Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel
nichts.«
»Genau«, bestätigte Sacco.
»Ein großes eckiges Ding«, erklärte der Ingenieur.
»Mindestens acht von euch sind notwendig, um die Batterie zu tragen. Und laßt sie bloß nicht fallen, ganz gleich, was auch passiert.«
»Warum?« fragte Grimma. »Es wäre doch eine gute Idee, die Batterie kaputtzuschlagen, oder?«
»Äh, äh, äh«, stieß Dorcas hervor, wie ein Motor, der nicht ansprang. »Nein, weil, weil, weil es gefährlich sein könnte. Ja.
Gefährlich. Ja. Wegen, wegen, wegen der Säure und so. Die Batterie muß ganz vorsichtig ausgebaut werden, und ich bringe sie dann an einem sicheren Ort unter. Ja. An einem sehr sicheren Ort. Los geht’s. Ihr holt den Schraubenschlüssel.« Dorcas deutete auf zwei Nomen.
Die beiden Wichte eilten fort.
»Und abgesehen von der Batterie?« erkundigte sich Grimma.
»Wir entleeren den Tank«, sagte der alte Ingenieur fest, als sie unter den Lastwagen traten. Er war viel kleiner als jener Laster, den sie bei der Langen Fahrt benutzt hatten, aber er wirkte trotzdem riesig. Dorcas ging noch einige Schritte vor und blieb dann unter dem großen gewölbten Metalleib des Tanks stehen.
Vier junge Nomen holten einen leeren Kanister aus dem Gebüsch. Dorcas rief sie zu sich und deutete auf das gewaltige Gebilde weiter oben.
»Sucht nach einer Schraube. Sie dient dazu, den Treibstoff abzulassen. Dreht sie mit dem Schraubenschlüssel auf. Und stellt
vorher
den Kanister darunter!« Die jungen Leute nickten begeistert und machten sich an die Arbeit. Wichte sind gute Kletterer und erstaunlich kräftig, wenn man bedenkt, daß sie nicht größer werden als zehn Zentimeter.
»Und achtet darauf, nichts zu verschütten!« rief ihnen Dorcas nach.
»Warum spielt das eine Rolle?« fragte Grimma hinter ihm.
»Wir wollen das Zeug doch nur aus dem Tank holen. Ist es nicht völlig gleich, was anschließend daraus wird?« Sie maß den Ingenieur mit einem nachdenklichen Blick.
Dorcas drehte sich um, blinzelte und überlegte fieberhaft.
»Äh«, sagte er. »Äh. Äh. Weil. Weilweilweil. Äh. Weil…
Treibstoff ist gefährlich. Darf nicht in den Boden gelangen.
Wegen der Umweltverschmutzung. Wir sollten ihn im Kanister aufbewahren und …«
»Und an einem sicheren Ort verstauen?« fragte Grimma mißtrauisch.
»Ja, ja, genau!« Dorcas spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach. »Gute Idee. Komm, gehen wir dorthin …« Er spürte einen plötzlichen Luftzug und hörte ein Pochen: Die Batterie des Lastwagens landete dort, wo sie eben noch gestanden hatten.
»Entschuldige, Dorcas!« rief Sacco von oben. »Sie war viel schwerer, als wir dachten. Wir konnten sie nicht festhalten.«
»Idioten!« entfuhr es Grimma.
»Ja, Idioten seid ihr!« donnerte der Ingenieur. »Vielleicht ist die Batterie beschädigt worden! Kommt runter und bringt sie zur Hecke, in Ordnung?«
»Wir hätten
verletzt
werden können«, sagte Grimma.
»Ja, ja, ja, genau das meine ich«, erwiderte Dorcas.
»Könntest du hier ein bißchen organisieren? Es sind gute Jungs, aber manchmal übertreiben sie’s mit ihrer Begeisterung, wenn du verstehst, was ich meine.« Er wanderte durch die Schatten, den Kopf weit nach hinten geneigt.
»Nun!« zischte Grimma und beobachtete, wie Sacco und seine Freunde verlegen herabkletterten.
»Steht nicht einfach so herum«, sagte sie. »Zur Hecke mit der Batterie. Hat euch Dorcas nicht gezeigt, wie man mit Hebeln umgeht? Sind sehr wichtig. Es ist erstaunlich, was man mit Hebeln anstellen kann. Während der Langen Fahrt haben wir sie häufig benutzt …« Sie unterbrach sich, blickte zur fernen Gestalt des Ingenieurs und kniff die Augen zusammen.
Er ist schlau,
dachte Grimma.
Und er hat irgend etwas vor.
»An die Arbeit«, forderte sie die jungen Wichte auf und lief zu Dorcas.
Er stand unter dem Motor des Lastwagens und sah zu einem Durcheinander aus rostigen Rohrleitungen. Als sich Grimma ihm näherte, hörte sie sein Murmeln:
»Nun, was brauchen wir sonst noch?«
»Brauchen?« wiederholte sie. »Wie meinst du denn das?«
»Oh, für Jek …« Dorcas klappte den Mund zu und drehte sich langsam um. »Äh, ich meinte nur… Was ist sonst noch nötig, um dafür zu sorgen, daß sich der Laster nicht mehr bewegen kann?« erklärte er mit steinerner Miene. »Äh, nur darum geht’s mir.«
»Du spielst doch nicht etwa mit dem Gedanken, den Laster zu fahren, oder?« fragte Grimma.
»Was für eine törichte Vorstellung. Wohin denn? Er könnte doch nicht über die Felder bis zur
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