Gedanken daran verschwendeten, was es für ihn hieße, die Frau zu töten, die er liebt?«
    Natürlich würde es ihm weh tun, aber Bishop würde tun, was getan werden musste. Er hatte es ihr versprochen. »Er würde nicht wollen, dass ich ein Monstrum werde.« Und an die Tatsache, dass sie kurzzeitig eines gewesen war, als sie ihn attackierte, wollte sie gar nicht denken.
    »Genau!« Marcus hob eine Hand, als wollte

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