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Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Titel: Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Stein aus der Hand. Masklin hielt ihn nicht fest.
    Dann berührte sie das
Ding
.
    Es sprach zu ihr und benutzte dabei ähnlich klingende Worte wie vorher die Frau. Sie zog ruckartig die Hand zurück, legte den Kopf zur Seite und beobachtete das
Ding
erstaunt.
    Schließlich wandte sie sich davon ab. Sie gab einen neuerlichen Befehl, und die Floridianer bezogen Aufstellung.
    Die grauen Nomen formten keine lange Reihe, sondern ein V mit der Frau ganz vorn und den Reisenden in der Mitte.
    »Sind wir Gefangene?« fragte Gurder, der sich inzwischen wieder beruhigt hatte.
    »Nein«, erwiderte Masklin. »Wir sind keine Gefangenen.
    Zumindest
noch
nicht.«
    Die Mahlzeit bestand aus gebratenen Eidechsenteilen. Masklin ließ es sich schmecken – dieses Essen erinnerte ihn an seine Zeit als Draußenler, bevor ein Lastwagen sie zum Kaufhaus brachte. Seine beiden Gefährten hingegen… Sie aßen nur, weil es unhöflich gewesen wäre, nicht zu essen. Und sie hielten es kaum für eine gute Idee, mit Speeren ausgerüsteten Leuten gegenüber unhöflich zu sein, solange sie selbst keine Waffen hatten.
    Die Floridianer beobachteten sie ernst.
    Es waren mindestens dreißig, und sie alle trugen graue Kleidung. Sie sahen wie die Kaufhaus-Nomen aus, hatten nur dunklere Haut und weniger Fleisch auf den Knochen. In den meisten Fällen ragten große Nasen aus den Gesichtern, was das
Ding
für völlig normal hielt und mit ›Genetik‹ erklärte.
    Der schwarze Kasten unterhielt sich mit den anderen Wichten. Gelegentlich fuhr er einen Sensor aus und zeichnete damit Bilder in den Boden.
    »Vermutlich teilt ihnen das
Ding
folgendes mit«, sagte Angalo. »›Wir kommen von fernem Ort in großem Vogel-der-nicht-mi-Flügeln-schlägt.‹« Häufig wiederholte das
Ding
einfach nur die Worte der Frau.
    Schließlich erschöpfte sich Angalos Vorrat an Geduld.
    »Was ist
los, Ding?«
fragte er. »Warum sprichst du dauernd mit der Frau?«
    »Sie führt diese Gruppe an.«
    »Eine Frau? Meinst du das ernst?«
    »Ich meine alles ernst. Das ist bei mir eingebaut.«
    »Oh.«
    Angalo stieß Masklin in die Rippen. »Wenn Grimma davon erfährt, müssen wir mit
erheblichen
Problemen rechnen.«
    »Sie
heißt SehrkleinerBaum beziehungsweise Strauch«
, fuhr das
Ding fort.
    »Und du verstehst sie?« fragte Masklin.
    »Zum Teil. Die Sprache ähnelt dem ursprünglichen Nomisch.«
    »Dem ›ursprünglichen Nomisch‹? Was soll das heißen?«
    »Die Sprache Ihrer Vorfahren.«
    Masklin zuckte mit den Schultern und beschloß, später über diesen Hinweis nachzudenken.
    »Hast du ihr von uns erzählt?«
    »Ja. Sie sagt…»
    Haarknoten brummte schon seit einer ganzen Weile vor sich hin. Jetzt stand er plötzlich auf und zischte etwas, deutete dabei zu Boden und gen Himmel. An dem
Ding
blinkten einige Lichter.
    »Er sagt, Sie sind in das Land eingedrungen, das dem Wolkenmacher gehört. Er sagt, das sei sehr schlecht. Er sagt, der Wolkenmacher wird deshalb sehr zornig sein.«
    Viele Nomen brummten zustimmend, und Strauch richtete einige scharfe Worte an sie. Gurder wollte aufstehen, und Masklin legte ihm rasch die Hand auf die Schulter, drückte ihn sanft nach unten.
    »Welche Ansicht vertritt, äh, Strauch?« fragte er.
    »Ich glaube, sie hält nicht viel von dem Haarknoten-Individuum. Er heißt Jener-der-weiß-was-der-Wolkenmacher-denkt.«
    »Und wer oder was ist der Wolkenmacher?«
    »Angeblich bringt es Unglück, seinen wahren Namen zu nennen. Er hat den Boden erschaffen und fügt dem Himmel noch immer Stücke hinzu. Er..

    Haarknoten rief etwas, und es klang verärgert. Wir
müssen uns mit diesen Leuten anfreunden
, dachte Masklin. Aber wie?
    »Der Wolkenmacher…« Masklin konzentrierte sich und überlegte einige Sekunden lang. »Ist er eine Art von Arnold Bros (gegr. 1905)?«
    »Ja«, antwortete das
Ding.
    »Und gibt es ihn wirklich?«
    »Ich glaube schon. Sind Sie bereit, ein Risiko einzugehen?«
    »Was?«
    »Vielleicht kenne ich die Identität des Wolkenmachers.
    Vielleicht weiß ich auch, wann er noch etwas mehr Himmel erschafft

    »Was? Wann?«
    »In drei Stunden und zehn Minuten.«
    Masklin zögerte.
    »Einen Augenblick«, sagte er langsam. »Das klingt wie der Zeitpunkt, an dem …«
    »Ja. Bereiten Sie sich darauf vor, schnell wegzulaufen. Ich schreibe nun den Namen des Wolkenmachers.«
    »Warum sollten wir weglaufen?«
    »Weil die anderen Nomen vielleicht sehr wütend werden.
    Aber wir dürfen keine Zeit mehr vergeuden.«
    Der Sensor des
Dings
wackelte. Er

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