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Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Titel: Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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fünfundneunzig, Batterien nicht Inbegriffen«, sagte Gurder. »Mit UKW und MW und eingebautem Kassettenrecorder. Einmaliges Angebot. Sofort zugreifen.«
    »Ukahweh und Emweh?« wiederholte Masklin.
    »Ja.«
    Die Menschenstimme dröhnte auch weiterhin aus dem Radio.
    »…
größtes Feuer in der Geschichte dieser Stadt. Es wurde auch die Feuerwehr von Newton alarmiert. Unterdessen sucht die Polizei nach einem Lastwagen des Kaufhauses, der das Gebäude kurz vor dem Brand verließ…«
    »Das Licht, das
Licht.
Der dritte Schalter.« Angalo gestikulierte. Einige Sekunden später gleißte ein weißer Glanz durch die Gasse vor dem Laster.
    »Eigentlich müßten zwei Lampen leuchten«, sagte Angalo.
    »Aber eine zerbrach, als wir das Kaufhaus verließen. Na schön, sind wir jetzt soweit?«
    »Wer das gesuchte Fahrzeug sieht, sollte sofort die Polizei von Grimethorpe verständigen…«
    »Und schaltet das Radio aus«, fügte Angalo hinzu.
    »Das Brummen geht mir auf die Nerven.«
    »Schade, daß wir es nicht verstehen«, meinte Masklin. »Ich bin sicher, die Menschen sind recht intelligent. Leider bleibt ihre Sprache reines Kauderwelsch für uns.« Er nickte Angalo zu. »Also los!«
    Diesmal klappte es besser. Der Lastwagen kratzte nur kurz an der Mauer entlang, löste sich dann von ihr, rollte langsam durch die schmale Gasse und näherte sich den fernen Lichtern an ihrem Ende. Als die Wände rechts und links zurückwichen, ordnete Angalo ein Bremsmanöver an, und der Laster hielt mit einem nur leichten Ruck.
    »Wohin jetzt?« fragte der Sohn des Herzogs. Masklin schwieg.
    Gurder blätterte im Taschenkalender. »Kommt ganz darauf an, wohin wir wollen. Haltet nach Schildern Ausschau, auf denen Afrika steht. Oder vielleicht Kanada.«
    »Dort vorn sehe ich ein Schild.« Angalo starrte durch den Regen. »›Stadtmitte‹ lautet seine Botschaft. Und daneben erkenne ich einen Pfeil mit der Aufschrift…« Er kniff die Augen zusammen. »Einbann …«
    »Einbahnstraße«, murmelte Grimma.
    »Stadtmitte klingt nicht sehr vielversprechend«, sagte Masklin.
    »Außerdem fehlt ein derartiger Hinweis auf der Karte«, erwiderte Gurder.
    »Also die andere Richtung.« Angalo zog an einem Faden.
    »Ich bin nicht so sicher, was Einbahnstraßen betrifft«, gab Masklin zu bedenken. »Vielleicht sollte man nur in einer Richtung in ihnen unterwegs sein.«
    »Das sind wir auch«,entgegnete Angalo. »Außerdem: Wie soll man denn in zwei Richtungen
gleichzeitig
fahren?« Der Lastwagen rollte aus der Nebenstraße, holperte über den Bürgersteig und setzte die Fahrt über glatten Asphalt fort.
    »Und jetzt der zweite Gang«, sagte Angalo. »Und etwas mehr Schneller-Pedal.« Ein Auto wich dem Laster langsam aus, und für die Nomen klang seine Hupe wie das ferne Klagen eines Nebelhorns.
    »Solche Fahrer dürften eigentlich gar nicht auf der Straße erlaubt sein«, meinte Angalo. Ein Pochen folgte, und die Reste einer Laterne fielen zur Seite. »Irgendwer hat hier irgendwelche Sachen aufgestellt.«
    »Denk daran, daß man auf andere Verkehrsteilnehmer Rücksicht nehmen muß«, erinnerte Masklin den Sohn des Herzogs.
    »Ich hab’s nicht vergessen. Bisher sind wir gegen kein Auto gestoßen, oder?« Angalo horchte kurz. »Was war das?«
    »Einige Büsche, glaube ich«, antwortete Masklin. »Ich frage mich, wer sie mitten auf der Straße angepflanzt hat.«
    »Wenn ich mich nicht sehr irre, befindet sich die Straße etwas weiter rechts«, sagte Gurder.
    »Und sie kriecht hin und her, bleibt nie an einem Ort«, grummelte Angalo verdrießlich. Er zog behutsam am Rechts-Faden.
    Es war fast Mitternacht, und nach dem Einbruch der Dunkelheit ging es in dem Ort Grimethorpe eher ruhig zu. Es gab keine Autos, die mit dem Laster zusammenstoßen konnten, als er aus dem Alderman Surley Way donnerte und durch die John Lennon Avenue raste – ein großer zerbeulter Blechberg, der im Licht der Neonlampen feucht glänzte. Inzwischen regnete es nicht mehr, doch Nebelschwaden krochen über die breite Straße.
    Es war eine fast friedliche Szene.
    »Und jetzt der dritte Gang«, sagte Angalo. »Noch etwas schneller. He, was hat es mit dem Schild dort vorn auf sich?«
    Grimma und Masklin reckten den Hals und blickten durch die Windschutzscheibe.
    »Sieht nach ›Achtung, Straßenbauarbeiten‹ aus.« Grimmas Stimme klang verwirrt.
    »Hört sich gut an. Ihr da unten – noch mehr Schneller-Pedal.«
    »Ja, aber…«, begann Masklin. »Was
bedeutet
›Straßenbauarbeiten‹? Wird

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