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Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Titel: Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Dinge, die man eigentlich nicht an einem Laster erwartet: Büsche und mehr Dellen als ein Stück Wellblech.
    Möglicherweise wundern sie sich darüber, warum am einen Türgriff ein Schild mit der Aufschrift ›Achtung, Straßenbauarbeiten‹ hängt.
    Bestimmt fragen sie sich, weshalb das sonderbare Gefährt jetzt allmählich langsamer wird und stehenbleibt.
    Der Streifenwagen hielt auf eine eindrucksvollere Weise: Reifen quietschten; am Straßenrand wirbelten die blockierten Räder Kies und Sand auf. Zwei Polizisten fielen fast aus dem Auto, rannten zum Laster und rissen die Türen auf.
    Wenn die Beobachter in der Lage gewesen wären, die menschliche Sprache zu verstehen, so hätten sie erst folgendes gehört:
Na, schön, Bürschchen, das wär’s für heute abend.
Und dann:
He, wo steckt der Kerl? Ich sehe hier nur jede Menge Fäden!
Und der zweite Mann antwertete:
Bestimmt ist er auf der anderen Seite rausgeklettert, um sich aus dem Staub zu machen.
    Und während dies geschah und während sich die Polizisten im Bereich der Sträucher umsahen, mit ihren Taschenlampen unschlüssig in den Nebel leuchteten … Zwei winzige Gestalten lösten sich aus den Schatten am Heck des Lasters und eilten zum Streifenwagen. Sie bewegten sich sehr schnell, wie Mäuse. Und ihre Stimmen klangen wie leises Quieken.
    Sie trugen eine Zange.
    Einige Sekunden später liefen sie zurück und verschwanden wieder unter dem Lastwagen, der kurz darauf losrollte.
    Die Polizisten drehten sich überrascht um und hasteten zu ihrem Auto.
    Doch der Motor blieb stumm. Statt dessen hörte man nur das Surren des Anlassers in der nebligen Nacht. Nach einer Weile stieg einer der beiden Männer aus und hob die Kühlerhaube.
    Als sich die Konturen des Lasters im Dunst verloren, als das Glühen des einen Rücklichts verblaßte, tastete der Polizist unter den Wagen und griff nach einigen durchgeschnittenen Drähten.
    Dies alles hätten die Beobachter gesehen. Aber es waren nur zwei Kühe zugegen, und sie verstanden überhaupt nichts.
    Vielleicht ist die Geschichte hier fast zu Ende. Einige Tage später fand man den Lastwagen in einem Straßengraben außerhalb des Ortes. Seltsam: Die Batterie sowie alle Drähte, Glühbirnen und Schalter fehlten. Ebenso das Radio.
    Das Führerhaus war voller Fäden.

Kapitel 14
    XV. Und die Nomen sprachen: Hier ist unsere neue Heimat, für immer und ewig.
    XVI. Und der Draußenler schwieg.
    Aus dem
Buch der Nomen
, Ausgänge,
Kapitel 4, Verse XV-XVI
    Es handelte sich um einen alten Steinbruch. Die Nomen wußten das, weil am Tor ein rostiges Schild hing:
    Steinbruch, Gefahr. Zutritt verboten.
    Sie fanden ihn nach einem langen und verzweifelten Marsch über die Felder. Durch reinen Zufall, behauptete Angalo. Mit Arnold Bros’ (gegr. 1905) Hilfe, versicherte Gurder.
    Es spielt keine Rolle, wie sie sich dort niederließen, die alten verfallenen Gebäude fanden. Höhlen und Felshaufen erforschten, Ratten verscheuchten. Das war nicht weiter schwer. Als weitaus schwieriger erwies es sich, die älteren Nomen dazu zu bewegen, nach draußen zu gehen. Oma Morkie trug erheblich zu einer Lösung dieses Problems bei, indem sie vor einer der Höhlen auf und ab stapfte, sich mutig der schrecklichen ›frischen Luft‹ aussetzte.
    Hinzu kam: Die aus dem Kaufhaus mitgenommenen Nahrungsvorräte reichten nicht für immer. Die Nomen hungerten – und erinnerten sich bald an die Kaninchen auf den Feldern.
    Und ans Gemüse. Es war nicht so rein und sauber, wie es nach dem Willen von Arnold Bros (gegr. 1905) eigentlich sein sollte, steckte vielmehr schmutzig im Boden. Viele Klagen darüber wurden laut. Die Maulwurfshaufen auf dem nächsten Feld stellten nur das Ergebnis des ersten experimentellen Kartoffelbergwerks dar…
    Nach einigen recht unangenehmen Erlebnissen lernten Füchse, sich von den Nomen fernzuhalten. Und dann entdeckte Dorcas Elektrizität, die noch immer in Drähten wohnte – sie führten zu einem Kasten in einer der verlassenen Hütten. An sie heranzugelangen und gleichzeitig am Leben zu bleiben, erforderte ebenso gründliche Planung wie die Große Fahrt; man verwendete dabei Besenstiele und Gummihandschuhe.
    Masklin überlegte lange und schob das Ding schließlich in die Nähe eines elektrischen Drahts. Einige Lichter flackerten daran, doch es schwieg auch weiterhin. Er glaubte, daß es zuhörte.
    Er
hörte,
wie es lauschte. Nach einer Weile nahm er es fort und verstaute es in einem Mauerspalt. Aus irgendeinem Grund

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