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Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit

Titel: Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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die er mitgebracht hatte. »Trink das! Ich lasse dir dein Bad ein.«
    »Was ist das?«
    »Blut. Ich vertraue dir, aber bevor ich dich mir heute Nacht anbiete, möchte ich sicher sein, dass du schon eine Vorspeise hattest.«
     
    Die Flasche mit dem Blut trieb zwischen Marikas Knien in der Badewanne und wartete darauf, geöffnet und ausgetrunken zu werden.
    Mehr brauchte sie nicht zu tun. Sie musste sie nur öffnen, an die Lippen nehmen und trinken. Danach wäre sie stark genug, um ihren Drang bei Bishop zu beherrschen, wenn er ihr später sein Blut anbot. Sie müsste keine Angst haben, ihn zu verletzen. Zugleich wäre sie dem Vampirsein ein ganzes Stück näher, noch etwas mehr das, was sie niemals hatte werden wollen.
    Bishop hatte gesagt, es würde einfacher, wenn sie das Blut vorher wärmte, und ihr geraten, sich einzubilden, es handelte sich um Glühwein.
    Dass es Blut war, störte sie eigentlich nicht. Sie hatte schon früher nach Blut verlangt und es auch gekostet. Undnichts, was sie trank, konnte so schrecklich brennen wie Armitages Blut. Seltsamerweise haderte sie nicht einmal mehr damit, ein Vampir zu werden, denn nun wusste sie, dass die Wandlung sie nicht gravierend verändern würde. Sie wurde lediglich stärker und schneller, was bedeutete, dass sie künftig noch besser an Bishops Seite kämpfen konnte. Und sie würde weder altern noch sterben – es sei denn, sie wurde getötet.
    Es machte ihr nichts aus, dass sie wahrscheinlich nie Kinder haben würde. Oder konnten Vampire sich fortpflanzen? Das war noch so etwas, was sie nicht wusste. So oder so hatte sie seit vielen Jahren nicht mehr über Mutterschaft nachgedacht. Damals hatte sie den Gedanken verworfen, weil sie ihr Blut auf keinen Fall weitergeben wollte. Und heute beschäftigten sie andere Dinge, wie zum Beispiel Bishop und wie sie den Silberhandorden ausschalten könnten.
    Nein, es widerstrebte ihr nicht, dass sie Blut trinken sollte. Was sie störte, war das Unpersönliche. Blut war Leben, ein Geschenk. Wenn ein Vampir sich an einem Menschen nährte, dann nahm er einen Teil des anderen in sich auf. Das war ein persönlicher, ein intimer Akt, der viel mit Rücksicht und Vertrauen zu tun hatte. Immerhin hielt der Vampir in solch einem Moment das Leben des anderen in seinen Händen. Dieser Aspekt jedoch fehlte hier.
    Sie wusste nicht einmal, wessen Blut in der Flasche war, und nachdem sie bereits welches in sich aufgenommen hatte, das sie langsam zerstört hatte, zögerte sie nun.
    Andererseits würde diese Flasche verhindern, dass sie Bishop wieder verletzte, und das allein zählte. Also sollte sie nicht weiter darüber nachdenken. Bishop hatte ihr dieFlasche selbst gebracht, mithin stammte das Blut aus einer verlässlichen Quelle, voraussichtlich einer, die er selbst nutzte.
    Marika fischte die Flasche aus dem Wasser, entkorkte sie und schüttete den Inhalt in einem Zug hinunter.
    Gleich darauf erfüllte sie eine angenehme Wärme. Ihre Zehen und Finger kribbelten, und ihr war, als würde ihr Verstand klarer und schärfer.
    »Das war doch gar nicht so schlimm, nicht wahr?«
    Sie drehte sich um und sah Bishop ins Bad kommen. Er wirkte sehr zufrieden. Wie lange mochte er dort gestanden und sie beobachtet haben?
    »Es war leichter, als ich gedacht hätte«, antwortete sie.
    Er nahm ihr die leere Flasche ab. »Freut mich, das zu hören. Gib mir den Waschlappen, dann schrubbe ich dir den Rücken.«
    Sie tat es, und er rieb sie mit herrlichem Sandelholzschaum ein. Der Duft entspannte sie beinahe ebenso sehr wie Bishops sanfte Berührungen.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte er, während er sie behutsam massierte.
    Marika seufzte, als er ihr die Seife abspülte. »Nervös. Unsicher.«
    Er küsste sie auf die Schulter. »Wenn du hier fertig bist, komm zu mir ins Schlafzimmer!«
    Vielleicht hatte er damit keine sinnliche Aufforderung gemeint, aber Marikas Körper reagierte, als wäre es eine gewesen. In dem Moment, in dem er zur Tür hinaus war, wusch sie sich eilig zu Ende und drückte sich das Wasser aus dem Haar. Wenige Minuten später war sie abgetrocknet,zog sich einen Morgenmantel über und ging ins Schlafzimmer.
    Bishops Aufforderung war offensichtlich sinnlicher Natur gewesen, denn er stand mitten im Zimmer, vollkommen nackt und ins goldene Licht des Kaminfeuers gehüllt. Sein Anblick reichte, dass Marikas Mund trocken wurde und eine andere Stelle ihres Körpers, viel, viel tiefer, feucht.
    »Ich dachte, ich könnte dir ein wenig von deiner

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