Die Schlacht der Trolle
Gesichter und solche voller Begeisterung, Junge und Alte, Männer und Frauen, Masriden und Szarken. Sie alle winkten ihm zu oder neigten ihre Häupter vor ihm. Sie alle waren bereit, ihm in die Schlacht zu folgen.
Als die Reiter die Mitte des Lagers erreichten, wo sie von den Anführern erwartet wurden, verlangsamte Tamár den Schritt seines Tieres und sprang aus dem Sattel. Sofort eilten Knechte herbei und nahmen die Zügel, während der junge Marczeg zu den Adligen schritt. Seine Rüstung war staubig, ebenso wie sein Haar, doch hier war er der Herr. Breitbeinig stellte er sich vor Baró Odön und nickte leicht. Der Szarke hingegen verneigte sich angemessen tief. Auch er trug eine Rüstung, darüber einen leichten, gesteppten Waffenrock in einem auffallenden Rot.
»Willkommen, Marczeg Békésar. Ich hoffe, dass Ihr zufrieden seid mit dem, was Ihr seht.« Mit einer umfassenden Geste deutete Odön auf das Lager.
Obwohl das selbstgefällige Grinsen des Szarken Tamár nicht gefiel, verbiss sich der Masride jeglichen Kommentar, lächelte und erwiderte: »Durchaus. Hier sind mehr Truppen versammelt, als ich zu hoffen wagte. Gemeinsam mit jenen, die ich hierher führe, wird es uns ein Leichtes sein, Marczeg Laszlár zu besiegen!«
Bei diesen letzten Worten hatte er die Stimme erhoben, und der Jubel der Soldaten dankte ihm. Zuversicht und Vertrauen sind die Schlüssel zum Sieg. Vertrauen in sich selbst und in die Anführer. Meine Krieger vertrauen mir, und ich werde sie nicht enttäuschen.
»Ihr seid weit geritten.« Mit dieser knappen Feststellung riss Odön ihn aus seinen Gedanken. »Wollt Ihr Euch zunächst erfrischen?«
»Nein. Ein Becher Wein wird genügen. Lasst uns in ein Zelt gehen, damit Ihr mich über die Lage informieren könnt«, erwiderte Tamár höflich, und fügte dann rasch hinzu: »Was ist mit den Menschen aus Turduj? Sind sie in Sicherheit?«
»Wir haben uns gedacht, dass Szilas sein Hauptaugenmerk auf uns richten wird. Also haben wir einen Teil der Flüchtlinge nach Norden gesandt, um dort in den Dörfern Unterschlupf zu suchen. Andere haben wir mit beschlagnahmten Booten übergesetzt.«
»Über den Magy?«, fragte Tamár ungläubig. »Ins Valedoara? In Marczeg Laszlárs Herrschaftsgebiet?«
»Ja«, antwortete Odön lachend. »Wir wollten ihm den Gefallen heimzahlen.«
»Es sind keine Krieger …«
»Nein, Vezét. Aber da Szilas mit seinen Truppen nördlich des Flusses entlangzieht, ist der Süden halbwegs sicher. Er kann nicht überall zugleich sein, nicht wahr? Es sind nur die Gesunden und Kräftigen. Sie ziehen nach Osten, um im Rücken von Marczeg Laszlárs Armee wieder ins Sireva zurückzukehren. Sie sollen unter den in Turduj zurückgebliebenen Soldaten das Gerücht streuen, dass Szilas geschlagen ist!«
»Ein guter Plan, wagemutig, aber gut«, befand Tamár schließlich. Je mehr er darüber nachdachte, desto besser gefiel ihm diese Taktik. Mit einem Schlag auf die Schulter des Szarken fügte der Marczeg hinzu: »Ihr habt gute Arbeit geleistet, Baró. Mein Dank ist Euch gewiss.«
Gemeinsam betraten sie ein prächtiges Zelt, um über die bevorstehende Schlacht zu beraten. Da er durstig war, ließ sich Tamár den schweren Wein seiner Heimat mit Wasser verdünnen. Dankbar trank er in tiefen Schlucken, während die anderen Anwesenden respektvoll schwiegen. Schließlich senkte der junge Masride den Pokal und blickte Odön erwartungsvoll an. »Wie viele?«, fragte er ohne Umschweife.
»Zwanzighundert. Dreiviertel davon sind Reiterei. Es müssen noch Fußsoldaten auf dem Marsch hierher sein, aber es wird knapp werden: Szilas ist den letzten Berichten nach nur wenige Tage entfernt und marschiert uns schnell entgegen.«
»Dann bringen wir mehr als vierzighundert Krieger auf. Ionna befehligt einige hundert weniger. Fast achtzighundert Soldaten stellen sich Szilas also entgegen!«
»Herr«, begann Odön langsam und strich sich mit der Hand über den Bart, »da gibt es eine Sache … Die Krieger murren. Es gefällt ihnen nicht, an der Seite von Wlachaken zu kämpfen.«
Verärgert blickte Tamár den Szarken an. »Ist das so?«
»Ja, Vezét. Es gehen Gerüchte um, dass die wlachkischen Hunde uns während des Kampfes oder danach in den Rücken fallen wollen. Das schmeckt niemandem.«
»Mir gefällt es auch nicht, mit ihnen zu reiten«, erwiderte der Marczeg ernst. »Aber diese Gerüchte sind falsch. Sorge dafür, dass sie enden.«
Mit einem Nicken bestätigte Odön den Befehl, doch seine Miene
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