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Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Titel: Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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könnten wir ihn davon überzeugen, daß kleine Leute
richtige
Leute sind, mit richtigen Gedanken? Und dann dachte ich: Nein, das ist unmöglich. Es hätte keinen Zweck.
    Wir müssen allein zurechtkommen.« Am
Ding
blinkten einige Lichter.
    »Wir haben es bis hierher geschafft«, brummte Masklin.
    »Mit dem Rest werden wir auch noch fertig.« Er blickte zu Gurder.
    »Da fällt mir ein…«, fügte er hinzu. »Ich erinnere mich nicht daran, daß du zu Enkel, 39, geeilt bist, um ihm den Finger zu schütteln.«
    »Ich war verlegen«, entgegnete der Abt. »Ich bin immer verlegen, wenn ich Gottheiten begegne.«
    Sie hatten kein Feuer entzünden können – alles war viel zu feucht. Nun, sie brauchten auch gar keins, aber züngelnde Flammen verhießen so etwas wie Zivilisation. Wie dem auch sei: Irgendwann schien es jemandem gelungen zu sein, ein Feuer zu entfachen – nasse Asche bot einen deutlichen Hinweis.
    »Ich frage mich, wie es jetzt daheim zugeht«, sagte Angalo nach einer Weile.
    »Ich schätze, dort ist alles in Ordnung«, murmelte Masklin.
    »Glaubst du wirklich?«
    »Ich
hoffe es
zumindest.«
    »Deine Grimma hat wahrscheinlich alles organisiert.«
    Angalo versuchte zu lächeln.
    »Sie ist aber nicht
meine
Grimma«, schnappte Masklin.
    »Tatsächlich nicht? Wessen Grimma ist sie dann?«
    Masklin zögerte. »Ihre eigene, vermute ich«, antwortete er unsicher.
    »Oh, ich dachte, ihr beide gehört zusammen und …«, begann Angalo.
    »Da irrst du dich. Ich habe ihr gesagt, wir würden heiraten, und sie nahm das zum Anlaß, mir von Fröschen zu erzählen.«
    »So sind Frauen eben«, kommentierte Gurder. »Ich habe euch mehrmals gewarnt: Es ist keine gute Idee, Frauen zu gestatten, lesen zu lernen. Dadurch wird bei ihnen das Gehirn zu heiß.«
    »Grimma meinte, kleine Frösche, die in einer Blume leben, seien die wichtigste Sache auf der Welt«, fuhr Masklin fort und lauschte der Stimme seiner Erinnerung. Damals hatte er nicht sehr aufmerksam zugehört; er war viel zu verärgert gewesen.
    »Klingt ganz so, als könnte man Tee auf ihrem Kopf kochen«, sagte Angalo.
    »Sie hat davon in einem Buch gelesen.«
    »Genau das meinte ich«, betonte Gurder. »Ich bin nie damit einverstanden gewesen, daß alle Leute lesen lernen. Es bringt sie nur durcheinander.«
    Masklin starrte verdrießlich in den Regen.
    »Wenn ich jetzt genauer darüber nachdenke… Eigentlich ging es gar nicht um Frösche. Grimma sprach von einem Ort namens Südamerika, und da gibt's Berge, und es ist warm, und es regnet dauernd, und in den Regenwäldern gibt es große Bäume, und ganz oben in den Wipfeln gibt's große Blumen, sie heißen Bromelien, und Regenwasser sammelt sich in den großen Blüten, formt kleine Teiche darin, und es gibt Frösche, die ihre Eier in diese Teiche legen, und Kaulquappen schlüpfen daraus, wachsen zu neuen Fröschen heran, und diese kleinen Frösche verbringen ihr ganzes Leben in den Blumen, und sie wissen gar nicht, daß die Welt einen Boden hat, und sobald man weiß, daß die Welt noch viel mehr Dinge enthält, ist das Leben nicht mehr so wie vorher.« Masklin holte tief Luft.
    »Etwas in der Art«, sagte er.
    Gurder sah Angalo an.
    »Hast du
irgend etwas
davon verstanden?« fragte er.
    »Es ist eine Metapher«
, erklärte das
Ding.
    Niemand schenkte ihm Beachtung.
    Masklin kratzte sich am Ohr. »Es schien Grimma eine Menge zu bedeuten.«
    »Es
ist eine Metapher«
, wiederholte das
Ding.
    »Frauen wollen dauernd was«, sagte Angalo. »Meine Frau, zum Beispiel… Redet immer von Kleidern und so.«
    »Ich bin sicher, Enkel Richard hätte uns geholfen«, brummte Gurder. »Wenn wir bereit gewesen wären, mit ihm zu sprechen. Er hätte uns eine anständige Mahlzeit gegeben und … und …«
    »…uns in einem Schuhkarton untergebracht«, warf Masklin ein.
    »…und uns in einem Schuhkarton untergebracht«, sagte Gurder automatisch. »Nein! Ich meine, vielleicht. Ich meine, warum nicht? Eine Stunde erholsamer Schlaf. Wäre doch eine angenehme Abwechslung, oder? Und dann …«
    »…hätte er uns in seiner Tasche herumgetragen«, beendete Masklin den Satz.
    »Nicht unbedingt. Nicht unbedingt.«
    »Ganz bestimmt sogar. Weil er groß ist und wir klein sind.«
    »Start in drei Stunden und siebenundfünfzig Minuten«
, verkündete das
Ding.
    Der Lagerplatz befand sich an einem Graben. In Florida schien es keinen Winter zu geben: Dichtes Grün bedeckte die Böschungen.
    Ein Etwas glitt langsam vorbei – es sah aus wie ein flacher

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