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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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Rest Öl in meiner Lampe. Wir könnten versuchen, die Netze anzuzünden.«
    Nachdenklich sah Turk sich um. Die anderen Trolle blickten ihn erwartungsvoll an, sagten jedoch nichts. Schließlich seufzte der große Troll. »Gut. Wenn es nicht klappt, dann können wir immer noch umkehren. Macht euch bereit für die Jagd auf die Gelbflecken!«
    Während die Jäger ihre Beutel aufnahmen, kam Turk zu Viçinia und sah ihr interessiert zu, wie sie mit Feuerstein und Stahl ein wenig Zunder entzündete.
    »Es ist nicht einfach, Brennstein anzuzünden«, erklärte der Troll. »Und wir finden ihn nicht häufig.«
    »Ist Brennstein schwarz und bröselig? Kann man ihn in der Hand zerdrücken?«, fragte die Wlachakin, während sie die kleine Flamme vorsichtig an den Docht der Lampe hielt. Turk nickte überrascht.
    »Dann ist es das, was wir Kohle nennen. So, fertig«, verkündete sie und erhob sich mit der Laterne in der Hand. Die Jäger versammelten sich um sie, ließen die Muskeln spielen und bleckten die Zähne.
    »Wo sind eigentlich die Waffen und Rüstungen, die wir für euch geschmiedet haben?«, fragte Viçinia, als ihr mit einem Mal in den Sinn kam, dass die Wlachaken die gewaltigen Wesen vor der Schlacht gegen Zorpad entsprechend ausgerüstet hatten.
    »Druan hat gesagt, dass es nicht die Art der Trolle ist, so was zu benutzen«, entgegnete Turk. »Wir haben Klauen und Hauer, wir brauchen keine Waffen.«
    »Und unsere Haut ist dick«, warf Drak ein. »Wir brauchen auch keine Rüstungen.«
    »Wir haben die Sachen an einem sicheren Ort versteckt, denn Druan hat recht: Es ist nicht unsere Art. Man ist unbeweglich und laut. Zwerge sind so. Aber wir nicht.«
    Erstaunt sah Viçinia die Trolle an. Sie blickten ernst, keiner widersprach den Worten des Anführers, einige nickten sogar. Sie sind wirklich eigenartig. Ich hätte gedacht, dass sie die Möglichkeit nutzen, mit den Waffen ihre Feinde rascher zu besiegen.
    »Aufbruch«, befahl Turk und riss Viçinia damit aus ihren Überlegungen. »Der Rest wartet hier. Schleicher, führ uns.«
    Schnell huschte der kleine Troll in den Gang, die Jäger liefen hinter dem Späher her, und die Wlachakin folgte ihnen.
    Der Gang war beinahe eben und machte eine ganz sanfte Kurve nach rechts. Viçinia versuchte, sich ganz darauf zu konzentrieren, mit den Trollen Schritt zu halten. Diese sprachen kein Wort und liefen geduckt vorwärts. Ihre breiten Füße verursachten kaum Geräusche, und der Wlachakin wurde ein weiteres Mal bewusst, warum die Zwerge die riesigen Wesen so hassten und fürchteten. Schon über der Erde waren sie gefährlich, doch in den Gängen und Tunneln ihrer Heimat waren die Trolle die gefährlichsten Jäger, die man sich vorstellen konnte, stark, lautlos und grausam.
    Vorn duckte sich Schleicher hinter eine Felskante und nickte Turk zu. Die Jäger verteilten sich an den Wänden des Ganges, während Turk sich neben Schleicher kniete.
    »Menschin«, flüsterte der Anführer, als er um den Felsen gespäht hatte.
    Leise schlich Viçinia zu ihm. Ihr schwaches Licht reichte nur wenige Schritt in den Gang hinein, aber sie konnte in dem Zwielicht graue Fäden erkennen, die miteinander verwoben zu sein schienen. Die Wlachakin konnte einzelne Stränge sehen, die so dick wie ihr Arm waren, doch der größte Teil wirkte fast wie Stoffbahnen, die in dem Tunnel hingen. Kein Laut war zu hören, kein Lufthauch zu spüren.
    Ohne zu sprechen, nahm Turk die Laterne aus Viçinias Hand und erhob sich. Mit einer Geste sandte er die Wlachakin und Schleicher zurück hinter die lauernden Jäger. Er selbst trat gebückt vor. Ein klickendes Geräusch ertönte. Mit einem urtümlichen Brüllen schleuderte Turk die Laterne in Richtung der Netze.
    Einen Moment lang geschah nichts, bis die Laterne gegen die Wand schlug und von dem Aufprall aufgerissen wurde. Das Öl spritzte umher, fing Feuer und floss über Wand und Boden bis zu den Strängen des ersten Netzes. Mit einem Mal stand der Gang in Flammen. Gelborange loderte das Feuer, an den Rändern stieg düster und schwarz Rauch empor. Fasziniert betrachtete Viçinia die Flammen, die innerhalb weniger Herzschläge den ganzen Gang auszufüllen schienen. Die gigantischen Schatten der Trolle tanzten an den Wänden.
    Plötzlich brach ein Wesen mit einem nervenzerfetzenden Kreischen durch den flammenden Vorhang. Lange Beine, die über den Fels kratzten, ein tief geduckter Leib. Die Spinne bewegte sich rasend schnell, halb an der Wand, halb auf dem Boden. Ihr Leib

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