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Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Titel: Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Möchtest du, daß ich komme und dir helfe?« Diese schreckliche Drohung genügte.
    Der Dicke setzte sich sofort in Bewegung,
lief
den Rest der Strecke und wankte mit einem erleichterten Schnaufen in den Schatten der großen Ladefläche.
    »Alle sollten sich einen weichen Platz suchen«, riet Masklin.
    »Wegen der möglichen Erschütterungen und so. Und schick die kräftigsten Nomen ins Führerhaus. Dort brauchen wir jede Hilfe, die verfügbar ist, glaub mir.« Oma Morkie nickte und trieb eine Familie an, die auf der Laufplanke stehengeblieben war.
    Masklin blickte auf den endlosen Strom aus Leuten hinab, die in den Lastwagen kletterten. Viele von ihnen taumelten unter dem Gewicht schwerer Beutel und Taschen.
    Seltsam: Er hatte jetzt das Gefühl, alles in die Wege geleitet zu haben. Die Evakuierung des Kaufhauses lief wie, wie – wie etwas, das gut lief. Entweder gelang der Plan, oder er gelang nicht. Entweder konnten die Nomen gut zusammenarbeiten, oder sie konnten es nicht.
    Er erinnerte sich an das Bild von Gulliver. Wahrscheinlich nur das Ergebnis besonders phantasievoller Phantasie, meinte Gurder. Nun, Bücher enthielten oft Dinge, die es in der Realität gar nicht gab. Trotzdem fand Masklin Gefallen an der Vorstellung, daß die Nomen sich lange genug über etwas einig waren, so wie die kleinen Männer und Frauen im Buch …
    »Nun, es scheint jetzt alles zu klappen«, sagte er unsicher.
    »Sieht ganz danach aus«, erwiderte Oma Morkie.
    »Äh, vielleicht wäre es sinnvoll, festzustellen, was die Kisten enthalten«, fügte Masklin hinzu. »Wenn wir anhalten, bleibt uns möglicherweise nur wenig Zeit, um …«
    »Ich habe Torrit damit beauftragt«, unterbrach ihn Oma.
    »Sei unbesorgt.«
    »Oh.« Masklin nickte. »Gut.« Er fühlte sich plötzlich überflüssig.
    Aus reiner – nun, nicht aus Langeweile, denn das Herz klopfte ihm bis zum Hals – Unruhe kehrte er ins Führerhaus zurück.
    Dorcas’ Wichte hatten bereits eine hölzerne Plattform über dem Lenkrad gebaut, direkt vor dem großen Fenster. Der Erfinder stand auf dem Boden und exerzierte mit den Einsatzgruppen.
    »Also schön!« rief er. »Und jetzt… Erster Gang!«
    »Pedal nach unten, zwei, drei…«, ließ sich das Beschleunigungsteam vernehmen.
    »Hebel nach oben, zwei, drei…«, antworteten die Wichte am Schalthebel.
    »Pedal nach oben, zwei, drei, vier!« Der Leiter des Kupplungsteams winkte Dorcas zu. »Gang eingelegt!«
    »Das war mies, absolut mies«, schimpfte der Erfinder. »Was ist mit der Beschleunigungsgruppe passiert, hm? Bringt das Pedal nach unten!«
    »Entschuldige bitte, Dorcas.« Masklin berührte den alten Nom an der Schulter. »Übt auch weiterhin!« befahl Dorcas.
    »Bis hoch zum vierten Gang. Es muß reibungslos laufen, klar?
    Ja? Was ist denn? Oh, du bist’s.«
    »Ja, ich bin’s«, bestätigte Masklin. »Bald sind alle an Bord.
    Wann seid ihr hier soweit?«
    »Dieser Haufen aus Idioten lernt es
nie.«
    »Oh.«
    »Deshalb können wir jederzeit losfahren und unterwegs Erfahrungen sammeln. Das Lenken zum Beispiel läßt sich erst üben, wenn der Laster rollt.«
    »Wir schicken dir noch mehr Helfer«, kündigte Masklin an.
    »Oh, ausgezeichnet. Genau das hat mir gefehlt: noch mehr Leute, die nicht imstande sind, rechts von links zu unterscheiden.«
    »Wie willst du wissen, wohin gesteuert werden muß?«
    »Semaphor«, sagte Dorcas fest.
    »Semaphor?«
    »Signalisieren mit Flaggen. Du erklärst dem Burschen auf der Plattform, wohin du fahren willst, und ich beobachte seine Signale. Mit einer Woche mehr Zeit hätte ich vielleicht eine Art Telefon installieren können.«
    »Flaggen«, sagte Masklin. »Und das funktioniert?«
    »Das will ich stark hoffen. Später probieren wir’s aus.«
    Und jetzt war es später. Die letzten Nomen-Kundschafter kletterten in den Lastwagen. Hinten hatten es sich die meisten Leute so bequem wie möglich gemacht und lagen hellwach in der Dunkelheit.
    Masklin stand auf der Plattform, zusammen mit Angalo, Gurder und dem
Ding.
Gurder wußte noch weniger von Lastern als Masklin, aber man hielt es für besser, daß er zugegen war.
    Immerhin stahlen sie einen Lastwagen von Arnold Bros (gegr. 1905), und vielleicht wurden Erklärungen notwendig. Angalo hatte zunächst versucht, sich von Bobo begleiten zu lassen, doch damit rief er allgemeinen Unwillen hervor, insbesondere den des Draußenlers, der die Ratte zur Ladefläche verbannte.
    Auch Grimma war zugegen. Gurder wollte von ihr wissen, warum sie sich im

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