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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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Ausläufer des Waldes, in dem sich die restlichen Trolle versteckt hielten: »Dort.«
    »Wie viele?«
    »Fast sechs Hände«, klärte Pard ihn auf.
    »Dreißig Trolle?«, fragte Sten mit einem Stöhnen. »Was wollt ihr mit dreißig Trollen in Dabrân? Ein Fest feiern?«
    »Anda jagt uns alle. Wir mussten fort aus unseren Stollen, und ich habe sie hierher geführt, weil Druan sagte, wir sollten dich suchen.«
    »Schön, jetzt habt ihr mich gefunden. Und?«
    »Was meinst du?«, fragte Pard.
    »Und was soll ich jetzt tun? Anda erschlagen? Euch bei uns aufnehmen? Euch ein paar Häuser bauen, vielleicht?«, spottete Sten, wurde dann aber ernst. »Wieso hat Druan euch hierher geschickt?«
    »Wir hatten versucht, Anda zu beobachten. Aber wir wurden entdeckt«, erzählte Kerr. »Alle, die ihr folgen, sind anders. Sie hören den Gesang der Steine viel lauter. Sie sind größer und stärker, ihre Wunden heilen schneller. Ich habe ihre Augen gesehen, ihre Augen sind dunkel, wie Schatten.«
    »Willst du mir sagen, dass etwas anderes im Spiel ist? Magie?«
    »Wir wissen es nicht. Druan schien überzeugt zu sein, dass etwas Schlimmes geschehen ist, aber wir konnten nichts herausfinden, bevor wir entdeckt wurden. Sie haben uns in der Dunkelheit gespürt. Sie jagen ohne Licht und werden niemals müde.«
    »Wo du gerade Licht sagst«, warf der Mensch ein, »die Nacht währt nicht mehr lange. Vielleicht solltet ihr den Rest von euch holen. Dreißig Trolle!«
    Wieder schüttelte der Mensch ungläubig den Kopf, doch diesmal entblößte er dabei seine Zähne.
    »Ich werde einen Stall in der Burg vorbereiten lassen, in dem ihr den Tag verbringen könnt. Du musst mir versprechen, dass du auf deine Leute Acht gibst, Pard. Keine Zwischenfälle!«
    »Was?«
    »Die Menschen hier fürchten euch, und das zu Recht. Und ich weiß, dass ihr euch unter freiem Himmel nicht wohl fühlt. Ich garantiere euch sichere Unterkunft, aber dafür erwarte ich, dass dein Volk Frieden mit uns hält«, erklärte Sten ernst.
    »Ja. Keiner legt auch nur einen Finger an einen Menschen«, versprach Pard mit einem Schnauben und wandte sich ab. Unschlüssig blieb Kerr noch einen Augenblick stehen und betrachtete den Menschen, dem sie nun ihr Leben anvertrauten. Wieder zeigte Sten seine Zähne und nickte dem jungen Troll zu. Verwirrt wandte Kerr sich ab und folgte Pard, wobei er stets die Gebäude im Auge behielt, doch es schien ihnen niemand zu folgen. Als sie außer Hörweite waren, flüsterte Kerr: »Traust du ihm?«
    »Du musst nicht leise sprechen. Ihre Ohren sind klein, sie hören schlecht!«
    »Ja«, sagte Kerr und räusperte sich. »Also?«
    »Im Moment. Uns bleibt wenig anderes übrig. Er hat sein Wort bisher gehalten und uns damals geholfen, die Sonnenmagier zu finden. Das muss genügen.«
    »Er hat die Zähne gefletscht!«
    »Was?«, fragte Pard verwirrt.
    »Seine Zähne. Ganz am Schluss, bevor er weggegangen ist. Vielleicht wollen sie unser Fleisch!«
    »Unsinn. Menschen könnten Trollfleisch nicht einmal beißen. Sten hat auch nie welches gegessen. Der wollte dich nur beruhigen.«
    »Indem er seine Zähne zeigt? Das finde ich nicht sehr beruhigend!«
    »Menschen beißen nicht. Ich habe es nicht ein einziges Mal gesehen«, versicherte Pard. »Nicht einmal während der Schlacht.«
    »Sie benutzen nur Waffen?«
    »Selbst Zwerge sind bessere Krieger. Härter, stärker, mit scharfen Waffen und dicken Rüstungen. Menschen sind nur viele, sonst nichts. Die Haut ist weich, die Knochen dünn, das Fleisch schwach. Aber sie kommen immer zu Dutzenden.«
    »Es waren sehr viele«, stimmte Kerr dem großen Troll zu.
    »Du hättest diese Stadt sehen sollen«, erwiderte Pard mit einem grollenden Lachen. »Dagegen ist das hier nichts!«
    Den Rest des kurzen Weges legten sie schweigend zurück. Immer wieder warf Kerr Blicke über die Schulter zurück zu der Menschensiedlung, wo hier und da noch ein Licht brannte und eine Bewegung zu sehen war. Als sie sich dem Wald näherten, roch Kerr schon die anderen Trolle, die sich offenbar trotz der Nähe zur Menschensiedlung nicht tiefer im Wald versteckt hatten. Angst lag in ihrem Geruch, doch Vrok, der die beiden als Erster bemerkte, ließ sich davon nichts anmerken.
    »Und?«, fragte der massige Troll brüsk.
    »Wir gehen in die Burg. Sten hilft uns. Genau, wie ich gesagt habe«, erklärte Pard, und Kerr fügte hinzu: »Andas Trolle waren an der Oberfläche und haben Menschen getötet.«
    Die Trolle sahen sich erstaunt an, und Grena

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