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Die Schiffbrüchigen des »Jonathan«

Die Schiffbrüchigen des »Jonathan«

Titel: Die Schiffbrüchigen des »Jonathan« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Mut besitzt, und besser war es, sechs Monate umsonst zu arbeiten, als dieselbe Zeit müßig zuzubringen. Von dem unfruchtbarsten Boden würde man zum mindesten die Gesundheit ernten.
    Diese vier Familien, welche aus klugen, fleißigen Männern, ernsten Frauen und gefunden, lebenskräftigen Söhnen und Töchtern bestanden, hatten die Möglichkeit für sich, da Erfolg zu erringen, wo andere ihre Kräfte unnütz vertan haben würden.
    Ihr Entschluß war gefaßt und sie brachten ihn zur Ausführung; der Zustimmung und des Beistandes des Kawdjer und Hartlepools waren sie sicher.
    Während die übrigen Emigranten ihre Habe nach der Scotchwell-Bai brachten, bereiteten die vier Abtrünnigen alles zu ihrer Abreise vor. Aus den gefällten Bäumen hatten sie einen auf Holzachsen und vollen Rädern ruhenden Karren verfertigt, der allereinfachster Konstruktion, aber geräumig und fest gebaut war. Darauf wurden die Mundvorräte, Samen, Getreide, Acker-und Küchengeräte, Waffen und Munition verladen, mit einem Worte alles; was zur Inangriffnahme ihres Unternehmens nötig schien.
     

    Schon war Rivière damit beschäftigt, ein Schaufelrad aufzustellen… (S. 132.)
     
    Sie verabsäumten auch nicht, vier oder fünf Paar Hühner mitzunehmen, und die Familie Gordon, welche sich besonders mit der Aufzucht von Haustieren abgeben wollte, fügte eine Anzahl Kaninchen hinzu und mehrere männliche und weibliche Vertreter des Rindergeschlechtes, sowie Schafe und Schweine. Mit diesen Elementen ihres zukünftigen Reichtumes ausgerüstet, gingen sie nach Norden auf die Suche nach einer passenden Stelle für ihre Zweigniederlassung.
    Sie fanden bald, was sie brauchten; zwölf Kilometer von der Scotchwell-Bai entfernt entdeckten sie ein großes Hochplateau, das im Westen an dichte Wälder grenzte; im Osten lag ein breites Tal, in dessen Sohle sich ein Fluß schlängelte. Dieses Tal war mit einem herrlichen, dichten Grasteppich belegt und bot eine prächtige Weide für das Vieh, mit trefflicher Nahrung im Überfluß, auch für vielköpfige Herden. Das Plateau selbst schien mit einer dichten Schicht fetter Erde bedeckt zu sein, nur mußte die Spitzhacke erst tüchtig arbeiten und den Boden urbar machen, denn er war von einem ganzen Netz verschlungener Wurzeln durchzogen.
    Die Kolonisten nahmen alsogleich ihre Arbeit in Angriff. Die erste Sorge galt der Errichtung von vier Blockhäusern, deren Wände sie aus Baumstämmen zimmerten. Es war vorzuziehen, daß jeder sein eigenes Heim besaß; wenn dies auch einen größeren Arbeitsaufwand und Zeitverlust bedingte, so würde man später durch das ungetrübte, gute Einvernehmen belohnt werden.
    Das schlechte Wetter, der Schnee und die Kälte hielten das rasch fortschreitende Wachstum der Häuser nicht auf. Als der Kawdjer sie gelegentlich seiner Jagdexpedition aufsuchte, standen sie schon fertig da.
    Er kam zurück, von aufrichtiger Bewunderung für diese fleißigen Menschen erfüllt, welche wieder einmal den Beweis geliefert hatten, wieviel ein fester, zielbewußter Wille zu leisten fähig sei. Schon war Rivière damit beschäftigt, ein Schaufelrad aufzustellen, um damit die Wasserkraft einer natürlichen Kaskade des Flusses auszunützen. Dieses Rad sollte die Kraft auf die Säge überleiten und die eigene Schwere würde das gefällte Holz ganz automatisch auf das Plateau liefern.
    Die Familien Gimelli und Ivanoff hatten mit der Bearbeitung des Bodens begonnen, lockerten die Erde und bereiteten für den Pflug vor, der seinerzeit von jenen Wiederkäuern gezogen werden sollte, für die die Familie Gordon geräumige Umzäunungen herstellte.
    Und selbst wenn alle diese Anstrengungen fruchtlos verlaufen würden, so achtete der Kawdjer diesen Betätigungsdrang, der der Apathie der anderen Emigranten vorzuziehen war. Diese benahmen sich wie große Kinder; freuten sich, so lange die Sonne am heiteren Himmel strahlte und verkrochen sich, sobald das Wetter wieder unfreundlich wurde, tatenlos in ihre Behausungen, wo sie verborgen blieben wie während der ersten Wintertage, bis sich der Himmel lichtete, worauf sie wieder zum Vorschein kamen. So verlief ein Monat, der wenige gute und viele schlechte Tage brachte, und es kam der 21. Juni heran, der Tag der Wintersonnenwende für die südliche Hemisphäre.
    Während dieses an der Scotchwell-Bai verbrachten Monates waren schon manche Veränderungen in den Beziehungen der Emigranten vor sich gegangen. Zerwürfnisse und neue Freundschaften waren der Grund zu manchem

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