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Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Titel: Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Masklin.
    »Wir sind nur Leute«, erklärte Oma.
    »Und nicht einheimisch«, brachte Torrit hastig her vor.
    Der Fremde schmunzelte und kletterte von einem Holzbalken, auf dem er bisher gesessen hatte. »Interessant«, kommentierte er. »Ich nehme an, ihr seid die Besucher, von denen ich gehört habe. Angeblich kommt ihr aus dem
Draußen.«
Er streckte die Hand aus. Masklin starrte argwöhnisch darauf hinab.
    »Und nun?« fragte er höflich.
    Der Fremde seufzte. »Du solltest sie schütteln.«
    »Ach? Und warum?«
    »Tradition. Ich heiße Dorcas del Ikatessen.« Er lächelte schief. »Habt ihr ebenfalls Namen?«
    Masklin antwortete nicht darauf. »Du siehst den Menschen zu? Wie meinst du das?«
    »Ich studiere ihr Verhalten. Ja, damit beschäftige ich mich.
    Man kann eine Menge über die Zukunft erfahren, wenn man den Menschen zusieht.«
    »So wie mit dem Wetter?« erkundigte sich Masklin.
    »Wetter! Oh, natürlich – Wetter!« Der Wicht grinste vom einen Ohr bis zum anderen. »Klar, ihr wißt über das Wetter Bescheid. Immerhin kommt ihr von
draußen.
Beeindruckendes Phänomen, das Wetter, oder?«
    »Du kennst es?«
    »Aus Geschichten. Hm.« Dorcas musterte den jungen Jäger von Kopf bis Fuß. »Ich dachte immer, Draußenler müßten sich von uns unterscheiden. Leben, ja – aber von einer ganz anderen Art. Kommt mit! Ich zeige euch, was ich meine.«
    Masklin blickte sich in der dunklen, staubigen Welt unter dem Fußboden der Menschen um. Er hatte genug. Es war zu warm und zu trocken, und alle behandelten ihn wie einen Narren. Jetzt erwartete man sogar eine andere Gestalt von ihm.
    »Nun…«, begann er, und das unter den Arm geklemmte
Ding
sagte:
»Wir brauchen diese Person.«
    »Und ob«, bestätigte Dorcas. »Ein hübsches Radio. Werden immer kleiner, nicht wahr?« Dorcas führte sie zu einem großen, quadratischen, tiefen und dunklen Loch. Einige Kabel, dicker als ein Wicht, verschwanden in der finsteren Tiefe.
    »Dort wohnst du?« fragte Grimma.
    Dorcas hantierte in der Dunkelheit, und kurz darauf machte es
Klick.
Weit oben donnerte etwas, und es folgte lautes Rasseln.
    »Hm? O nein. Hab eine Ewigkeit gebraucht, um dieses Rätsel zu lösen. Es handelt sich um eine Art Boden an einem Seil.
    Gleitet dauernd auf und ab. Mit Menschen drin. Ich dachte mir: He, Dorcas, du wirst auch nicht jünger, und das Treppensteigen strengt dich zu sehr an. Daraufhin habe ich diese Vorrichtung untersucht. Sie ist überhaupt nicht kompliziert. Kein Wunder: Sonst könnten Menschen sie gar nicht benutzen. Bitte tretet zurück.«
    Etwas Gewaltiges und Schwarzes sank durch den Schacht und hielt dicht über ihren Köpfen an. Es klapperte und knarrte, und hinzu kamen die inzwischen schon vertrauten Geräusche von schwerfällig umherstapfenden Menschen.
    Unter dem Lift hing ein kleiner Drahtkorb an Stricken.
    Oma Morkie schnaufte. »Wenn du glaubst, daß ich mich in ein hin und her baumelndes Drahtnetz setze, hast du dich gründlich geirrt.«
    »Ist es sicher?« fragte Masklin.
    »Mehr oder weniger, mehr oder weniger«, entgegnete Dorcas, schwang sich in den Korb und fummelte an einem Bündel aus Schaltern herum. »Beeilt euch. Hier entlang, Madam.«
    »Äh, wieviel mehr oder weniger?« fragte Masklin, als Oma Morkie einstieg. Sie erhob jetzt keine Einwände mehr, war viel zu sehr davon überrascht, Madam genannt zu werden.
    »Nun,
meine
Konstruktion ist sicher«, sagte Dorcas.
    »Allerdings: Das
Ding
über uns wurde von Menschen montiert, und daher kann man nie wissen. Festhalten, es geht nach
oben!«
    Etwas krachte, und der Lift setzte sich mit einem Ruck in Bewegung, glitt durch den Schacht empor. »Toll, nicht wahr?«
    Dorcas lächelte stolz. »Hab eine Ewigkeit gebraucht, um neue Schaltverbindungen zu schaffen. Man sollte eigentlich meinen, daß die Menschen Verdacht schöpfen, nicht wahr? Sie drücken den Knopf für ›unten‹ aber wenn ich nach oben will, geht’s nach oben. Zunächst habe ich befürchtet, daß die Menschen einen Lift, der sich anscheinend von ganz allein bewegt, für seltsam halten. Aber sie sind einfach zu dumm, um so etwas zu bemerken. Da wären wir schon.«
    Der Aufzug verharrte mit einem neuerlichen Ruck, und der Drahtkorb hing auf einer Höhe mit einer weiteren Nomenetage unter dem Fußboden.
    »Elektro- und Haushaltsgeräte«, verkündete Dorcas.
    »Mein Zuhause. Hier stört mich niemand, nicht einmal der Abt.
    Nur ich weiß, wie hier alles funktioniert.«
    Masklin sah viele Drähte und Leitungen, die

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