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Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Titel: Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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mit der grauenhaften Lampe!« Der Laster rumpelte an eine Böschung, riß dicke Erdbrocken aus dem Boden und wackelte wieder auf die Straße.
    »Wie dem auch sei…«, sagte Angalo zufrieden. »Das alles spielt jetzt keine Rolle mehr. Wir haben Arnold Bros (gegr. 1905) im Kaufhaus zurückgelassen. Hier im Draußen brauchen wir den religiösen Kram nicht mehr.« Es war ziemlich laut im Führerhaus, aber diese Worte schufen eine seltsame Stille.
    »Es stimmt«, verteidigte Angalo seinen Standpunkt. »Dorcas ist der gleichen Ansicht. Und auch viele der jüngeren Wichte.«
    »Ach, tatsächlich?« Gurder musterte den Steuerer streng.
    »Ich
bin der Meinung: Wenn Arnold Bros (gegr. 1905) jemals irgendwo war, dann ist er überall.«
    »Was soll das heißen?«
    »Ich weiß es nicht genau. Muß erst noch gründlicher darüber nachdenken.«
    Angalo schnaubte. »Na schön, denk gründlich nach. Aber ich glaube nicht mehr daran. Es ist alles Unfug. Falls ich mich irre, so erwarte ich eure Strafe, günstige Angebote in Hülle und Fülle«, fügte er hinzu.
    Irgendwo blinkte blaues Licht. Es gab Spiegel über den beiden vorderen Rädern des Lastwagens: Einer von ihnen war zerbrochen und der andere verbogen, aber sie funktionierten noch immer, zumindest in gewisser Weise. Das Licht schimmerte hinter dem Laster. »Wer auch immer es sein mag – er verfolgt uns«, sagte Masklin leise.
    »Und ich höre das
Tatü-
Singen«, meinte Gurder. Der Jäger überlegte. »Ich glaube, es wäre eine gute Idee, die Straße zu verlassen.« Angalo blickte von einer Seite zur anderen.
    »Zu viele Hecken«, brummte er.
    »Nein, ich meine, wir sollten besser die Straße wechseln.
    Läßt sich das bewerkstelligen?«
    »Zehnvier. Kein Problem. He, der Typ will überholen! Was für eine Frechheit! Ha!« Der Lastwagen schwenkte hin und her.
    »Könnten wir doch nur die Fenster öffnen!« fuhr der Sohn des Herzogs fort. »Einer der Fahrer, die ich beobachtet habe …
    Wenn hinter ihm jemand hupte, streckte er die Hand nach draußen, winkte und rief etwas. Ich glaube, das ist die richtige Verhaltensweise.« Er hob den Arm und donnerte:
»Woraufwartestdunochblödmann!«
    »Wie dem auch sei…«, sagte Masklin. »Such uns eine andere Straße. Eine schmale. Ich bin gleich wieder da.« Er kletterte die Strickleiter zu Dorcas und seinen Leuten hinunter. Derzeit beschränkte sich ihre Tätigkeit darauf, ab und zu an den Seilen zu ziehen, die das Lenkrad drehten, und die Beschleunigungsgruppe übte einen gleichmäßigen Druck auf das SchnellerPedal aus. Viele Wichte hatten Platz genommen und versuchten sich zu entspannen. Einige fröhliche Hurrarufe erklangen, als sich Masklin zu ihnen gesellte.
    Dorcas saß allein und kritzelte etwas auf einen Zettel.
    »Oh, du bist’s!« sagte er. »Klappt jetzt alles? Gibt es keine Dinge mehr, gegen die wir stoßen können?«
    »Wir werden verfolgt«, erklärte Masklin. »Von jemandem, der möchte, daß wir anhalten.«
    »Ein anderer Lastwagen?«
    »Ein Auto, glaube ich. Mit Menschen drin.«
    Dorcas kratzte sich am Kinn.
    »Welche Art von Hilfe erhoffst du dir?«
    »Als wir nicht wollten, daß der Laster die Garage verließ…«, begann Masklin. »Mit bestimmten Werkzeugen gelang es dir, Drähte durchzuschneiden.«
    »Zangen. Und?«
    »Hast du sie noch?«
    »O ja. Aber es sind zwei Nomen erforderlich, um sie zu benutzen.«
    »Dann brauche ich einen Helfer.« Masklin erläuterte seinen Plan.
    Der alte Erfinder musterte ihn mit kaum verhohlener Bewunderung und schüttelte dann den Kopf. »Unmöglich«, erwiderte er. »Die Zeit genügt nicht. Trotzdem: eine gute Idee.«
    »Aber wir sind viel schneller als Menschen! Wir
könnten
es schaffen und wieder im Lastwagen sein, bevor sie etwas merken!«
    »Hm.« Dorcas lächelte skeptisch. »Und du willst an diesem Einsatz selbst teilnehmen?«
    »Ja. Nomen, die sich bisher nie ins Draußen gewagt haben, sind vielleicht, äh, überfordert.«
    Der Erfinder stand auf und gähnte. »Nun, ich würde gern mal die ›frische Luft‹ ausprobieren. Soll sehr gut sein.«
    Man stelle sich Beobachter vor, die hinter den Sträuchern neben der nebelumhüllten. Landstraße hocken: Sie sehen einen Lastwagen, der sich mit ziemlich hoher Geschwindigkeit nähert.
    Vielleicht denken sie: Dies ist ein sehr ungewöhnliches Fahrzeug. Es hat viele Dinge verloren, die eigentlich dazugehören, zum Beispiel einen Scheinwerfer, eine Stoßstange, den größten Teil des Lacks an der einen Seite. Dafür hat es

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