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Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit

Titel: Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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er nichts mehr davon hören. »Also, warum trinken Sie nicht einfach sein Blut, stimmen zu, ihn ewig zu lieben, und dann können wir uns alle wieder auf die ach so unbedeutende Aufgabe konzentrieren, Temple zu retten und den Silberhandorden zu Fall zu bringen!«
    Er war unhöflich, überheblich, und leider hatte er recht. »Sind Sie immer so geradeheraus?«
    »Nein, aber in letzter Zeit habe ich genug Blut gesehen, um darin zu baden. Seit über einem Monat habe ich nicht mehr richtig geschlafen, und ich musste mich mit dem Gedanken anfreunden, dass richtig Böses in dieser Welt sein Unwesen treibt. Ich befürchte, darunter haben meine Manieren gelitten.«
    Marika musste grinsen, auch wenn sie es nicht wollte. »Sie gefallen mir.«
    Das schien ihn zu erschrecken. »Wenn ich nicht mehr überlegen muss, ob ich Sie lieber töten sollte, kann ich eventuell darüber nachdenken, das Kompliment zu erwidern.« Er wies mit dem Gewehrlauf auf die Tür. »Ich werde erst einmal den anderen sagen, dass Sie wach sind.«
    Nachdem er gegangen war, lehnte Marika sich auf dem Bett zurück, schwang die Beine heraus und stand auf. Sie war noch wackelig, fühlte sich jedoch so stark wie nie seit dem Angriff. Leider hatte sie immer noch dieselben Kleider an wie an jenem Tag. Bishop hatte sie nicht umkleiden können, und weder Pater Molyneux noch Marcus waren mutig genug gewesen, es überhaupt zu versuchen. Sie konnte es ihnen nicht verdenken. Ihr war sogar ein Rätsel, dass Marcus es gewagt hatte, allein bei ihr Wache zu sitzen – bewaffnet oder nicht.
    An ihrem Hemd haftete eine dicke Schicht aus getrocknetem Blut, und vom Fieber roch sie noch nach schalem Schweiß. Ihr Zopf sah furchtbar aus, zudem juckte ihr die Kopfhaut. Sie wollte ein Bad, nein, sie brauchte dringend eines!
    Doch als sie erst auf halbem Weg zur Tür war, ging diese auf, und Bishop kam herein.
    Sein Anblick raubte ihr den Atem. Er sah müde aus und hatte zerzaustes Haar, aber er war wohlauf und wunderschön.
    »Was hast du vor?«, fragte er im vertraut strengen Ton, während er eine bräunliche Flasche auf die Kommode stellte. Es war, als hätte sich nichts zwischen ihnen geändert, als hätte sie nicht versucht, ihn umzubringen.
    Zu ihrer eigenen Überraschung brach Marika in Tränen aus. Früher hatte sie nie geweint, doch seit sie Bishop kannte, schien sie es ziemlich oft zu tun.
    Sofort nahm er sie in die Arme und streichelte ihr den Rücken. »Schhh, ist ja gut, Liebes!«
    »Ich bin so froh, dich zu sehen!«, schniefte sie an seinerBrust. »Und es tut mir entsetzlich leid, dass ich dich verletzt habe!«
    Seine starken warmen Hände fassten ihre Schultern und schoben sie ein wenig auf Abstand. Marika wischte sich die Tränen ab und sah zu ihm auf.
    »Dich zu verlieren hätte mich weit mehr verletzt«, sagte er und betrachtete sie mit solcher Zärtlichkeit, dass es beinahe wehtat. »Und jetzt brauchst du noch eine Dosis von meinem Blut, die du auch nimmst. Da dulde ich keine Widerrede!«
    Sie nickte und dachte an ihr Gespräch mit Marcus Grey. »Nein, ich werde mich nicht sträuben, Bishop. Ich habe schreckliche Angst, dich noch einmal zu verwunden, aber ich werde dein Blut nehmen, wenn es sein muss.«
    Er schien verwundert. »Du wirst?«
    »Ja. Ich will nicht, dass du mich töten musst, weil ich zum Nosferatu werde. Ich will leben – mit dir. Ich liebe dich.«
    Ein seltsamer Ausdruck huschte über sein Gesicht. In diesem Moment hätte Marika alles gegeben, seine Gedanken lesen zu können. »Du willst für mich leben?«
    »Für dich.« Sie strich zaghaft mit den Fingern über seine Wange und seinen Hals, wo nur noch zartrosa Male von ihrem brutalen Angriff auf ihn zeugten. Ohne sie hätte Marika nie erfahren, dass sie ihn fast umgebracht hätte. »Mit dir, wegen dir. Willst du mich?«
    Seine Antwort bestand in einem Kuss, einem langen, süßen, liebevollen Kuss, der ihren Hunger nach mehr weckte.
    »Ich will dich«, murmelte er schließlich, »auf jede nur erdenkliche Weise!«
    Müde und schmutzig, wie sie war, erbebte ihr Körper bei der Vorstellung, was das alles beinhaltete. Wie konnte es sein, dass sie vor kurzem noch dem Untergang so nahe gewesen war und nun an nichts anderes dachte, als ihn in sich zu spüren?
    »Darf ich mich erst waschen?«, fragte sie.
    Lächelnd trat Bishop einen Schritt zurück. »Selbstverständlich. Ich muss mich ohnehin noch einmal nähren, sonst bekommt Molyneux einen Tobsuchtsanfall. Aber zuerst …« Er reichte ihr die Flasche,

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