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Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Titel: Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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die Plane, die eine große staubige Höhle formte.
    Eine Art Lastwagenreifen ragte vor ihnen auf, doch er wies zahlreiche seltsame Vorsprünge auf. »Oh, ein Laster«, sagte Grimma unsicher. »Du hast hier einen Laster, nicht wahr?«
    Dorcas schwieg und deutete stumm nach oben. Die junge Nomin hob den Kopf. Und dann noch etwas mehr. Sie starrte in den geöffneten Rachen von Jekub.

Kapitel 13
    IV. Und Dorcas sprach: Dies ist Jekub, das große Ungeheuer mit Zähnen.
    V. In der Not frißt der Teufel Fliegen, aber wir fahren.
    Aus dem
Buch der Nomen
, Jekub,
Kapitel 2, Verse IV-V
    Manchmal brauchen Worte auch Musik. Manchmal reichen Beschreibungen nicht aus. Es sollte möglich sein, Büchern einen Soundtrack zu geben, so wie Filmen. In diesem Fall eignen sich tiefe Orgelklänge.
    Grimma riß die Augen auf.
    DiehdahDAH.
    Es kann nicht lebendig sein
, dachte sie verzweifelt.
Und es wird mich nicht fressen. Dorcas hätte mich wohl kaum hierhergebracht, wenn er wüßte, daß mich dieses Monstrum verschlingen will. Ich habe
keine
Angst. Nein, ich habe
überhaupt keine
Angst. Ich bin eine vernünftige Nomin
und fürchte mich nicht.
    »Ich glaube, die Räder mit den vielen Stummeln sollen ihm besseren Halt auf weichem, schlüpfrigem Boden geben«, sagte Dorcas. Seine Stimme kam wie aus weiter Ferne. »Nun, ich habe ihn gründlich untersucht, weißt du, und es scheint soweit alles in Ordnung zu sein. Er ist nur sehr alt…« Grimmas Blick glitt über den langen gelben Hals.
    DiehdahdiehdahDUMM.
    »Und dann dachte ich mir, bestimmt können wir dafür sorgen, daß er wieder fährt, Dieselmotoren sind eigentlich ganz einfach, und ich habe die Bilder in einem der Bücher gesehen, obwohl ich nicht ganz sicher bin, was die Rohrleitungen betrifft, ich glaube, man nennt so etwas Hydraulik, doch auf einer der Bänke fand ich ein
Werkstatt-Handbuch,
und ich habe Dinge geschmiert und gereinigt…«, brabbelte Dorcas.
    DahdahdahDUMM.
    »Ich nehme an, die Menschen oder so wußten, daß sie zurückkehren würden, und ich bin hochgeklettert und habe mir alles angesehen, und wahrscheinlich ist es leichter als mit dem Lastwagen, allerdings gibt es zusätzliche Hebel für die Hydraulik, aber das sollte kein Problem sein, wir brauchen nur genug Treibstoff und …« Der Ingenieur unterbrach sich, als er Grimmas Schweigen bemerkte.
    »Stimmt was nicht?« fragte er.
    »Was
ist
das?« erkundigte sich die Nomin.
    »Das wollte ich gerade sagen«, erwiderte Dorcas. »Es ist faszinierend. Durch die Rohrleitungen wird etwas gepumpt, und dann bewegen sich die Dinge dort oben, und die Kolben schieben sich daraus hervor, wodurch die Arm-Dinge da drüben …«
    »Ich habe nicht gefragt, was dieses Gebilde
macht«,
stellte Grimma fest. »Ich möchte nur wissen, was es
ist.«
    »Habe ich noch nicht darauf hingewiesen?« entgegnete Dorcas unschuldig. »Nun, jemand hat einen Namen an die Seite geschrieben. Da vorn, siehst du?« Er streckte die Hand aus.
    Grimma blickte in die entsprechende Richtung und runzelte die Stirn.
    »J … C … B …«, las sie. »Jcb? Jekub? Überhaupt keine Vokale. Was soll das für ein Name sein?«
    »Was weiß ich«, brummte Dorcas. »Mit Namen kenne ich mich nicht aus. Wie dem auch sei: Es klingt richtig. Komm mit, ich zeig dir noch etwas anderes.«
    Grimma folgte ihm benommen und starrte erneut in die Dunkelheit unter der Plane.
    »Da«, sagte der Ingenieur. »Man erkennt auf den ersten Blick, um was es sich handelt, oder?«
    »Meine Güte«, hauchte die Nomin und hob die Hand zum Mund.
    »Ja«, sagte Dorcas. »Das dachte ich ebenfalls. Als ich es zum erstenmal sah, dachte ich: Oh, es ist eine Art Lastwagen.
    Und dann ging ich hierher und fand heraus, daß der Laster…«
    »…Zähne hat«, flüsterte Grimma. »Große Zähne aus Metall.«
    »In der Tat«, bestätigte Dorcas stolz. »Jekub. Eine Art Lastwagen. Mit Zähnen.«
    DahDUMM.
    »Und, äh, funktioniert er?« fragte Grimma.
    »Das sollte er. Ja, das sollte er. Ich habe alles überprüft, was sich überprüfen läßt. Eigentlich unterscheidet sich Jekub gar nicht so sehr von einem gewöhnlichen Lastwagen. Er hat nur viele zusätzliche Hebel und Dinge …«
    »Warum hast du mir nie etwas davon erzählt?« zischte Grimma.
    »Keine Ahnung«, antwortete Dorcas. »Weil es nicht notwendig war, schätze ich.«
    »Jekub ist
riesig.
Ein so großes Etwas darf man nicht für sich behalten!«
    »Jeder braucht etwas, das ihm allein gehört«, sagte Dorcas unbestimmt. »Wie dem auch sei:

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