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Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Titel: Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Kaufhäuser hinzu. Vielleicht besteht die Aufgabe der Menschen darin, die Welt zu erschaffen, und sie sind noch immer damit beschäftigt. Deshalb müssen die Maschinen groß genug für sie sein.
    Gurder hätte so etwas bestimmt verstanden. Ich wünschte, er würde zurückkehren.
    Zusammen mit Masklin.
    Grimma versuchte, an etwas anderes zu denken.
    Höckrige Reifen,
überlegte sie.
Jekubs Hinterreifen sind fast so groß wie ein Mensch. Er braucht keine Straßen. Natürlich braucht er keine. Er
baut sie.
Er muß in der Lage sein, dorthin zu fahren, wo’s noch keine Straßen gibt.
    Sie bahnte sich einen Weg durch die Menge und näherte sich dem rückwärtigen Bereich des Führerhauses – einige Wichte brachten dort ein langes Brett in Position. Grimma trat darüber hinweg und gesellte sich Dorcas hinzu, der von aufgeregten Nomen umgeben war. »Willst du hiermit losfahren?« fragte sie.
    Der Ingenieur drehte sich zu ihr um.
    »O ja«, antwortete er glücklich. »Ich glaube schon. Ich hoffe es. Vermutlich bleibt uns noch etwa eine Stunde, bis die Menschen zurückkehren, und Jekub wird genauso gesteuert wie ein Lastwagen.«
    »Wir wissen, worauf es dabei ankommt!« rief einer der jungen Wichte. »Mein Vater hat mir alles über die Schnüre und so erzählt.«
    Grimma sah sich im Führerhaus um. Überall gab es Hebel.
    Seit der Langen Fahrt war mehr als ein halbes Jahr vergangen, und die Nomin hatte sich nie sehr für Mechanik und dergleichen interessiert. Doch als sie sich nun ans Führerhaus des Lastwagens erinnerte … Dort schien es viel weniger
Dinge
gegeben zu haben: nur einige Pedale, den Schalthebel und das Lenkrad, weiter nichts.
    Sie wandte sich wieder Dorcas zu.
    »Bist du sicher?« fragte sie skeptisch.
    »Nein«, sagte er. »Ich bin nie sicher. Nun, viele Hebel dienen nur dazu, den Ra … die Schaufel zu bewegen, das Ding mit den Zähnen. Und das Halsende. Die Wühl-Dinge, meine ich.
    Darum
brauchen wir uns überhaupt nicht zu kümmern. Obwohl… Sie sind raffiniert. Es genügt, an einem Hebel zu ziehen, und schon …«
    »Und wo sollen wir alle sitzen? Der Platz genügt nicht.«
    Dorcas zuckte mit den Schultern. »Die Alten bringen wir hier im Führerhaus unter, und die jüngeren Leute… Wir spannen Drähte und so. Damit sie sich festhalten können, meine ich. Sei unbesorgt. Diesmal sind wir nicht in der Nacht unterwegs, sondern am Tag. Und es ist nicht nötig, daß wir sehr schnell fahren.«
    »Und dann erreichen wir die Scheune, nicht wahr, Dorcas?«
    fragte Nooty. »Wo es warm ist. Und wo es genug zu essen gibt.«
    »Das hoffe ich«, erwiderte der Ingenieur. »Nun, ans Werk.
    Wir haben nicht viel Zeit. Wo bleibt Sacco mit der Batterie?«
    Gibt es in der Scheune genug zu
essen? dachte Grimma.
Wie kommen wir auf diese Idee? Angalo wies daraufhin, daß dort Steckrüben lagern, vielleicht auch ein paar Kartoffeln. Nicht unbedingt ein Festschmaus.
    Ihr Magen vertrat eine andere Ansicht und knurrte. Eine lange Nacht lag hinter den Wichten, und die einzige Nahrung bestand aus den längst verdauten belegten Broten des Gefangenen.
    Wie dem auch sei: Wir müssen aufbrechen. Jeder Ort ist besser als dieser.
    »Dorcas …«, sagte Grimma. »Kann ich dir irgendwie helfen?« Er sah auf. »Ja. Lies das Handbuch. Vielleicht steht da drin, wie man Jekub fährt.«
    »Weißt du es nicht?«
    »Äh. Nun. Nicht
genau.
Ich meine, die Theorie ist mir gut bekannt. Nur die Praxis bereitet mir gewisse Schwierigkeiten.«
    Das Handbuch lag unter der Bank an der Schuppenwand.
    Grimma zog es mühsam darunter hervor, blätterte mit beiden Händen und versuchte, sich trotz des Lärms zu konzentrieren.
    Bestimmt weiß er genau Bescheid,
fuhr es ihr durch den Sinn.
    Er will nur nicht, daß ich ihm im Weg bin.
    Die Nomen zeigten eine erstaunliche Zielstrebigkeit. Die Situation war so ernst, daß sie keine Zeit damit verloren, zu jammern und zu klagen.
Komisch,
dachte Grimma, als sie auf fleckige Seiten hinabstarrte.
Die Leute hören nur dann auf, sich über Dinge zu beschweren, wenn es wirklich schlimm um die Dinge steht. Dann sind sie plötzlich bereit, zusammenzuarbeiten und sich ›dahinterzuklemmen‹.
Vom Dahinterklemmen hatte Grimma im Buch der Sprichwörter gelesen. Es bedeutete, hart zu arbeiten. Seltsam: Wie konnte jemand zu harter Arbeit fähig sein, wenn er sich hinter etwas klemmte? Klemmende Dinge funktionierten doch nicht richtig, oder? Sie entsann sich an das Schild
Achtung, Straßenbauarbeiten,
das sie während der Langen

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