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Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Titel: Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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und er schien sich große Mühe zu geben, die Selbstbeherrschung zu wahren.
    »So – habe ich mir das nicht vorgestellt«, krächzte er.
    »Nein«, sagte Masklin.
    »Wir – wir sind gerade noch rechtzeitig aus dem Kaufhaus entkommen.«
    »Ja.«
    Gurder hüstelte. Er erweckte den Eindruck, lange mit sich gerungen zu haben und nun eine Entscheidung zu treffen.
    »Was wir Arnold Bros (gegr. 1905) verdanken«, sagte er fest.
    »Bitte?«
    Gurder drehte den Kopf. »Wenn er dich nicht ins Kaufhaus gerufen hätte, wären wir noch immer dort.« Bei jedem Wort klang er zuversichtlicher.
    »Aber…« Masklin zögerte. Das ergab doch gar keinen Sinn.
    Wenn sie nicht beschlossen hatten, mit einem Lastwagen ins Draußen zu fahren, wäre nie ein Feuer ausgebrochen. Oder?
    Zweifel keimten in ihm.
Vielleicht ist ein Feuerkübel undicht geworden,
dachte er und hielt es für besser, dem jungen Abt nicht zu widersprechen. Gewisse Leute mochten es nicht, wenn man gewisse Dinge in Frage stellte. Masklin fand das alles sehr seltsam. »Komisch, daß er euer Kaufhaus brennen läßt«, sagte der Jäger schlicht.
    »Normalerweise bestünde gar keine Gefahr«, entgegnete Gurder. »Wegen der Sprinkleranlage. Außerdem gibt es spezielle Vorrichtungen, die dafür sorgen, daß ein Feuer nach draußen gelangt und niemanden bedroht. Sie heißen Feuertüren.
    Arnold Bros (gegr. 1905) läßt das Kaufhaus abbrennen, weil wir es jetzt nicht mehr brauchen.« Es krachte, als die oberste Etage einstürzte.
    »Das Ende der Buchhaltung«, stellte Masklin fest.
    »Ich hoffe, die Menschen sind jetzt nicht mehr dort drin.«
    »Wer?«
    »Du weißt schon. Wir haben ihre Namen an den Türen gelesen. Löhne. Und Gehälter. Personal. Geschäftsführer.«
    »Ich bin sicher, Arnold Bros (gegr. 1905) hat sie in Sicherheit gebracht«, behauptete Gurder.
    Masklin hob kurz die Schultern. Und dann sah er eine Gestalt, deren Silhouette sich vor den Flammen abzeichnete.
    Bombenpreise.
Die Mütze bot einen unmißverständlichen Hinweis. Er hielt eine Taschenlampe in der Hand und unterhielt sich mit anderen Menschen. Als er sich halb umdrehte, blickte Masklin in sein Gesicht. Er schien sehr zornig zu sein.
    Und er wirkte sehr menschlich. Ohne das
grauenhafte
Licht und die nächtlichen Schatten im Kaufhaus entpuppte sich
Bombenpreise
als gewöhnlicher Mensch. Andererseits…
    Nein, es war zu kompliziert. Und außerdem gab es wichtigere Dinge.
    »Komm«, sagte Masklin. »Kehren wir zurück. Ich glaube, wir sollten so schnell wie möglich so weit wie möglich fahren.«
    »Ich werde Arnold Bros (gegr. 1905) bitten, uns den Weg zu weisen«, versprach Gurder.
    »Ja.« Masklin nickte. »Gute Idee. Warum auch nicht. Aber jetzt müssen wir uns beeil…«
    »Sein Schild verkündet:
Wenn Sie nicht finden, was Sie suchen, so wenden Sie sich an die Auskunft.«
    Masklin ergriff den Abt am Arm.
Jeder braucht etwas,
dachte er.
Und man kann nie wissen.
    »Ich ziehe an diesem Strick«, sagte Angalo und deutete auf den Faden über seiner Schulter – er verschwand in den Tiefen des Führerhauses. »Dann weiß der Anführer der Lenkradnachlinks-Gruppe, daß er nach links steuern soll. Weil das Seil an seinem Arm festgebunden ist. Der andere Strick führt zur Rechts-Mannschaft. Auf diese Weise benötigen wir nicht mehr so viele Signale, und Dorcas kann sich auf die Gänge und so konzentrieren. Und aufs Bremsen. Es muß auch möglich sein, ohne die Hilfe einer Mauer anzuhalten.«
    »Was ist mit Licht?« fragte Masklin. Angalo strahlte.
    »Signal fürs Licht«, wandte er sich an den Nom mit den Flaggen. »Wir haben Fäden an den Schaltern befestigt und…«
    Etwas klickte, und ein langer Metallarm glitt über die Windschutzscheibe, strich Regentropfen fort. Sie beobachteten ihn eine Zeitlang.
    »Er
beleuchtet
nicht sehr viel, oder?« meinte Grimma.
    »Falscher Schalter«, entschuldigte sich Angalo. »Signalgeber: Der Wischer soll eingeschaltet bleiben, und außerdem möchten wir
Licht.«
Unten zankten sich mehrere Wichte, und dann klickte es noch einmal. Unmittelbar darauf erklang die dumpfe Stimme eines Menschen im Führerhaus.
    »Keine Sorge, es ist nur das Radio«, sagte Angalo.
    »Aber eben nicht das
Licht.
Dorcas sollte es eigentlich wissen.«
    »Ich kenne Radios«, erwiderte Gurder. »Du brauchst mir nicht zu erklären, was ein Radio ist.«
    »Ich
hätte nichts gegen eine Erklärung einzuwenden«, ließ sich Masklin vernehmen, der keine Ahnung hatte, was Radios darstellten.
    »Neunundzwanzig

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