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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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mehr Kavallerie um sich versammelt hatte, möglicherweise Truppen aus dem Norden und von den Westgrenzen des Sireva. Aber momentan weckte der Anblick seiner berittenen Krieger, ansonsten die stärkste Waffe seines Volkes, in Tamár keinen Stolz.
    Quälend langsam zog das Heer voran. Die Einheiten waren im Laufe des Tages immer weiter auseinandergezogen worden und bildeten jetzt eine lange Kolonne, die dem Flussverlauf folgte. Noch weiter hinten marschierten die Wlachaken, die ihr Lager inzwischen getrennt von seinem eigenen aufschlugen. Neben Tamár ritt Köves, der dem Blick seines Herrn folgte.
    »Was seht Ihr an, Vezét? Die Wlachaken?«
    »Ja.«
    »Unsere Späher sind gut. Wir würden Nachricht bekommen, wenn der Feind in der Nähe wäre«, sagte der Szarke ruhig, und Tamár sah in verdutzt an. Dann lachte er.
    »Nein, ich habe keine Sorge, dass Szilas uns während des Marsches überrascht. Ich dachte nur gerade daran, dass dieses Bündnis sich als schwierig erweist.«
    »Das ist nicht Eure Schuld, Vezét. Wenn Männer und Frauen in den Krieg ziehen, dann kommt es schnell zu Streit. Selbst in unserem Lager gab es Handgreiflichkeiten.«
    »Vermutlich hast du recht; dennoch wurmt es mich, dass ich Masriden hängen musste, weil sie Wlachaken angegriffen haben.«
    Köves zuckte mit den Schultern, als wolle er sagen, dass diese Dinge außerhalb des Einflusses seines Herrn lagen. Nachdenklich blickte Tamár wieder zurück zu der Staubwolke hinter seinen Soldaten. Dass ein Abkommen zwischen Masriden und Wlachaken nicht einfach werden würde, war allen Beteiligten von Anfang an klar gewesen. Dennoch fiel es selbst dem jungen Marczeg schwer, in den Wlachaken echte Verbündete zu sehen, obwohl er wusste, dass seine ganze Hoffnung auf Rückeroberung seines Heimatlandes davon abhing. Meinen Kriegern gefällt es noch weniger als mir. Sie fühlen sich wie ein gegen den Strich gebürsteter Vrasya. Beim Gedanken an die Hunde blickte Tamár zur Flanke der Reiterei, wo einige Rudel der kurzhaarigen Jagdhunde mit ihren Führern liefen. Die großen Tiere mit dem mächtigen Gebiss waren nicht nur gute Wachen für die Lager, sie konnten auch in der Schlacht eingesetzt werden, vor allem, um Fliehende zu jagen.
    Hinter einer Biegung des großen Flusses tauchten in der Ferne Wimpel und Flaggen auf. Ein Raunen ging durch die Reihen der Krieger, als sie sich gegenseitig darauf aufmerksam machten. Auch Köves stand in den Steigbügeln auf und beschattete die Augen mit der Hand.
    »Odön!«, rief der Szarke erfreut und deutete nach vorn. Jubel brandete auf und lief wie eine Welle bis zum letzten Soldaten der Nachhut. Währenddessen suchten Tamárs Augen aufgeregt die Zelte und Flaggen ab, da er ihre Zahl einzuschätzen versuchte. Angst und Hoffnung kämpften in seiner Brust, ließen seinen Mund trocken werden und trieben ihm den Schweiß auf die Stirn. Noch war Ionnas Truppe größer als die seine, noch war er der unterlegene Bündnispartner. Dies konnte sich mit Odöns Truppen ändern, und es würde dem jungen Marczeg eine bessere Stellung in den weiteren Ratsversammlungen verschaffen. Zudem konnte die durch das Schicksal zusammengeführte Allianz jeden Waffenarm brauchen, wenn sie Szilas besiegen wollten.
    »Es sieht nach einem großen Lager aus«, verkündete Köves laut, und die erschöpften Männer und Frauen in ihrer Nähe jubelten erneut. Auch Tamár war zufrieden, denn der Szarke hatte recht: Schon jetzt konnte man eine große Zahl Zelte und die Farben vieler Adliger erkennen. Offensichtlich hatten sich die Krieger des Sireva scharenweise unter Odöns Banner gesammelt, das in der Mitte des Lagers wehte. Direkt darüber hing der Greif, Wappen des Landes und der Familie Békésar. Als Tamár ihn erblickte, verspürte er einen unbändigen Stolz, und seine Zuversicht kehrte schlagartig zurück. Noch fliegt der Greif über dem Şireva!
    Mit einem Schnalzen trieb Tamár sein Pferd an und ritt im Kanter voraus. Neben ihm schloss Köves auf, und die handverlesenen Krieger seiner Garde folgten in kurzem Abstand. Sein eigenes Banner knatterte im Wind, als er den letzten Rest des Weges bis zum Lager zurücklegte. Die langen Märsche hatten alle erschöpft, auch Tamár, aber gerade kreiste das Blut heiß in seinen Adern, und er fühlte sich lebendiger als seit Tagen.
    Als er mit seinem Gefolge in das Lager einritt, kamen von überallher Soldaten angelaufen und riefen laut den Namen seines Hauses. Da er an ihnen vorbeiritt, sah Tamár erschöpfte

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